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Favorisierte Duos jubeln an der Mole
Favorisierte Duos jubeln an der Mole

Favorisierte Duos jubeln an der Mole

Hellmuth und Mäurer sowie Laggner und Weiland triumphieren ohne Satzverlust
Robby Echelmeyer
Von Robby Echelmeyer, Swakopmund

Eine alte Bekannte und drei neue Gesichter haben bei den offenen namibischen Beachvolleyball-Meisterschaften 2017 die wichtigsten Titel abgeräumt. Im Männer-Wettbewerb ließen die Berliner Toni Hellmuth und Lucas Mäurer vergangenes Wochenende am Mole-Strand in Swakopmund wie erwartet keinen Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen. Sieben Spiele, sieben Siege - kein Satzverlust. Bei den Damen wurden derweil die ebenfalls aus der deutschen Hauptstadt angereisten Julia Laggner und Yanina Weiland ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Auch sie glänzten mit einer makellosen Bilanz. Laggner feierte damit nach 2014 (mit Saskia Henckert) und 2015 (mit Kim Seebach) bereits ihren dritten Erfolg bei diesem Turnier. Voriges Jahr war die namibische Spitzenspielerin nicht zur Titelverteidigung angetreten.

Gleichmäßig verteilt auf fünf Kategorien nahmen diesmal 30 Teams an der zweitägigen Veranstaltung teil. In der für U18-Spieler und „Social“-Frauen eingerichteten Klasse pritschte und baggerte sich ein Mixed-Duo zum Sieg. Einen einzigen Satz gaben der 17-jährige Yannick Bohn und die ein Jahr jüngere Lara Lüsse in sieben Partien ab. Das Finale gegen Emma Engel und Nino Leicher entschieden sie mit 21:7 und 21:11 zu ihren Gunsten. Somit schafften es Bohn und Lüsse auch bei ihrem dritten gemeinsamen Turnier auf das oberste Treppchen. Im Duell der unterlegenen Halbfinalisten sicherten sich mit Scharlotte Kotze und Fransina Darius zwei Frauen die Bronzemedaillen. Christof Serrer und Jovanka Metzger verloren 21:16, 15:21, 14:16 und mussten sich mit Rang vier begnügen.

Ein ausgeglichenes Feld präsentierte sich bei den „Social“-Männern. Kein Team blieb hier in der Vorrunde ungeschlagen. Am Ende waren es dann Martin Schurz und Florian Allers, die sich in die Siegerliste eintrugen. Im Endspiel rang das neu formierte Duo die Swakopmunder Beach-Debütanten Denzo Brooks und Benny Shiimi mit 21:17, 20:22, 15:12 nieder. Der gelernte Faustballer Allers verletzte sich in der Schlussphase an der rechten Schulter und musste bei den letzten Ballwechseln auf die Zähne beißen. Die nach den Gruppenspielen erstplatzierten Mark Brinkmann und Bernd Hinterholtzer gewannen auch dank ihrer größeren Erfahrung das Bronze-Duell gegen Alexander Rumpf und Andriko Böhringer mit 21:14, 17:21, 15:12.

Unter den Mixed-Viererteams gab die aus Marine-Soldaten bestehende Cheetah-Auswahl den Ton an. Die Walvis Bayer mussten auf dem Weg zum Titel lediglich beim Vorrundensieg gegen die Windhoeker Mannschaft Casa de Cambio (21:19, 18:21, 15:13) einen Satzverlust hinnehmen. Im Finale trafen diese beiden Quartette erneut aufeinander, wobei die Navy-Vertreter diesmal ganz souverän mit 21:19 und 21:13 siegten. Phoenix Dos gewann das Hauptstadtderby um den dritten Platz gegen die Spikoholics (19:21, 21:15, 15:12) und revanchierte sich damit für die Dreisatzniederlage (21:18, 17:21, 12:15) in der Gruppenphase. Erst der siebte Matchball brachte beim zweiten Aufeinandertreffen des Turniers die Entscheidung.

