Firmentod auf Raten
Verluste, Verpfändungen, Schuldenaufschub und erneut Verluste - seit 2001kann sich das Unternehmen Namibian Fishing Industries Ltd., kurz Namfish, aus diesem Teufelskreis nicht befreien. Der Verdacht einer
Konkursverschleppung drängt sich angesichts der Zahlen auf.
Windhoek - Schon seit dem Jahr 2001 lebt Namfish von der Substanz. Verschiedene Analysten bewerteten in dieser Zeit die Leistungsdaten des Unternehmens durchaus kritisch, betonten aber gleichzeitig, die "Fundamentaldaten" von Namfish seien gesund. Das dürfte sich mit Abschluss des aktuellen Geschäftsjahres (01. Mai 2003 - 30. April 2004) allerdings ändern, denn: da ist kein Fundament mehr.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der operative Verlust von rund 14 auf über N$ 30 Millionen mehr als verdoppelt. Der Reinverlust für das Geschäftsjahr 2003/4 beträgt rund N$ 54 Millionen. Auch der Schuldenlast ist das Unternehmen allem Anschein nach nicht mehr gewachsen. Die langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von N$ 65 Millionen sind dabei nicht allzu dramatisch, das Problem sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von rund N$ 83 Millionen. Zweimal mussten die Mehrheitseigner von Namfish, der Frans Indongo Trust und die Sea Harvest Corporation Ltd. (Tiger Brands), im vergangenen Jahr wegen drohender Zahlungunfähigkeit kurzfristige Kredite in Höhe von N$ fünf Mio. bzw. N$ 15 Mio. einschiessen. Trotzdem kann Namfish seinem Schuldendienst nicht mehr nachkommen. Nach dem Verkauf von mehreren Fishtrawlern vor zwei Jahren sind weitere Liegenschaften und Teile der Flotte des Unternehmens bereits als Kreditsicherheiten verpfändet. Hinzu kommt: Einer der Zwischenkredite von Sea Harvest Corporation Ltd. in Höhe von N$ 10 Millionen ist nach Informationen der namibischen Börse NSX in Gesamthöhe zum 31. Dezember diesen Jahres fällig. Nur ein beschlossenes einjähriges Schuldenmortorium der Mehrheitseigner hat faktisch die Insolvenz von Namfish abwenden können.
Erst vor diesem Hintergrund wird deutlich, was in dem für börsennotierte Unternehmen gesetzlich vorgeschriebenen Jahresbericht, der am 18. August vorgestellt wurde, so lapidar ausgeführt wird: "Bei der Aktionärsversammlung am 17. August 2004 wurden die Anteilseigner deshalb aufgefordert, dem Entschluss der Unternehmensleitung zuzustimmen, Besitztümer, die nicht das Kerngeschäft beeinträchtigen, zu verkaufen." Auf deutsch heisst das: Das Unternehmen "nimmt an" (assume) durch den Verkauf des letzten Tafelsilbers eine erneute Zahlungsunfähigkeit abwenden zu können. Genauso wird "gehofft", dass Namfish dieses Jahr den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten kann.
Konkursverschleppung drängt sich angesichts der Zahlen auf.
Windhoek - Schon seit dem Jahr 2001 lebt Namfish von der Substanz. Verschiedene Analysten bewerteten in dieser Zeit die Leistungsdaten des Unternehmens durchaus kritisch, betonten aber gleichzeitig, die "Fundamentaldaten" von Namfish seien gesund. Das dürfte sich mit Abschluss des aktuellen Geschäftsjahres (01. Mai 2003 - 30. April 2004) allerdings ändern, denn: da ist kein Fundament mehr.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der operative Verlust von rund 14 auf über N$ 30 Millionen mehr als verdoppelt. Der Reinverlust für das Geschäftsjahr 2003/4 beträgt rund N$ 54 Millionen. Auch der Schuldenlast ist das Unternehmen allem Anschein nach nicht mehr gewachsen. Die langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von N$ 65 Millionen sind dabei nicht allzu dramatisch, das Problem sind die kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von rund N$ 83 Millionen. Zweimal mussten die Mehrheitseigner von Namfish, der Frans Indongo Trust und die Sea Harvest Corporation Ltd. (Tiger Brands), im vergangenen Jahr wegen drohender Zahlungunfähigkeit kurzfristige Kredite in Höhe von N$ fünf Mio. bzw. N$ 15 Mio. einschiessen. Trotzdem kann Namfish seinem Schuldendienst nicht mehr nachkommen. Nach dem Verkauf von mehreren Fishtrawlern vor zwei Jahren sind weitere Liegenschaften und Teile der Flotte des Unternehmens bereits als Kreditsicherheiten verpfändet. Hinzu kommt: Einer der Zwischenkredite von Sea Harvest Corporation Ltd. in Höhe von N$ 10 Millionen ist nach Informationen der namibischen Börse NSX in Gesamthöhe zum 31. Dezember diesen Jahres fällig. Nur ein beschlossenes einjähriges Schuldenmortorium der Mehrheitseigner hat faktisch die Insolvenz von Namfish abwenden können.
Erst vor diesem Hintergrund wird deutlich, was in dem für börsennotierte Unternehmen gesetzlich vorgeschriebenen Jahresbericht, der am 18. August vorgestellt wurde, so lapidar ausgeführt wird: "Bei der Aktionärsversammlung am 17. August 2004 wurden die Anteilseigner deshalb aufgefordert, dem Entschluss der Unternehmensleitung zuzustimmen, Besitztümer, die nicht das Kerngeschäft beeinträchtigen, zu verkaufen." Auf deutsch heisst das: Das Unternehmen "nimmt an" (assume) durch den Verkauf des letzten Tafelsilbers eine erneute Zahlungsunfähigkeit abwenden zu können. Genauso wird "gehofft", dass Namfish dieses Jahr den Geschäftsbetrieb aufrechterhalten kann.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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