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Flucht in den Gasexport

Windhoek - Nachdem internationale Gesellschaften und der südafrikanische Energieproduzent Eskom über die letzten Jahre nacheinander zuerst ins Kudu-Gasprojekt ein- und dann wieder ausgestiegen sind, hat der Geschäftsführer von NAMCOR (National Petroleum Corporation of Namibia), Sam Beukes, gestern den ständigen Parlamentsausschuss für Wirtschaft und Natürliche Ressourcen dahingehend informiert, dass sein Unternehmen Erdgas in verdichteter (nicht flüssiger) Form exportieren wird. "Nach vier Jahren erfolgloser Verhandlungen müssen wir jetzt Wert aus dem (Meeres)Boden schöpfen", so Beukes vor dem Ausschuss, der aus Abgeordneten verschiedener Parteien besteht. Das Konzept muss jedoch noch vom Kabinett gutgeheißen werden.

Laut NAMCOR-Abteilungsleiter Obed Ndjoze wird das Gas aus dem Südatlantik nach dem jüngsten Konzept nicht mehr per Rohrleitung ans Land geliefert, sondern sucht die Gesellschaft eine Investition für drei Gastankschiffe, wovon zwei Südafrika und eins den Brennstoff nach Walvis Bay liefern sollen. Auf der Bohrinsel muss zugleich eine Anlage zur Gasabfüllung und Verdichtung eingerichtet werden, wobei die Techniker die Turbulenz des Südatlantiks zu berücksichtigen haben.

Die bisherige groß angelegte Planung, dass bei Oranjemund ein von Gasturbinen betriebenes E-Werk mit einer Kapazität von 800 Megawatt gebaut und der erzeugte Strom zum Teil ins namibische Netz, aber insbesondere nach Südafrika verkauft werden sollte, gehört seit gestern zu den Archivakten. "Nampower (der namibische Energieproduzent) und Eskom (der südafrikanische Gegenpart) konnten sich über drei Jahre nicht einigen", so Beukes. Laut dem NAMCOR-Chef wollte Eskom das Gas per Pipeline ab 2010 ins West-Kapland geliefert bekommen, derweil Namibia lieber Strom verkaufen wollte. Ferner habe Eskom die Zahlung für Gas oder Strom in US-Dollar abgelehnt. Damit ist die namibisch-südafrikanische Kooperation in der Gasnutzung im letzten Jahr geplatzt. "Eskom hat Angst, sich der Auslandswährung bloßzustellen", sagte Beukes.

Geeignete Tankschiffe für den Transport von verdichtetem Gas (CNG - Compressed Natural Gas) gibt es derzeit noch nicht. Obed Kandjoze berechnet für den Schiffsumbau und die reguläre Gaslieferung auf diesem Wege etwa vier Jahre. "Wegen der internationalen Treibstoffkrise sind Tankschiffe jetzt besonders gefragt und nicht leicht für einen solchen Umbau erhältlich", befürchtet Beukes. Er bleibt dennoch zuversichtlich, dass NAMCOR noch in diesem Jahr die Verträge zur direkten Gaslieferung vom Kudu-Gasfeld unter Dach und Fach bringen kann. "Wir fangen klein an und können dann die Lieferung steigern. Wir haben Interessenten, die für unser Gas in US-Dollar zahlen werden."

Im Rahmen der Kursänderung der Kudu-Gasförderung stellt Beukes nun den Bau eines Gasturbinen-E-Werks mit einer Leistung von 300 Megawatt in Aussicht (vorher waren es 800 MW), um das drohende namibische Defizit in Höhe von 250 MW abzufangen. Als besondere Herausforderung sieht Beukes noch die Verwendung von verdichtetem Gas (CNG) als Dieselersatz, ein Weg, der bereits in Südafrika beschritten werde. Auch für diese Branche muss vor der tatsächlichen Gaslieferung noch die technische Infrastruktur geschaffen werden.

Beukes hat den Parlamentariern noch eine Übersicht der anderen Gas- und Öl-Schürfkonzessionen im Atlantik (das Namibe-, Walvis- Lüderitz- und das Oranje-Becken) und auf dem Festland (Ovambo- und Nama-Becken) geboten. Zum finanziellen Überblick stellte Beukes einen Vergleich an. 1991 hat NAMCOR mit einem Guthaben von N$ 10 Mio. begonnen. Jetzt steht die Vermögensbilanz auf N$ 202 Mio.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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