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Finanzhilfe gegen Klimawandel
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Finanzhilfe gegen Klimawandel

Namibia empfängt Multi-Millionen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit
Frank Steffen
Von Frank Steffen, Windhoek

Der namibische Minister für Umwelt und Tourismus (MET), Pohamba Shifeta, kündigte gestern die Unterzeichnung einer Abmachung an, laut der ein Projekt zu dem Thema „Entwicklung der Widerstandsfähigkeit von Kommunen in vom Klimawandel bedrohten Ländern, durch die Einführung eines ökosystembasierten Ansatzes“ vom namibischen Umweltinvestment-Fonds finanziert werden soll. Gleichzeitig erklärte er seinen Standpunkt über die abgeschlossenen CITES-Gespräche, die seiner Meinung nach „enttäuschend“ verlaufen seien.

Shifeta nannte es eine außergewöhnliche Leistung seitens des hiesigen „Environmental Investment Fund of Namibia“ (EIF), der eine Bewilligung von 127 Millionen N$ über den Grünen Klimafonds (Green Climate Fund, GCF), hat sicherstellen können. Der Schenkungsvertrag wurde vom namibischen Geschäftsführer des EIF und seinem Gegenüber vom GCF, Yannick Glemarec, anlässlich der weltweiten Programmkonferenz in Songdo (Südkorea) unterzeichnet.

„Diese Schenkung kommt etwa 200000 Menschen aus den ländlichen Gebieten von 13 der namibischen Regionen zu Gute. Dadurch soll über die nächsten fünf Jahre die Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels gestärkt werden“, erklärte Shifeta und fügte hinzu, dass MET als zuständige Behörde dem GCF hinsichtlich der Aufsichtspflicht amtlich zur Seite steht. Der EIF habe bisher bereits 560 Millionen N$ über den GCF für Landwirtschaftsprojekte sowie Entwicklungsprojekte für erneuerbare Energie und Einführung ökosystembasierter Ansätze empfangen.

Der Grüne Klimafonds ist eine UN-Initiative, die im Jahre 2010 durch die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) zustande kam. Im Zuge der UN-Klimaverhandlungen befasst sich der Fonds mit den sogenannten „Losses and Damages“ (Verluste und Schäden) und verfolgt das Ziel, durch Klimafinanzierung von entsprechenden Projekten zur Minderung von Treibhausgasemissionen sowie der Auswirkung des Klimawandels auf Entwicklungsländern beizutragen.

Ferner habe das MET selbst 10,8 Mio. US-Dollar (etwa 150 Mio. N$) von der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF) erhalten um damit das NILALEG-Projekt (zur Bekämpfung der Armut durch die integrierte Landwirtschafts- und Umweltnutzung) zu fördern. Es gehe dabei um die nachhaltige Planung und Nutzung der natürlichen Ressourcen und Bio-Diversität, welches in den Regionen Kunene, Omusati, Ohangwena, West-Kavango und Sambesi gefördert werden soll. „Mit solcher Hilfe können wir die Herausforderungen anpacken, die der Klimahandel an uns stellt“, freute sich der Umweltminister.

Gleichzeitig zeigte sich der Minister aber auch weiterhin über die Art der Beschlüsse des 18. CITES-Treffens (CoP18) in Genf enttäuscht. So habe Namibia lediglich die Neuklassifizierung des Weißen Nashorns von der ersten auf die zweite Liste beantragt: „Nur der Verkauf lebendiger Tiere an geeignete Länder und die Trophäenjagd sollte uns dadurch ermöglicht werden.“ Im Falle des Elfenbeins hätten die Länder Botswana, Namibia, Südafrika und Simbabwe den Handel von unbearbeitetem Elfenbein angestrebt. Man habe ferner die Überprüfung der ursprünglichen Konvention beantragt, wodurch die Einbindung der betroffenen Kommunalverwaltungen sowie der Kommunen selbst, zustande gebracht werden sollte.

Es habe ihn enttäuscht, dass alle Anträge abgewehrt worden seien, während sich gewisse Parteien dafür eingesetzt hätten bspw. Giraffen neu als gefährdete Spezies einzuteilen. „Das hat alles nichts mehr mit Wissenschaft zu tun, sondern wird CITES zu einem nicht-nachhaltigen Wildarten-Instrument“, beschwerte sich Shifeta. Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Äthiopien, Gabun, Kenia, Liberia, der Niger, Nigeria und Syrien hätten einen Antrag gestellt, den Handel mit Elfenbein zu verbieten, doch hätten sie keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen Handel und Wilderei erbracht.

Inzwischen gab MET bekannt, dass Namibia momentan einen Elfenbeinvorrat von 69 Tonnen habe, wovon 39 Tonnen als „illegal“ gelten - also von der Polizei beschlagnahmt wurden oder durch erfolgreiche Gerichtsfälle in den Staatsbesitz übergingen. Laut MET hat der Vorrat einen Wert in Höhe von mehr als 125 Millionen N$ (etwa 1800 N$ oder 120 USD pro Kilogramm), doch scheint dies weit unter dem tatsächlichen (legalen) Marktwert zu liegen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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