Fehlinformation weitverbreitet
Zu viel Hetze, Propaganda und Falsches – Medien tragen Mitschuld
Von Clemens von Alten,
Windhoek
In Namibia konzentrieren sich sogenannte Fake News, gezielte Desinformation und einfache Falschmeldungen vorwiegend auf zwei Plattformen – dem Nachrichtendienst WhatsApp sowie dem sozialen Netzwerk Facebook. „Politische Diskussionsgruppen scheinen voller politscher Fehlinformation zu sein, vor allem WhatsApp“, erklärte Frederico Links gestern in Windhoek. „Und die traditionellen Medien tragen eine Mitschuld.“ Er hat das Thema für das Institut öffentlicher Politforschung (IPPR) vor dem Hintergrund der Parlaments- und Präsidentschaftswahl 2019 unter die Lupe genommen.
Links zufolge ist ein Großteil der Fehl- und Desinformation auf politische Zersplitterung, Polarisierung, Desillusionierung und Ausgrenzung sowie sozioökonomische Disparitäten zurückzuführen. „In Namibia gibt es tribalistische Tendenzen, die gerade auf sozialen Internetplattformen stark zum Ausdruck gebracht werden“, so der ehemalige Journalist und IPPR-Forscher. „Es scheint, als ob die Leute generell wenig mit zuverlässiger und glaubwürdiger Information in Kontakt kommen und im Umgang recht unbeholfen sind.“ Ihm zufolge neigen Menschen dazu, an ihren Ansichten überzeugt festzuhalten – „selbst wenn sie mit den Fakten konfrontiert werden“, so Links.
„Die meisten Nutzer teilen oft Beiträge oder Meldungen mit so vielen Personen wie möglich, ohne sich vorher die Mühe zu machen, den Inhalt zu überprüfen“, erklärte Links weiter, der kritisiert, dass
äußerst wenig Verantwortung für die verbreiteten Informationen übernommen werde – auch auf Seiten traditioneller Medien wie Zeitungen, Radio und Fernsehen. „Fehler und schlechte Berichterstattung tragen dazu bei, dass die Medien und andere Quellen an Glaubwürdigkeit verlieren und sich falsche Information so stark verbreitet“, erklärte der Fachmann. „Medienorganisationen müssen ihre jungen Journalisten und Reporter besser ausbilden und bei journalistischen Arbeitspraktiken höchste Ansprüche stellen.“
Links spricht sich dafür aus, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Medien und Information vor allem in den Schulunterricht aufgenommen werden sollte. „Für Politiker und Parteien sollte es klare und verbindliche Regeln vor allem während dem Wahlkampf geben, während die Behörden ihre Informationspolitik gegenüber der Öffentlichkeit transparenter und proaktiver gestalten sollten“, erklärte er zum Ende seines Vortrags. Ferner sollte die Zivilgesellschaft eine aktivere Rolle spielen, zivilisiertere und vernünftige Diskussionen anregen und vor allem Druck auf Behörden sowie Parteien für mehr Rechenschaftspflicht ausüben.
Windhoek
In Namibia konzentrieren sich sogenannte Fake News, gezielte Desinformation und einfache Falschmeldungen vorwiegend auf zwei Plattformen – dem Nachrichtendienst WhatsApp sowie dem sozialen Netzwerk Facebook. „Politische Diskussionsgruppen scheinen voller politscher Fehlinformation zu sein, vor allem WhatsApp“, erklärte Frederico Links gestern in Windhoek. „Und die traditionellen Medien tragen eine Mitschuld.“ Er hat das Thema für das Institut öffentlicher Politforschung (IPPR) vor dem Hintergrund der Parlaments- und Präsidentschaftswahl 2019 unter die Lupe genommen.
Links zufolge ist ein Großteil der Fehl- und Desinformation auf politische Zersplitterung, Polarisierung, Desillusionierung und Ausgrenzung sowie sozioökonomische Disparitäten zurückzuführen. „In Namibia gibt es tribalistische Tendenzen, die gerade auf sozialen Internetplattformen stark zum Ausdruck gebracht werden“, so der ehemalige Journalist und IPPR-Forscher. „Es scheint, als ob die Leute generell wenig mit zuverlässiger und glaubwürdiger Information in Kontakt kommen und im Umgang recht unbeholfen sind.“ Ihm zufolge neigen Menschen dazu, an ihren Ansichten überzeugt festzuhalten – „selbst wenn sie mit den Fakten konfrontiert werden“, so Links.
„Die meisten Nutzer teilen oft Beiträge oder Meldungen mit so vielen Personen wie möglich, ohne sich vorher die Mühe zu machen, den Inhalt zu überprüfen“, erklärte Links weiter, der kritisiert, dass
äußerst wenig Verantwortung für die verbreiteten Informationen übernommen werde – auch auf Seiten traditioneller Medien wie Zeitungen, Radio und Fernsehen. „Fehler und schlechte Berichterstattung tragen dazu bei, dass die Medien und andere Quellen an Glaubwürdigkeit verlieren und sich falsche Information so stark verbreitet“, erklärte der Fachmann. „Medienorganisationen müssen ihre jungen Journalisten und Reporter besser ausbilden und bei journalistischen Arbeitspraktiken höchste Ansprüche stellen.“
Links spricht sich dafür aus, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Medien und Information vor allem in den Schulunterricht aufgenommen werden sollte. „Für Politiker und Parteien sollte es klare und verbindliche Regeln vor allem während dem Wahlkampf geben, während die Behörden ihre Informationspolitik gegenüber der Öffentlichkeit transparenter und proaktiver gestalten sollten“, erklärte er zum Ende seines Vortrags. Ferner sollte die Zivilgesellschaft eine aktivere Rolle spielen, zivilisiertere und vernünftige Diskussionen anregen und vor allem Druck auf Behörden sowie Parteien für mehr Rechenschaftspflicht ausüben.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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