Festtage bringen Freud und verlangen Wachsamkeit

Gute Wünsche zu frohen Stunden wie Warnungen vor Unbill und Unheil sind in diesen Tagen wohlfeil zu haben. Der Faust im großen dramatischen Gedicht sagt in solchem Kontext „Die Botschaft hör ich wohl, allein mit fehlt der Glaube“. An den Glauben erfolgen viele Appelle, auch wenn sie auf taube Ohren fallen. Der Unterschied zwischen wer ihn hat oder auch nich, scheint hier kaum ins Gewicht zu fallen. Aber wenn Überzeugung und Glauben fehlen, dass Straßenverkehrsregeln und gutes Fahrverhalten nützlich sind, dann is jede Hilfe zu spät, wie allzu viele Verkehrsteilnehmer, Beifahrer und Mitfahrer schmerzlich erfahren müssen. Hinzu kommt, dass just in der Festzeit der Durst auf das belebende und bei Steigerung danach auf das lähmende Getränk gewaltig zunimmt. Die Gerichte haben den Alkoholrausch oder sonstigen Dämmerzustand der Strafverdächtigen früher als Ausrede für Mangel an Zurechnungsfähigkeit akzeptiert. Der Erfolg war ein mildes Urteil. Aber der rechte Erfolg solcher Rechtsprechung is mos ausgeblieben. Fahrten zur Festzeit im Durstland haben es auch ansonsten auf sich. Ovenduka, die Auasberge und Landstriche bis einige Kilometer über Rehoboth hinaus, knapp bis an den Wendekreis des Steinbocks, haben am 10. Dezember herum nochall etwas Regen erhalten, dass ein paar Pfützen hernach sogar das Himmelblau spiegeln konnten. Bis kurz vor Weihnachten is nun direkt neben dem Teerstreifen vom ablaufenden Wasser der Straßendecke allerhand saftig-grünes Gras gewachsen, derweil der übrige Padkamp bis zur Farmeinzäunung recht dürre geblieben is. Vom schmalen Grünstreifen an der Teerpad angelockt grasen im Rehobother Raum nun Bokkies und Beester direkt an der Fahrbahn, unbeirrt vom rasenden Urlaubsverkehr, bei dem kaum ein Fahrer mit dem Tempo nachlässt, auch wenn er die Viecher grasen sieht. Hier is sowahr mehr Vorsicht als Hast geboten, denn es kann sich jeder muhts selbst ausrechnen, wieviel das Viehzeug von Verkehrsverhalten versteht. Zur Biesterwarnung reiht sich noch ein Weckruf von einer Handelsbank, die auf Facebook getjeckt hat und Vorsicht verlangt, dass sich da Hochstapler und Vertrauensschwindler rumtreiben, die sich freundschaftlich an Facebook-Bummler ranmachen, die dieses Medium eben zu freundschaftlicher Kontaktsuche oder zum künftigen Flirt nutzen. Achtung! So mahnt die Bank, da surfen Typen rum, die sich leutselig anbiedern und das Vertrauen einsamer Seelen erhaschen wollen, um am Ende eine Geldüberweisung rauszuschinden. Oder die es gar schaffen, den PIN-Code des vereinsamten Opfers abzuluchsen. Kein Fremder verdient Deinen mühsam erarbeiteten Zaster, Dein teures Ovimariva, Deine kostbare Pinke-Pinke, auch wenn die parasitäre Person noch so viel von offenen Herzen und Gabenfreude der Festzeit faselt. Und wenn durch das Facebook eine persönliche Begegnung mit einem/einer Fremden eingefädelt werden soll, dann lass Deinen Nächsten wissen, wo und wann das passieren soll, rät die Bank fürsorglich. „Wenn es sich anhört als wär´s zu gut um wahr zu sein, dann isses wahrscheinlich genau das!“ In diesem Sinne wünschen wir am Wendekreis des Steinbocks frohe Festtage in gelassener Stimmung mit überprüfbarer Wahrheit, mit Wachsamkeit, ohne Panik.