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Festung verkommt

Kein Geld für Namutoni-Renovierung
Erwin Leuschner
Von Erwin Leuschner, Swakopmund/Windhoek

Seit mehreren Jahren ist die Namutoni-Festung im Etoscha-Nationalpark für Besucher geschlossen. Ein Besucher hat sich aber vor kurzem in die Festung gewagt und vom Innenraum Fotos gemacht, die ein schockierendes Bild präsentieren: das Gebäude ist baufällig, Dächer fallen in einander, Dachdecken liegen auf dem Boden und Dreck und Schmutz häufen sich in sämtlichen Räumen an. Die Fotos haben Entrüstung ausgelöst und der staatliche Rastlagerbetreiber Namibia Wildlife Resorts (NWR) ist wegen des Zustands des einst begehrten Rastlagers scharf kritisiert worden.

„Die Festung wurde vor mehreren Jahren mit der Absicht geschlossen, sie zu renovieren“, teilte NWR-Sprecher Mufaro Nesongano gestern schriftlich mit. Es sei demnach NWRs Absicht gewesen, nach den Renovierungen die Unterkünfte wieder zurück in die Festung zu verlagern, wie es in der Vergangenheit der Fall gewesen sei. Außerdem solle das Holzdeck am Aussichtspunkt ersetzt werden. „Diese geplante Renovierung wird auf rund 20 Millionen Namibia-Dollar geschätzt - und Namibia Wildlife Resorts hat derzeit nicht das Geld“, so Nesongano.

Ihm zufolge hat NWR im Zusammenhang mit der geplanten Renovierung bereits mehrere Interessenträger angesprochen, bislang ohne Erfolg. NWR habe aus diesem Grund beschlossen, die Festung für Gäste zu schließen, um die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, um die Renovierung zu realisieren. In der Erklärung kommt auch NWR-Geschäftsführer Dr. Matthias Ngwangwama zu Wort: „Als NWR dulden wir den Schmutz nicht, der sich in der Festung angesammelt hat. Die Entfernung verfallener Bauten und eine umfangreiche Reinigung wurden sofort eingeleitet. Bis zur Renovierung werden wir regelmäßige Aufräumarbeiten halten.“

Abschließend heißt es in der Erklärung, dass NWR die konstruktive Kritik aber begrüßt. „Dem Unternehmen sind jedoch auch Lobbyistengruppen bekannt, die auf eine Privatisierung der Ressourcen des Landes wie Parks und Resorts drängen, um eine eigennützige Agenda zu entwickeln“, heißt es. Es gebe aber für Personen mit derartigem Interesse „keinen Grund, NWR zunichte zu machen“, da eine Zusammenarbeit zwischen dem privaten und staatlichen Sektor dank mehrere Gesetzte möglich sei.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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