Auch in der Herren-Konkurrenz spielten die Mannschaften zunächst jeweils einmal gegeneinander. Mäurer und Hellmuth konnten nach Abschluss der Vorrunde am Sonntagmorgen die Maximalausbeute von 15 Matchpunkten und ein Satzverhältnis von 10:0 vorweisen. Den zweiten Rang belegten Panashe Chiguta und Simbarashe Chidziva. Die beiden kräftigen Simbabwer, die einzig Mäurer und Hellmuth (10:21, 15:21) unterlagen, verwiesen Christian Scholze und Fabian Pfeifer durch einen Dreisatzerfolg (17:21, 21:17, 15:12) im direkten Duell um drei Zähler auf Platz drei.

Das letzte Ticket fürs Halbfinale lösten indes Damian Schreiber und Conrad Johannes. Dabei profitierte das neu formierte Duo davon, dass Achim Lück und Peter Brinkmann zum entscheidenden Duell nicht antreten konnten. Lück hatte sich im Spiel gegen Scholze und Pfeifer (19:21, 12:21) am linken Knie verletzt. Zwar lief der Routinier danach gegen Mäurer und Hellmuth (4:21, 7:21) noch einmal auf, doch die Schmerzen wurden zu groß und zwangen die Altmeister schließlich zur Aufgabe. Dank der kampflos gutgeschriebenen Punkte erhöhten Schreiber und Johannes ihre Ausbeute auf sechs Zähler. Die sieglosen Marine-Soldaten Sakeus Nashikaku und Titus Mwandingi landeten hinter Lück und Brinkmann (drei Punkte) an letzter Stelle.

Zum Auftakt der K.o.-Phase gelang Mäurer und Hellmuth ein lockerer Zweisatzerfolg (21:13, 21:9) über Schreiber und Johannes. „Wir haben uns achtbar geschlagen“, kommentierte Johannes die lehrreiche Niederlage im AZ-Gespräch. Scholze und Pfeifer nahmen dann gegen Chiguta und Chidziva mit 21:18 und 21:19 erfolgreich Revanche. „Die Niederlage in der Vorrunde hat mich nicht beunruhigt. Ich wusste, dass wir zulegen können, wenn es darauf ankommt“, sagte Scholze anschließend.

Das Spiel um Platz drei gegen Schreiber und Johannes entschieden Chiguta und Chidziva mit 21:15 und 21:18 zu ihren Gunsten. Eine klare Angelegenheit war auch das Finale, in dem sich Mäurer und Hellmuth mit 21:13 und 21:15 gegen die tapfer kämpfenden Scholze und Pfeifer behaupteten. „Chris und Fabian sowie die Jungs aus Simbabwe haben uns gefordert“, betonte Mäurer kurz vor der Siegerehrung. „Es hat Spaß gemacht, wobei es in der Hitze echt anstrengend war“, ergänzte Hellmuth. Der Ostwind sorgte am Sonntagnachmittag für Temperaturen deutlich über 30 Grad. Vor den Endspielen war der Sand so heiß, dass er bewässert werden musste, um die fünf an der Atlantik-Küste aufgebauten Felder wieder bespielbar zu machen.

Cool blieben in der Hitze auch die vor fünf Jahren von Namibia nach Deutschland übergesiedelte Laggner und ihre in München geborene Partnerin Weiland. Nach fünf ungefährdeten Vorrundensiegen gaben sie im Halbfinale gegen Anita Kinder und Simone von Wietersheim jeweils nur zehn Punkte pro Satz ab. Ebenfalls in zwei Durchgängen (21:18, 21:13) schalteten Kristin Schulz und Michaela Böhringer ihre bis dahin einzig von Laggner und Weiland bezwungenen Rivalinnen Rosi Hennes und Kim Seebach aus. Beim ersten Vergleich hatten die Titelverteidigerinnen tags zuvor noch mit 21:17, 16:21, 12:15 den Kürzeren gezogen. Drei Teams lagen nach Abschluss der Gruppenphase mit je sechs Zählern gleichauf. Dank ihrer besseren Punktedifferenz qualifizierten sich die drittplatzierten Schulz und Böhringer sowie die auf Rang vier gelandeten Kinder und von Wietersheim für die Vorschlussrunde. Das Nachsehen hatten Kudzai Chiguta und Hannah Reusch. Ordentlich Lehrgeld zahlten die sieglosen Nachwuchsspielerinnen Carmen Curschmann und Ranjana Metzger.

