Faustballer erkämpfen sich Rang neun
Von Robby Echelmeyer, Windhoek/Villa General Belgrano
Die Auswahl des namibischen Verbandes (FAN) hat bei der 14. Faustball-Weltmeisterschaft, die vom 14. bis 21. November in der zentralargentinischen Provinz Córdoba ausgetragen wurde, mit dem neunten Rang ihr Soll erfüllt. „Der neunte Platz ist optimal, der achte wäre fantastisch“, hatte FAN-Präsident Michael Baas 50 Tage vor Beginn des Turniers in einem exklusiven AZ-Interview gesagt.
Bei ihren sieben bisherigen WM-Teilnahmen (zweimal Sechster, dreimal Siebter und zuletzt zweimal Achter) hatten es die namibischen Faustballer immer unter die Top-Acht geschafft. In Argentinien, das zum zweiten Mal nach 1986 die Meisterschaft des internationalen Verbandes (IFA) ausrichtete, gingen 14 Nationen an den Start - mehr als je zuvor. Die FAN-Vertreter ließen am Ende neben den vier Debütanten Kolumbien, Pakistan, Australien und Südafrika auch die Tschechen hinter sich.
Ganz vorne reihte sich wie bei der vorigen WM 2011 in Österreich die deutsche Mannschaft ein. Das als Top-Favorit angetretene Team von Chefcoach Olaf Neuenfeld gewann seine acht Begegnungen in Argentinien ohne Satzverlust und erreichte bei seinem Siegeszug ein Punkteverhältnis von 275:107. Durch ein 4:0 (11:5, 11:2, 11:4, 11:8) im Finale gegen die Schweiz machte der Rekordchampion seinen elften Titel perfekt. Für die Eidgenossen war es die dritte Top-3-Platzierung bei einer WM nach 1982 in Deutschland (Dritter) und 1995 in Namibia (Zweiter).
Bronze ging diesmal an Österreich, das sich nach seinem Titelgewinn 2007 in Deutschland und dem Silberrang beim Heimturnier vor vier Jahren um eine weitere Position verschlechtert hat. Im Halbfinale zog der Sieger der Vorrundengruppe B gegen Deutschland mit 0:3 (9:11, 3:11, 4:11) klar den Kürzeren. Das Spiel um Platz drei gewannen die Österreicher dann 4:1 (11:4, 9:11, 11:1, 11:8, 11:3) gegen Brasilien, das sich somit vorerst aus den Top-Drei der Welt verabschiedet hat.
Auf Rang fünf landeten die gastgebenden Argentinier, die ihren Nachbarn Chile mit einem 3:0 (12:10, 11:7, 11:6)-Prestigeerfolg auf Platz sechs verwiesen. Die Italiener verteidigten unterdessen ihren siebten Rang, indem sie gegen die aufstrebende USA mit 3:0 (11:6, 11:8, 11:8) die Oberhand behielten. Für die Amerikaner ist der achte Platz nach zwei elften (1999 und 2007) sowie einem neunten Rang (2011) das bislang beste WM-Ergebnis. Namibia hatte gegen das US-Team in der Vorrunde mit 1:3 (11:9, 10:12, 9:11, 9:11) verloren. Nach dieser Niederlage zeichnete sich ab, dass es für die FAN-Akteure letztlich nicht zum ganz großen Wurf reichen würde.
Immerhin fuhren die Schützlinge des deutschen Bundesligaprofis Oliver Späth, der erst kurz vor der WM zu Namibias Cheftrainer ernannt worden war, nach den vier Vorrundenpleiten (AZ berichtete) noch drei Siege ein. Zum Auftakt der K.o.-Runde, die im Modus „Double Elimination“ ausgetragen wurde, verlor die von Kapitän Christoph Kubirske angeführte Mannschaft mit 1:3 (6:11, 11:4, 9:11, 4:11) gegen Italien. Doch gegen Australien gelang schließlich der erste Sieg des Turniers - mit 3:0 (11:3, 11:3, 11:0) zeigte das Späth-Team dem WM-Neuling deutlich die Grenzen auf. In der folgenden Partie brachten Kubirske und Co. die Chilenen an den Rand einer Niederlage. Die favorisierten Südamerikaner entschieden den spannenden Vergleich jedoch nach fünf Durchgängen mit 3:2 (6:11, 11:4, 9:11, 11:2, 11:6) zu ihren Gunsten. Anschließend fertigte Namibia die Pakistaner mit 3:0 (11:4, 11:4, 11:5) ab und sicherte sich damit den angestrebten Platz in den Top-Ten.
Beim neunten Auftritt binnen sieben Tagen traf das FAN-Quintett vergangenen Samstag im Spiel um den achten Rang auf Kolumbien. Die unbekümmert aufspielenden Debütanten gewannen die ersten beiden Sätze (11:4 und 12:10), ehe ihre namibischen Kontrahenten noch einmal alle Kraftreserven mobilisierten und mit 13:11, 11:7 und 11:2 die Wende schafften. Dank dieser beeindruckenden Aufholjagd erkämpfte sich die afrikanische Top-Nation im Abschlussklassement den achten Platz. Hinter den Kolumbianern reihten sich Tschechien, Pakistan, Australien und Südafrika auf den Positionen zehn bis 14 ein. Die WM-Novizen aus der Kap-Republik blieben als einziges Team im gesamten Turnierverlauf ohne Sieg.
Die kommende Weltmeisterschaft wird 2019 in der Schweiz über die Bühne gehen. Als Spielort ist Winterthur vorgesehen. Das verkündete der Weltverband nach seinem Kongress, der am 18. November in Argentinien abgehalten wurde.
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Allgemeine Zeitung
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