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Fishrot-Vorwürfe häufen sich
Fishrot-Vorwürfe häufen sich

Fishrot-Vorwürfe häufen sich

Beschuldigten werden zusätzliche Anklagepunkte zur Last gelegt
Marc Springer
Von O. Thlage und M. Springer

Windhoek

Die Beschuldigten, zu denen neben dem früheren Fischereiminister Bernhard Esau und dem ehemaligen Justizminister

Sacky Shanghala auch der suspendierte Geschäftsführer von Investec Asset Management in Namibia, James Hatuikulipi, Esaus Schwiegersohn Tamson ‚Fitty' Hatuikulipi und der mit Hatuikulipi verwandte Geschäftsmann Pius ‚Taxa' Mwatelulo gehören, sind am Dienstag überraschend am Magistratsgericht in Windhoek erschienen. Ihr mutmaßlicher Komplize und ehemalige Investec-Angestellte Ricardo Gustavo, ist von den zusätzlichen Anklagepunkten nicht betroffen und war folglich nicht bei Gericht anwesend.

Dort wurde zunächst nur der kurz zuvor verhaftete und derzeit suspendierte Geschäftsführer der Firma Fish­cor, Mike Nghipunya, erwartet, der nun als siebter Angeklagter in der juristischen Aufarbeitung der Fishrot-Affäre geführt wird. Im Kern basieren die Anklagepunkte auf dem Vorwurf, dass das isländische Fischereiunternehmen Samherji zwischen 2014 und 2019 Schmiergelder in Höhe von 103 Millionen N$ an die Angeklagten gezahlt und im Gegenzug dafür lukrative Fischfangquoten erlangt hat, die dem Staatsunternehmen Fishcor zuerkannt worden waren.

Die neuen Anklagepunkte kreisen um den Verdacht, dass die sechs davon betroffenen Angeklagten bei Fishcor rund 75,6 Millionen N$ veruntreut haben. Konkret wird ihnen unterstellt, sie hätten sich diesen Betrag angeeignet, bzw. durch das Unternehmen Celax Investment Number One (Pty) Ltd und die Anwaltskanzlei De Klerk, Horn & Coetzee Inc. an Firmen ihrer Wahl umgeleitet.

Zusätzlich dazu hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag auch formal Anklage wegen versuchter Justizbehinderung gegen Shanghala und James Hatuikulipi erhoben. Im Falle von Shanghala beruht dieser Anklagepunkt auf dem Vorwurf, er habe nach seiner Festnahme ehemalige Kollegen beauftragt, mögliche Beweismittel aus seiner Wohnung zu entfernen. James Hatuikulipi hingegen soll versucht haben, einen Ermittler der Anti-Korruptionskommission (ACC) zu bestechen, indem er ihm über einen Bekannten 250000 N$ dafür angeboten habe, diesem einige Beweismittel auszuhändigen. Die Verhandlung dieses Verfahrens wurde auf den 23. April vertagt.

Bereits morgen sollen die sechs Hauptangeklagten wieder am Magistratsgericht erscheinen, wo sie zuvor einen geplanten Kautionsantrag wieder zurückgezogen haben. Ein getrennter Antrag, in dem sie die gegen sie erlassenen Haftbefehle für ungültig erklären und somit ihre Freilassung erwirken wollten, wurde am Obergericht verworfen.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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