Finanzaufsicht lädt NSFAF vor
Kavekotora: „Die gesamte Führungsetage gehört eigentlich suspendiert”
Von Frank Steffen, Windhoek
Durch scharf formulierte Fragen gingen gestern die Mitglieder der parlamentarischen Finanzaufsicht hart mit den Führungskräften des Namibischen Studentenfonds (NSFAF) ins Gericht. Ausweichende Antworten führten unweigerlich zu weiteren Fragen und der Versuch, die Schuld für Mängel und Nachlässigkeit der langjährigen und mittlerweile suspendierten Geschäftsführerin, Hilya Nghiwete, in die Schuhe zu schieben, endeten meistens in einer trockenen Feststellung seitens des Ausschussvorsitzenden, Mike Kavekotora: „Ja ich weiß, dies war sicherlich vor Ihrer Zeit - das höre ich bei diesen Anhörungen öfter.“
Der amtierende NSFAF-Geschäftsführer Kennedy Kandume hatte das gesamte Management-Team mitgebracht, doch dem Parlamentsausschuss stellten grundsätzlich er und der Personalchef Olavi Hamwele Rede und Antwort - unterstützt vom NSFAF-Aufsichtsratsvorsitzenden Stephen Tjiuoro. Kavekotora hatte anfangs den NSFAF-Finanzchef, James Nyandoro, vor die Tür beordert, weil sich die anwesenden Ausschussmitglieder zuerst mit der angeblich fragwürdigen Anstellung des Simbabwers Nyandoro befassen wollten.
Dabei wurde deutlich, dass Nyandoro als Angestellter des Beratungsunternehmens Sashi Investments bereits vorm Juni 2017 als Fachberater von der NSFAF beschäftigt worden war. In dieser Zeit warb die NSFAF für einen neuen Finanzabteilungsleiter, der als qualifizierter Buchrevisor zumindest zehn Jahre Erfahrung mitbringen sollte. Diesbezügliche Interviews wurden im Juli 2017 mit möglichen Kandidaten geführt, doch im Nachhinein stellte sich heraus, dass Nyandoro bereits im Juni den Zuspruch erhalten hatte - also lange vor den Interviews. Der Parlamentarier Dudu Murorua ließ nicht locker und beschuldigte den NSFAF, die Interviews als Farce abgewickelt zu haben und dem namibischen Gesetz sowie den NSFAF-Personalverordnungen „nur zur Schau“ Genüge taten.
Kavekotora und Murorua sowie die Parlamentarier Agnes Kafulu, Marina Kandumbu und Asser Mbai schossen sich auf Widersprüche ein und sahen es als erwiesen, dass sich Nghiwete und ihre Kollegen über sämtliche Regeln hinwegsetzten als sie Nyandoro einstellten, obwohl die namibischen Kandidaten ausnahmslos gut abgeschnitten hatten. Das Urteil der Finanzaufsicht fiel entsprechend aus, denn Nyandoro hätte laut Arbeitsgenehmigung nicht länger als sechs Monate im Lande arbeiten dürfen. Trotzdem blieb er als Angestellter der Firma Sashi Investments, die dem Swapo-nahen Sadike Nepela gehört. Nepela war früher in verschiedenen Ministerien als Abteilungsleiter beschäftigt und wird mittlerweile als einer der vom Staat unterstützen Diamantenhändler gehandelt. Indessen lag dem Ausschuss Korrespondenz vor, laut welcher der NSFAF bei Sashi nachgefragt hatte, wer für die relativ teuren Dienste bezahlt werden müsse: Sashi oder Nyandoro selbst?
Trotz anhaltender Fragen verweigerten die NSFAF-Beamten den Ausschussmitgliedern jegliche Auskunft über Sashi Investments. Ein deutlich frustrierter Kavekotora bemerkte: „Sie berichten mir die ganze Zeit von Verordnungen, die Sie selbst nicht einhalten! Nicht nur Frau Nghiwete war nachlässig. Geben Sie mir recht, wenn ich behaupte, die gesamte Führungsetage gehört eigentlich suspendiert?“
Alle Hoffnung, die fehlenden 1,7 Milliarden N$ zumindest teilweise wieder zu finden, muss seit gestern endgültig aufgegeben werden. Schecks im Wert von 297 Millionen N$ wurden nicht ordentlich verbucht und aufgehoben, doch kann der NSFAF das Buchungsprotokoll für 1,7 Milliarden N$ nachvollziehen. Aber damit ist kein Recht auf Rückforderung entstanden. Das aus der Zeit 1997 bis März 2013 stammende Geld ist teilweise in den mittlerweile geprüften Jahren 2007/08, 2008/09 und 2009/10 verschanzt, doch wurde davor und auch in den Jahren 2010 bis 2013 kein Audit durchgeführt.
