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Öffnung des Sperrgebiets

Tsau-//Khaeb-Nationalpark erhält Infrastruktur – auch für Besucher
Nina Cerezo
Von Nina Cerezo, Windhoek/Lüderitzbucht

Umweltminister Pohamba Shifeta und der deutsche Botschafter Christian Schlaga setzten am Freitag vergangener Woche zum Spatenstich für mehrere Entwicklungsprojekte im Tsau-//Khaeb-Nationalpark an. Wie das Ministerium für Umwelt und Tourismus (MET), die Deutsche Botschaft in Windhoek sowie die deutsche Entwicklungsbank (KfW) gemeinsam in einer Pressemeldung bekanntgaben, soll in dem südwestlich gelegenen Nationalpark Infrastruktur für insgesamt 330 Millionen N$ (21,55 Millionen Euro) entstehen. Geplant seien der Bau von Bürogebäuden sowie von Unterkünften für Angestellte, die Sanierung des historischen Postgebäudes in Lüderitzbucht als lokales MET- und Touristenbüro, der Bau weiterer Dienstgebäude in Aus sowie der Ausbau der bestehenden Dienststellen in Rosh Pinah und Oranjemund. Außerdem seien Eingangstore auf der Lüderitz-Halbinsel, bei Kolmanskuppe, Rotkuppe, Garub, Aus, Obib, Sendelingsdrift und Schwarzkuppe geplant.

Mit diesen Entwicklungen soll nicht nur die Verwaltung des Nationalparks vereinfacht, sondern auch die Basis für mehr Tourismus geschaffen werden. Der Spatenstich fand dabei an genau jenem Ort statt, an dem 1908 die ersten Diamanten entdeckt wurden; in Kolmanskuppe.

„Das Ministerium ist damit einen Schritt weiter, den Nationalpark in einen Ort zum Erhalt der biologischen Vielfalt und für touristische Entwicklung zu verwandeln“, erläuterte Shifeta bei der Veranstaltung und ergänzte, dass seit der Ernennung zum Nationalpark vor zehn Jahren „wenig Fortschritt aufgrund des unter dem Diamantengesetz von 1999 zugangsbeschränkten Schutzgebiets“ geschehen sei. Zuvor sei das Sperrgebiet zudem für länger als ein Jahrhundert gänzlich der Öffentlichkeit vorenthalten worden.

Um den Zugang zu dem 22000 km² großen Gebiet und „Hotspot biologischer Artenvielfalt“ zu erleichtern, habe sich das MET nun kürzlich mit dem Ministerium für Bergbau und Energie sowie dem Diamantenkonzern Namdeb getroffen und dabei das Ziel gesetzt, die Grenzen des Diamanten-Gebiets Nummer eins (das ursprüngliche Sperrgebiet) zu verschieben und rund 70 Prozent der aktuellen Sperrzone freizugeben. „Darüber hinaus arbeiten die beiden Ministerien daran, das Diamantengesetz hinsichtlich der Erlaubnis eines kontrollierten Tourismus durch ein Durchfahrtsrecht sowie eines erweiterten Zugangs für Parkmitarbeiter zu lockern“, lautet es weiter in der Pressemeldung. Diese Änderungen sollen noch in diesem Finanzjahr umgesetzt werden.

Des Weiteren arbeite das Umweltministerium derzeit an einem touristischen Entwicklungsplan für den Tsau-//Khaeb-Nationalpark. Auch habe der Deutsche Botschafter am Freitag verschiedene Materialien zur Verbesserung der Parkverwaltung überreicht, darunter Informationsschilder und Werkzeug zur Aufbereitung und Instandhaltung von Wasserstellen.

Der Tsau-//Khaeb-Park ist gemäß dem Minister nach den Nationalparks Etoscha und Namib-Naukluft der drittgrößte des Landes und Teil der weltweit längsten geschützten Küstenlinie, die vom Iona-Nationalpark in Angola, über den Skelettküsten-Park, durch den Dorob- und den Namib-Naukluft-Park bis hin zum ­/Ai-/Ais-Richtersveld-Transfrontier-Park und dem Ramsar-Feuchtgebiet am Oranje reicht.

Finanziert werde das Infrastruktur-Projekt im Rahmen des Namibia-Nationalpark-Programms (Namparks), wobei die deutsche Regierung durch die KfW-Bank rund 220 Millionen N$ (14,5 Millionen Euro) und Namibia rund 110 Millionen N$ (7 Millionen Euro) bereitstellen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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