Finanzministerin übt Kritik an Partnern

Windhoek - Für die Entwicklung der Infrastruktur (Kapitalprojekte) hat Ministerin Kuugongelwa-Amadhila mittelfristig für die nächsten drei Jahre 14,6 Milliarden Namibia Dollar veranschlagt und rechnet für den Zeitraum noch 1,1 Milliarden N$ hinzu, die von Namibias internationalen Partner stammen. Mit diesem Auszug aus ihrer Haushaltsrede des Vortages trat sie gestern vor einem Publikum der Namibischen Kammer für Handel und Industrie (NCCI) auf. Aber internationale Partner machen ihr Sorgen, weil sie Projekte gern außerhalb des namibischen Haushalts finanzierten. "Wir möchten lieber, dass solche Projekte in nationaler Hand liegen (national ownership)", erklärte sie. Die Ministerin hat am Dienstag inzwischen ihre siebte Haushaltsrede gehalten.
Mit ihr trat auch der Chef der Old Mutual Versicherungs- und Finanzgruppe, Johannes !Gawachab, auf. Obwohl Namibia während der internationalen Finanzkrise recht gut davongekommen sei, warnt er vor isolationistischem Denken. "Namibia driftet nicht als Insel in der globalen Gemeinschaft." Er verwies auf die Verschuldung etlicher europäischer Länder, vor allem Griechenland und Großbritannien. Und er erinnerte an die Verluste amerikanischer Kleinsparer, bei denen im September 2009 der Höhepunkt der Scheu vor den Banken erreicht war.
Vor der internationalen Kulisse könne Namibia sich dennoch über einen redlichen Haushaltsvoranschlag freuen. "Aber wir müssen die Mittel viel mehr auf die Produktion als auf den Verbrauch lenken."