Flammeninferno bei Geparden-Stiftung
Von Erwin Leuschner
Swakopmund/Otjiwarongo
Wir sind noch immer schockiert und sehr traurig“, sagte Patricia Tricorache, CCF-Vizedirektorin für internationale Programme, am Freitag im AZ-Gespräch. Und: „Es ist erstaunlich, wie viele Menschen uns schon in dieser Stunde der Not geholfen haben.“ Tricorache nahm zum Großbrand vom vergangenen Mittwoch Stellung, da Dr. Laurie Marker, Gründerin und Geschäftsführende Direktorin vom CCF, sich derzeit in Kanada auf einer Geldeinsammelungstour befindet. „Es ist ein atemberaubender Verlust“, beschrieb Dr. Marker den Vorfall aus Kanada.
Laut Tricorache hatte ein Gewittersturm mit wenig Regen am Mittwoch die Umgebung um Otjiwarongo heimgesucht. Gegen 16 Uhr sei ein Blitz in das Besucherzentrum eingeschlagen. „Eine Freiwillige wurde leicht verletzt, als sie an ihrem Laptop gearbeitet hat und durch den Blitz einen Schlag bekommen hat“, sagte Tricorache. Das Strohdach des Zentrums sei binnen Sekunden in Flammen aufgegangen. „Wir haben sofort mit Feuerlöschern und Wasserschläuchen versucht, den Brand unter Kontrolle zu bekommen, doch es breitete sich einfach zu schnell aus“, sagte Tricorache weiter. Dies begründete sie mit der Dürre, es gebe wenig Wasser dort.
Tricorache ergänzte, dass das Personal sowie andere Helfer dennoch versucht hätten, die Möbel und andere Wertsachen in Sicherheit zu bringen, doch: „Nach 20 Minuten war es nicht mehr sicher und wir konnten nur noch herumstehen und zusehen, wie alles niederbrannte. Nur noch die Mauern stehen.“ Allerdings hätten die gut 25 Personen erfolgreich verhindert, dass die Flammen auf das naheliegende Hauptbüro und das Veterinärgebäude übergeschlagen seien. „Wir haben Wasser mittels Eimern auf die Dächer dieser Gebäude geschüttet und die Situation im Auge behalten. Denn wir hatten die Sorge, dass der Wind Funken zu den anderen Gebäuden trägt“, so Tricorache. Der Brand sei letztlich am frühen Donnerstagmorgen gelöscht worden.
Tricorache zufolge wurde kein Gepard verletzt. In dem Veterinärgebäude seien zwar einige Welpen gewesen, „die wir sofort in Sicherheit gebracht haben“. Der Verlust ist für den CCF dennoch gewaltig. Im Lagerraum hätten sich alle Poster, Broschüren und Bücher befunden, die zerstört worden seien. Im Besucherzentrum seien ein Klassenzimmer sowie das Café und ein Souvenirladen zerstört worden. Die Höhe des Schadens sei allerdings noch nicht bekannt. „Wir haben eine Notlösung gefunden und woanders einen zeitweiligen Souvenirladen und ein Café eingerichtet“, so Tricorache. Und: „Wir machen das Beste aus der Situation.“
Schon am Donnerstag sei das Gelände der Geparden-Stiftung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen. Abschließend bat Tricorache die Öffentlichkeit um Unterstützung während dieser Zeit der Not. Am Wochenende teilte der CCF in einer langen schriftlichen Erklärung mit, dass das Gefühl „zurück zur Normalität“ vorherrsche. „Die intensiven Aufräumarbeiten dauern an“, hieß es.
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Allgemeine Zeitung
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