Man habe zwar das Finanzjahr zum Ende März 2014 geprüft, doch seien keine Rechnungen oder Darlehen am 1. April 2013 ins neue Jahr übertragen worden. Darum werden seitdem alle zurückgeleisteten Darlehen aus den vorigen Jahren, als „Einnahmen“ verbucht und nicht als „Rückzahlung.“
Durch scharf formulierte Fragen gingen gestern die Mitglieder der parlamentarischen Finanzaufsicht hart mit den Führungskräften des Namibischen Studentenfonds (NSFAF) ins Gericht. Ausweichende Antworten führten unweigerlich zu weiteren Fragen und der Versuch, die Schuld für Mängel und Nachlässigkeit der langjährigen und mittlerweile suspendierten Geschäftsführerin, Hilya Nghiwete, in die Schuhe zu schieben, endeten meistens in einer trockenen Feststellung seitens des Ausschussvorsitzenden, Mike Kavekotora: „Ja ich weiß, dies war sicherlich vor Ihrer Zeit - das höre ich bei diesen Anhörungen öfter.“
Der amtierende NSFAF-Geschäftsführer Kennedy Kandume hatte das gesamte Management-Team mitgebracht, doch dem Parlamentsausschuss stellten grundsätzlich er und der Personalchef Olavi Hamwele Rede und Antwort - unterstützt vom NSFAF-Aufsichtsratsvorsitzenden Stephen Tjiuoro. Kavekotora hatte anfangs den NSFAF-Finanzchef, James Nyandoro, vor die Tür beordert, weil sich die anwesenden Ausschussmitglieder zuerst mit der angeblich fragwürdigen Anstellung des Simbabwers Nyandoro befassen wollten.
Dabei wurde deutlich, dass Nyandoro als Angestellter des Beratungsunternehmens Sashi Investments bereits vorm Juni 2017 als Fachberater von der NSFAF beschäftigt worden war. In dieser Zeit warb die NSFAF für einen neuen Finanzabteilungsleiter, der als qualifizierter Buchrevisor zumindest zehn Jahre Erfahrung mitbringen sollte. Diesbezügliche Interviews wurden im Juli 2017 mit möglichen Kandidaten geführt, doch im Nachhinein stellte sich heraus, dass Nyandoro bereits im Juni den Zuspruch erhalten hatte - also lange vor den Interviews. Der Parlamentarier Dudu Murorua ließ nicht locker und beschuldigte den NSFAF, die Interviews als Farce abgewickelt zu haben und dem namibischen Gesetz sowie den NSFAF-Personalverordnungen „nur zur Schau“ Genüge taten.
Kavekotora und Murorua sowie die Parlamentarier Agnes Kafulu, Marina Kandumbu und Asser Mbai schossen sich auf Widersprüche ein und sahen es als erwiesen, dass sich Nghiwete und ihre Kollegen über sämtliche Regeln hinwegsetzten als sie Nyandoro einstellten, obwohl die namibischen Kandidaten ausnahmslos gut abgeschnitten hatten. Das Urteil der Finanzaufsicht fiel entsprechend aus, denn Nyandoro hätte laut Arbeitsgenehmigung nicht länger als sechs Monate im Lande arbeiten dürfen. Trotzdem blieb er als Angestellter der Firma Sashi Investments, die dem Swapo-nahen Sadike Nepela gehört. Nepela war früher in verschiedenen Ministerien als Abteilungsleiter beschäftigt und wird mittlerweile als einer der vom Staat unterstützen Diamantenhändler gehandelt. Indessen lag dem Ausschuss Korrespondenz vor, laut welcher der NSFAF bei Sashi nachgefragt hatte, wer für die relativ teuren Dienste bezahlt werden müsse: Sashi oder Nyandoro selbst?
Trotz anhaltender Fragen verweigerten die NSFAF-Beamten den Ausschussmitgliedern jegliche Auskunft über Sashi Investments. Ein deutlich frustrierter Kavekotora bemerkte: „Sie berichten mir die ganze Zeit von Verordnungen, die Sie selbst nicht einhalten! Nicht nur Frau Nghiwete war nachlässig. Geben Sie mir recht, wenn ich behaupte, die gesamte Führungsetage gehört eigentlich suspendiert?“
Alle Hoffnung, die fehlenden 1,7 Milliarden N$ zumindest teilweise wieder zu finden, muss seit gestern endgültig aufgegeben werden. Schecks im Wert von 297 Millionen N$ wurden nicht ordentlich verbucht und aufgehoben, doch kann der NSFAF das Buchungsprotokoll für 1,7 Milliarden N$ nachvollziehen. Aber damit ist kein Recht auf Rückforderung entstanden. Das aus der Zeit 1997 bis März 2013 stammende Geld ist teilweise in den mittlerweile geprüften Jahren 2007/08, 2008/09 und 2009/10 verschanzt, doch wurde davor und auch in den Jahren 2010 bis 2013 kein Audit durchgeführt.
Man habe zwar das Finanzjahr zum Ende März 2014 geprüft, doch seien keine Rechnungen oder Darlehen am 1. April 2013 ins neue Jahr übertragen worden. Darum werden seitdem alle zurückgeleisteten Darlehen aus den vorigen Jahren, als „Einnahmen“ verbucht und nicht als „Rückzahlung.“
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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