Faszination der Oase Gobabeb
Einblicke in die Forschungswelt der Wüstenstation Gobabeb in der nördlichen Namib erhielten rund 200 Gäste bei der jährlichen Präsentation am vergangenen Wochenende. Forscher, Studenten und Freunde des Hauses verlebten zwei spannende Tage in der Einrichtung, deren Pforten gewöhnlich für die Öffentlichkeit verschlossen bleiben.
Gobabeb - Auf dem Weg durch die endlose Geröllwüste im Namib-Naukluftparkt scheint das Leben eine Pause zu machen. Je weiter die Fahrt gen Süden geht, desto mehr schwindet die ohnehin spärliche Vegetation. Nur vereinzelt steht ein Grasbüschel am Straßenrand. Ein Adler steigt von einem der wenigen verdorrten Bäume in den Himmel über der Ebene, die nur ab und zu durch wuchtige Felsformationen durchbrochen wird. Wenn dann am Horizont die Wüstenforschungsstation Gobabeb auftaucht, ist der Gedanke an eine Fatamorgana nicht fern. Hinter dem weithin leuchtenden Wasserturm der Station erstreckt sich ein beeindruckendes Grün, ehe sich die samtig-roten Dünen der Namib gebieterisch auftürmen. Das Areal der Forscher am Kuiseb-Rivier ist eine wahre Oase, die nicht nur in Namibia ihresgleichen sucht.
Am Wochenende durften rund 200 Forscher, Studenten, Freunde und Gäste der Station eben diese herrliche Kulisse genießen und einmal tief in die Projekte der renommierten Einrichtung blicken. Seit über 40 Jahren betreiben die Wissenschaftler am Rande des Kuiseb-Riviers Studien. Studenten und Wissenschaftler aus aller Welt reisen für Wochen, Monate, manchmal Jahre an, um spezifische Probleme zu lösen. Zu den Projekten gehören die Erforschung der vielfältigen Flora und Fauna des Kuiseb-Gebietes ebenso wie wissenschaftliche Betrachtungen über die Dünenwanderung oder den Grundwasserspiegel. Mittlerweile ist die Station mit zahlreichen Foschungsstationen der Welt vernetzt. Während des Wochenendes erhielten die Besucher aber nicht nur Einblicke in die hoch interessanten Projekte. Die Forscher und Studenten um Stationsleiter Dr. Joh Henschel hatten darüber hinaus ein umfangreiches Programm organisiert.
In einer beeindruckenden Inszenierung brachten etwa die Studenten des zwölften Sommer-Wüstenbildungs-Projektes (Summer Desertification Programme / SDP 12) ihre Erlebnisse und Ergebnisse näher. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit hatten 15 Studierende der Universität von Namibia die Wassernutzung und das Wassermanagement im Omaruru-Becken untersucht. Als Lohn für ihre erfolgreiche Arbeit wurden sie schließlich mit der Teilnahme-Urkunde ausgezeichnet. Richtig ins Schwitzen brachte Andr" Botes die Gäste von Gobabeb. Das Mitglied der Wüsten-Forschungs-Stiftung von Namibia (Desert Research Foundation of Namibia / DRFN) veranschaulichte in einem Rollenspiel, wieso Wassermanagement am Kuiseb-Rivier so wichtig ist, und was geschieht, wenn dem Kuiseb zu viel Wasser entzogen wird. In einer ungewöhnlichen Spontan-Inszenierung wurden rund 25 Besucher kurzerhand zu Bäumen, Farmern, Industriellen - eben zu all jenen, die vom Kuiseb ihr lebenswichtiges Wasser beziehen. Der Kuiseb selbst - gespielt von einem Forscher der Einrichtung - flitzte zwischen den einzelnen Parteien hin und her, die lauthals "Wasser, Wasser, Wasser" riefen, und verteilte seine kostbare Fracht, so gut es ging. Schließlich entzog er den Bäumen - die mangels Stimme nicht rufen konnten - das flüssige Lebenselexier. Die stolzen Kronen sanken zu Boden, und schließlich kollabierte auch der Kuiseb selbst.
