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Fishrot-Informant fühlt sich bedroht
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Hinweisgeber Jóhannes Stefánsson ist angeblich Giftanschlägen entgangen
Marc Springer
Von C. Sasman, M.Springer, Windhoek

Wie der Hinweisgeber vergangene Woche in einem vom isländischen Fernsehsender RÚV ausgestrahlten Interview mit dem Journalisten Einar Torsteinsson mitteilte, habe es „mehr als einen“ Versuch gegeben, von ihm verzehrte Nahrung zu vergiften. Außerdem habe er diverse Morddrohungen erhalten und zwischenzeitlich bis zu 13 Leibwächter engagieren müssen. Stefánsson hat die Firma Samherji im Juli 2016 verlassen und ist anschließend nach Südafrika gegangen, wo er nach eigenen Angaben bereits kurz darauf die ersten Drohungen erhalten habe.

In dem Interview gibt Stefánsson an, es hätten sich ihm bereits kurz nach seiner Kündigung „fremde Personen“ genähert und Interesse an seinem Computer gezeigt oder offenbar im Auftrag dritter Parteien nach Datenträgern gefragt, die er in seinem Besitz gehabt habe. Ferner sei er durch die Einnahme offenbar vergifteter Nahrungsmitteln oder Getränken schwer erkrankt und müsse noch heute für die Folgeerscheinungen behandelt werden. Dass er mit dem Leben davongekommen sei, habe er „guten Leuten“ zu verdanken, die ihn rechtzeitig gewarnt bzw. aktiv vor Versuchen geschützt hätten, ihn umzubringen.

Der Insider teilte ferner mit, es habe abgesehen von Morddrohungen auch zahlreiche Versuche gegeben, ihn in Verruf zu bringen, bzw. seiner Glaubwürdigkeit zu schaden. Dennoch bereue er nicht, sein Wissen über angeblich von Samherji geleistete Schmiergeldzahlungen in Höhe von rund 103 Millionen N$ öffentlich gemacht, bzw. sich internationalen Medien anvertraut und die Enthüllungsplattform Wikileaks mit Email-Korrespondenz und anderen Unterlagen über die Bestechungszahlungen versorgt zu haben.

Stefánsson zufolge habe er sich im August 2018 auch an namibische Behörden gewandt und mit Informationen über die angeblich für lukrative Fischfang-Quoten bezahlten Bestechungsgelder versorgt. Dieser Austausch sei im Gegensatz zu den Vertuschungsversuchen in Island „sehr gut“ verlaufen, was keine Selbstverständlichkeit sei. Schließlich würden „sehr einflussreiche Personen“ versuchen, die Ermittlungen zu behindern, weshalb er „niemandem trauen“ könne.

Stefánsson hatte nach eigenen Angaben „von Beginn an“ geplant, die „Machenschaften“ von Samherji zu exponieren. Dabei sei es zunächst seine Absicht gewesen, den „kriminellen Umgang“ mit Quoteninhabern generell zu enttarnen. Nachdem er im Laufe der Zeit jedoch immer mehr Einblick in die dabei angewandten Methoden gewonnen habe, sei die Bestechung namibischer Partner ins Zentrum gerückt, zu denen angeblich auch die ehemaligen Minister für Fischerei und Justiz, Sackey Shangala und Bernard Esau gehören, die derzeit mit fünf mutmaßlichen Komplizen in Untersuchungshaft sitzen (AZ berichtete).

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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