Im Duell um Platz drei spielten sich Hennes und Seebach zumindest teilweise den Frust über die verpasste Finalteilnahme von der Seele. Kinder und von Wietersheim mussten sich mit 11:21 und 19:21 geschlagen geben. Im Endspiel gerieten Schulz und Böhringer nach einem nervösen Beginn schnell auf die Verliererstraße. Mit 21:4 und 21:13 unterstrichen Laggner und Weiland eindrucksvoll ihre Überlegenheit. Der erste und vorerst auch letzte gemeinsame Wettkampf mündete somit direkt in einen Titelgewinn. Im weiteren Saisonverlauf treten die Wahlberlinerinnen wieder mit ihren Stammpartnerinnen an. Die Konstellation für Namibia hatte sich ergeben, weil so beide mit ihren Lebensgefährten Mäurer (Laggner) und Hellmuth (Weiland) reisen konnten. Bereits eine Woche vor Turnierbeginn war das Quartett in Namibia gelandet, um mehrere Trainingseinheiten beim Deutschen Turn- und Sportverein (DTS) in Windhoek sowie an der Mole zu absolvieren. In dieser Woche stehen einige touristische Aktivitäten auf dem Programm, ehe kommenden Dienstag der Flieger zurück gen Deutschland abhebt. Während sich in Berlin der lange Winter dem Ende zuneigt, haben die vier Beach-Asse schon einmal kräftig Sonne getankt.

Am 5. Mai wird in Münster die „smart beach tour“ eröffnet. Höhepunkt der größten nationalen Beachvolleyball-Serie Europas sind die deutschen Meisterschaften, die vom 31. August bis 3. September in Timmendorfer Strand ausgetragen werden.

„Alle drei waren begeistert von dieser Form der Saisonvorbereitung“, berichtete Laggner. Das Turnier in Swakopmund sei gut organisiert gewesen. Die Qualität der hiesigen Beach-Szene wollte die 23-jährige Studentin aber nicht schön reden: „Kristin und Michaela haben sich toll entwickelt, aber ansonsten ist hier bei den Mädels in den letzten anderthalb Jahren nicht viel nachgekommen. Bei den Jungs sieht es etwas besser aus. Fabian hat zum Beispiel einen guten Eindruck gemacht.“

Die Kombination von Pfeifer und Scholze war zu Stande gekommen, weil Fabians Zwillingsbruder Daniel noch an den Folgen einer Knieoperation laboriert. „Sie haben sich gut ergänzt, ein starkes Duo“, befand Hellmuth (26 Jahre), der Scholze (28) aus der Jugendzeit kennt. Mit ihren damaligen Vereinen SSC Berlin (Hellmuth) und VfB Friedrichshafen (Scholze) waren sie sich einige Male bei nationalen Wettkämpfen in der Halle begegnet. Scholze musste seine Laufbahn verletzungsbedingt bereits vor mehr als zehn Jahren beenden. In den vergangenen Monaten setzte der 1,96 Meter große Hüne auf der hiesigen Beach-Tour beachtliche Akzente, obwohl er mit seinem lädierten Körper fast nicht trainieren kann. Seit einigen Wochen fungiert Scholze als Co-Trainer von James Verrinder, der die „Timeout Beach Volleyball Academy“ beim DTS betreibt. Der zwei Meter lange Hellmuth ist neben der 2005 gestarteten Beach-Karriere auch noch unter dem Dach für den Zweitligisten SV Lindow-Gransee aktiv. Wenn es zeitlich passt, werden die Gäste aus Berlin am kommenden Montag eine Trainingseinheit von Verrinder und Scholze beim DTS in Olympia mitgestalten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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