Nachdem die Gäste am Nachmittag beim Informations-Markt Gelegenheit hatten, sich gründlich über die Projekte der Station zu informieren, war für den Abend Entspannung nach der Hitze des Tages angesagt. Ein Volleyball-Turnier sorgte für Unterhaltung - ob bei Zuschauern oder Spielern. Ein Höhepunkt des Aufenthaltes war auch die abendliche Dünenwanderung. In einer langen Karawane zogen die Teilnehmer zunächst durch das ausgetrocknete Rivier, ehe sie wie Ameisen den Gipfel einer Düne erklommen. Oben angelangt, erwartete das Forscherteam die Gipfelstürmer mit Getränken und Snacks. So wurde der Sonnenuntergang hinter den roten Sandriesen zu einem beeindruckenden Gemeinschafts-Erlebnis.
Faszination mit Gruseleffekt gab es nach Sonnenuntergang. Eine kleinere Gruppe machte sich mit Taschenlampen bewaffnet zur Skorpionwanderung auf. An einem Busch neben dem Kuiseb-Rivier wurden die Teilnehmer fündig. Mit Hilfe von UV-Licht stöberten die beiden Wanderführer Snake und Olavi die Tiere auf. Denn: "Alle Skorpione leuchten in ultraviolettem Licht", erklärten die Wissenschaftler, als sie die etwa drei Zentimter großen, weißen Baum-Skorpione einfingen. Im UV-Licht leuchteten die nachtaktiven Tiere, die sich tagsüber in der Rinde von Bäumen aufhalten, in gleißendem Neongelb. Bevor es am Sonntag schließlich wieder auf den Heimweg ging, hatten die Forscher noch einige Touren zu bieten. So offerierte Gobabeb eine Wanderung rund um die Station, eine Tour nach Homeb und Hope sowie eine Fahrt zur östlichsten Siedlung der Topnaar am Kuiseb und den seltenen und Jahrhunderte alten Welwitschia-Pflanzen in der Wüste nahe des Riviers.
Gobabeb - Auf dem Weg durch die endlose Geröllwüste im Namib-Naukluftparkt scheint das Leben eine Pause zu machen. Je weiter die Fahrt gen Süden geht, desto mehr schwindet die ohnehin spärliche Vegetation. Nur vereinzelt steht ein Grasbüschel am Straßenrand. Ein Adler steigt von einem der wenigen verdorrten Bäume in den Himmel über der Ebene, die nur ab und zu durch wuchtige Felsformationen durchbrochen wird. Wenn dann am Horizont die Wüstenforschungsstation Gobabeb auftaucht, ist der Gedanke an eine Fatamorgana nicht fern. Hinter dem weithin leuchtenden Wasserturm der Station erstreckt sich ein beeindruckendes Grün, ehe sich die samtig-roten Dünen der Namib gebieterisch auftürmen. Das Areal der Forscher am Kuiseb-Rivier ist eine wahre Oase, die nicht nur in Namibia ihresgleichen sucht.
Am Wochenende durften rund 200 Forscher, Studenten, Freunde und Gäste der Station eben diese herrliche Kulisse genießen und einmal tief in die Projekte der renommierten Einrichtung blicken. Seit über 40 Jahren betreiben die Wissenschaftler am Rande des Kuiseb-Riviers Studien. Studenten und Wissenschaftler aus aller Welt reisen für Wochen, Monate, manchmal Jahre an, um spezifische Probleme zu lösen. Zu den Projekten gehören die Erforschung der vielfältigen Flora und Fauna des Kuiseb-Gebietes ebenso wie wissenschaftliche Betrachtungen über die Dünenwanderung oder den Grundwasserspiegel. Mittlerweile ist die Station mit zahlreichen Foschungsstationen der Welt vernetzt. Während des Wochenendes erhielten die Besucher aber nicht nur Einblicke in die hoch interessanten Projekte. Die Forscher und Studenten um Stationsleiter Dr. Joh Henschel hatten darüber hinaus ein umfangreiches Programm organisiert.
