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Fischverkauf an Kongo rechtens

DRC will Zwischenhändler ausschließen und direkt kaufen
Erwin Leuschner
Von Brigitte Weidlich und Erwin Leuschner

WINDHOEK/Walvis Bay

Die erfolgreichen Bieter von Fischfangrechten wurden gestern in Walvis Bay in den namibischen Fischereisektor eingewiesen. „In gewisser Weise habe ich das Gefühl, dass sich die meisten von Euch „in das tiefe Wasser geworfen“ fühlen, „weshalb wir Euch hier auf einen Weg des Wohlstands führen wollen“, sagte Fischereiminister Derek Klazen gestern in der Hafenstadt.

Dabei nannte er auch eine Auflage, die erfolgreichen Inhabern Fischfangrechten auferlegt wurde: Die Fischereirechte-Holdinggesellschaft ist als 20-prozentiger Anteilseigner einer Joint-Venture-Gesellschaft organisiert, die aus Ihnen und vier weiteren Partnern besteht, so lautet die Auflage. „Dieser Absatz erscheint für viele als deal breaker, da sie plötzlich mit Menschen zusammenarbeiten müssen, die sie vorher nicht kannten“, sagte Klazen. Eine Zusammenarbeit als Gruppe mehrerer Rechteinhaber müsse aber „nicht unbedingt Ärger bedeuten“. Es sollte vielmehr die Möglichkeit bieten, von anderen Rechteinhabern zu lernen und Erfahrungen zu sammeln. „Oder Ihr könnt einfach eine andere Landessprache lernen“, sagte Klazen.

Verkauf war ordnungsgemäß

Bereits am Dienstag hatte Klazen der Nationalversammlung mitgeteilt, der Verkauf von 27,300 t Makrelen des Fischereiministeriums an die Regierung der Demokratischen Republik Kongo für 85,71 Mio. N$ sei ordnungsgemäß verlaufen. Private Firmen zeigen sich jedoch enttäuscht und betrachten sich als ausgeschlossen, wie Otis Fink von unserer Schwesternzeitung Namibian Sun berichtete.

In seiner ministeriellen Erklärung teilte Klazen mit, dass die DRC-Regierung ein sehr großes Interesse an namibischen Fisch habe, besonders Makrelen. Namibia exportiere diesen Fisch zwar dorthin, aber die Regierung in Kinshasa sei unzufrieden über die hohen Importkosten, die durch Mittelmänner verursacht werden.

„Nach unserer zweiten Fischauktion vor Kurzem sind von 87,500 Tonnen angebotenen Makrelen, noch 27,300 t übrig gebelieben. Da die DRC so grosses Interesse zeigte, haben wir empfohlen, dass der Wirtschaftsminister des Landes, Jean-Marie Kalumba Yuma sich im Namen seiner Regierung an der öffentlichen Versteigerung beteiligte.“

Dies sei eine einmalige Quote und gelte nur für diese Fangsaison.

Yuma sei am Sonntag, 19. September in Namibia eingetroffen. Am Montag sei der Verkauf von der Restquote besiegelt worden. „Die Delegation aus Kinshasa hat uns einen symbolischen Scheck von 85,715,448 N$ überreicht. Binnen drei Tagen muss diese Summe an Namibias Staatskasse überwiesen werden, “ so Klazen.

Makrelen stammen aus DRC

Insgesamt habe die kürzlich Versteigerung der 87,500 Tonnen Makrelen der Regierung 397,6 Mio. N$ eingebracht, teilte der Fischereiminister dem Parlament mit. Die komplette Fangquote (Total Allowable Catch - TAC) fuer Makrelen sei 330,000 Tonnen, davon habe sich die Regierung 87,000 Tonnen gesichert. (Anm. d. Redaktion: woher die weiteren 500 t genommen wurden, ist unbekannt.)

Ihm zufolge war der DRC-Minister das erste Mal im Juni in Namibia und habe an der Küste Fischfabriken und relevante Betriebe sowie Exporteure besucht. Yuma wollte laut Klazen die Wertschöpfungskette kennenlernen und verstehen.

Der Minister erklärte, dass die DRC-Regierung nach Kauf der Quote nun hier in Namibia Firmen mit Fischkuttern beauftragen müsse um die Makrelen zu fangen, die dann in die DRC geliefert werden sollen.

Jeder konnte sich an der stillen Versteigerung der 87,500 t Fangquoten beteiligen, auch Interessenten aus dem Ausland. Die DRC mit 89 Mio. Einwohnern sei der größte Konsument für Makrelen und auch der größte Kunde des namibischen Fischereisektors für diesen Fisch.

Die Namibian Sun berichtete gestern, dass einer Quelle im Fischereiministerium zufolge Fischexporte aus Namibia in die DRC über libanesische Händler laufen. Die LKWs aus Namibia fahren über Sambia an die Grenze zur DRC. Dort sollen die Händler angeblich den namibischen Fisch als in Sambia verarbeitet deklarieren, was wohl höhere Preise bringen soll. Diese Verteuerung ist der Regierung in Kinshasa ein Dorn im Auge.

Namibische Fischereibetriebe befürchten, dass durch den Direktverkauf an die DRC die Preise für Makrelen sinken könnten. Insider bezweifeln, dass die 27,300 t bis Ende der Saison im Dezember gefangen werden können.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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