In einer beeindruckenden Inszenierung brachten etwa die Studenten des zwölften Sommer-Wüstenbildungs-Projektes (Summer Desertification Programme / SDP 12) ihre Erlebnisse und Ergebnisse näher. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit hatten 15 Studierende der Universität von Namibia die Wassernutzung und das Wassermanagement im Omaruru-Becken untersucht. Als Lohn für ihre erfolgreiche Arbeit wurden sie schließlich mit der Teilnahme-Urkunde ausgezeichnet. Richtig ins Schwitzen brachte Andr" Botes die Gäste von Gobabeb. Das Mitglied der Wüsten-Forschungs-Stiftung von Namibia (Desert Research Foundation of Namibia / DRFN) veranschaulichte in einem Rollenspiel, wieso Wassermanagement am Kuiseb-Rivier so wichtig ist, und was geschieht, wenn dem Kuiseb zu viel Wasser entzogen wird. In einer ungewöhnlichen Spontan-Inszenierung wurden rund 25 Besucher kurzerhand zu Bäumen, Farmern, Industriellen - eben zu all jenen, die vom Kuiseb ihr lebenswichtiges Wasser beziehen. Der Kuiseb selbst - gespielt von einem Forscher der Einrichtung - flitzte zwischen den einzelnen Parteien hin und her, die lauthals "Wasser, Wasser, Wasser" riefen, und verteilte seine kostbare Fracht, so gut es ging. Schließlich entzog er den Bäumen - die mangels Stimme nicht rufen konnten - das flüssige Lebenselexier. Die stolzen Kronen sanken zu Boden, und schließlich kollabierte auch der Kuiseb selbst.
Nachdem die Gäste am Nachmittag beim Informations-Markt Gelegenheit hatten, sich gründlich über die Projekte der Station zu informieren, war für den Abend Entspannung nach der Hitze des Tages angesagt. Ein Volleyball-Turnier sorgte für Unterhaltung - ob bei Zuschauern oder Spielern. Ein Höhepunkt des Aufenthaltes war auch die abendliche Dünenwanderung. In einer langen Karawane zogen die Teilnehmer zunächst durch das ausgetrocknete Rivier, ehe sie wie Ameisen den Gipfel einer Düne erklommen. Oben angelangt, erwartete das Forscherteam die Gipfelstürmer mit Getränken und Snacks. So wurde der Sonnenuntergang hinter den roten Sandriesen zu einem beeindruckenden Gemeinschafts-Erlebnis.
Faszination mit Gruseleffekt gab es nach Sonnenuntergang. Eine kleinere Gruppe machte sich mit Taschenlampen bewaffnet zur Skorpionwanderung auf. An einem Busch neben dem Kuiseb-Rivier wurden die Teilnehmer fündig. Mit Hilfe von UV-Licht stöberten die beiden Wanderführer Snake und Olavi die Tiere auf. Denn: "Alle Skorpione leuchten in ultraviolettem Licht", erklärten die Wissenschaftler, als sie die etwa drei Zentimter großen, weißen Baum-Skorpione einfingen. Im UV-Licht leuchteten die nachtaktiven Tiere, die sich tagsüber in der Rinde von Bäumen aufhalten, in gleißendem Neongelb. Bevor es am Sonntag schließlich wieder auf den Heimweg ging, hatten die Forscher noch einige Touren zu bieten. So offerierte Gobabeb eine Wanderung rund um die Station, eine Tour nach Homeb und Hope sowie eine Fahrt zur östlichsten Siedlung der Topnaar am Kuiseb und den seltenen und Jahrhunderte alten Welwitschia-Pflanzen in der Wüste nahe des Riviers.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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