Flughafen dringend ausbauen
NAC unter Zugzwang: Hunderte Mio. N$ sollen mehr Platz schaffen
Von Clemens von Alten, Windhoek
Namibias staatliche Flughafengesellschaft NAC steht unter Zugzwang. Seit rund 30 Jahren wurde die Kapazität des Internationalen Hosea-Kutako-Flughafen östlich von Windhoek vernachlässigt, was sich bei fast einer Million Passagieren pro Jahr als logistischer Alptraum entpuppt. Gleichzeitig steht dem Gelände im November eine Prüfung der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) bevor, die bereits vor vier Jahren erhebliche Mängel zu beanstanden hatte. „Wenn wir ICAO mit unseren Plänen überzeugen können, haben wir nichts zu befürchten“, erklärte gestern der amtierende NAC-Hauptgeschäftsführer, Albertus Aochamub, vor Ort.
Nicht genug Platz
„Fakt ist, dass wir derzeit die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen und der Flughafen unter den Fluggästen für großen Frust sorgt“, sagte Hosea-Kutako-Leiter Norman Pule. Nach ICAO-Richtlinien müsste die Abfertigung der Touristen nach der Landung höchstens 45 Minuten in Anspruch nehmen. Aktuelle dauere dieser Vorgang „bis zu zwei Stunden“. Es fehle an Abflug- sowie Immigrationsschaltern, während Ein- und Ausreisehallen zu klein seien. „Zusätzlich gibt es nicht genug Platz für weitere Einzelhändler, die eine ideale Einnahmequelle für uns wären“, ergänzte der Vorgesetzte von Pule, Albertus Aochamub.
Dem Chef zufolge wurde das derzeit genutzte Flughafengebäude Mitte der 80er Jahren als „provisorische Konstruktion“ errichtet, um jährlich 250000 Passagiere abzufertigen. „Inzwischen sind wir aber bei knapp einer Million Fluggästen und wir rechnen damit, dass sich das Aufkommen in den nächsten fünf bis zehn Jahren verdoppeln wird“, erklärte Aochamub. So sei die Ankunftshalle bei drei gleichzeitig landenden Fliegern überfordert. „Die Menschenschlange reicht dann bis vor die Tür. Ein Raum mit zwei Gepäckbändern ist einfach zu klein“, so der amtierende Hauptgeschäftsführer.
Enorme Investitionen
Somit sieht sich das Staatsunternehmen gezwungen, das Hosea-Kutako-Flughafengelände so schnell wie möglich auszubauen. Aochamub zufolge handele es sich bei diesem Vorhaben um „die vorläufige Arbeit“, die während der kommenden fünf Jahre einen geschätzten Investitionsaufwand in Höhe von 19 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 237 Mio. N$) beanspruchen werde. „Doch weil wir ein rasantes Wachstum im zivilen Luftverkehr erwarten, wird das langfristig nicht ausreichen“, so der amtierende NAC-Chef, der einen Neubau „im Wert von 4 bis 5 Milliarden N$“ für unvermeidbar hält. Doch laut Aochamub steht die Planung des neuen Gebäudes „noch ganz am Anfang“.
Ein Neubau war bereits geplant. Der Bauauftrag wurde Ende 2015 an ein chinesisches Unternehmen vergeben. „Dieser neue Flughafen sollte all die Probleme auf einen Schlag lösen“, sagte Aochamub. Allerdings wurde dieser 7 Mrd. N$ schwere Auftrag im vergangenen Jahr vom Obersten Gericht annulliert (AZ berichtete). „Daraufhin folgten große interne Ungereimtheiten und ein Wechsel an der Spitze der Flughafengesellschaft, womit eine Entscheidung über weiteres Vorgehen bisher ausblieb“, so der amtierende Hauptgeschäftsführer.
Fahrplan steht fest
Nun steht der Zeitplan für den „vorläufigen“ Ausbau des Flughafens – die Suche nach geeigneten Beratungsunternehmen habe bereits begonnen. „Bis zum 13. Juli wollen wir eine Vorauswahl getroffen haben“, erklärte NAC-Vorstand für den Fachbereich Technik, Justin Strauss. Ihm zufolge kann die Flughafengesellschaft nur die Vorbereitungen im Alleingang treffen. „Aufgrund des großen finanziellen Umfangs des Projekts, muss alles andere durch den Zentralen Beschaffungsrat (Central Procurement Board) koordiniert werden“, so Strauss, dessen Präsentation einen Abschluss der Bauarbeiten im März 2020 vorsieht.
Auf AZ-Nachfrage teilte die Chefetage allerdings mit, es werde erwartet, dass dem Projekt ein Sonderstatus gewährt und der Vorgang so erheblich beschleunigt werde. Ermöglicht werde das, durch eine „Notfall“-Klausel in der entsprechenden Gesetzgebung (Procurement Act). „Die Integrität des Vorgangs wird dabei aber nicht gefährdet“, versicherte der amtierende Hauptgeschäftsführer, der im Falle eines gewährten Sonderstatus damit rechne, dass „im November schon Arbeiten zu sehen sein werden“.
Eine weitere Problematik sei, dass gleichzeitig auch der Eros-Flughafen in Windhoek dringend saniert werden müsse. „Dieses Projekt muss mit den Hosea-Kutako-Arbeiten abgestimmt werden, da der Eros-Flugverkehr während der Rollfeld-Reparatur zum internationalen Landeplatz umgeleitet werden muss“, so Aochamub.
Namibias staatliche Flughafengesellschaft NAC steht unter Zugzwang. Seit rund 30 Jahren wurde die Kapazität des Internationalen Hosea-Kutako-Flughafen östlich von Windhoek vernachlässigt, was sich bei fast einer Million Passagieren pro Jahr als logistischer Alptraum entpuppt. Gleichzeitig steht dem Gelände im November eine Prüfung der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) bevor, die bereits vor vier Jahren erhebliche Mängel zu beanstanden hatte. „Wenn wir ICAO mit unseren Plänen überzeugen können, haben wir nichts zu befürchten“, erklärte gestern der amtierende NAC-Hauptgeschäftsführer, Albertus Aochamub, vor Ort.
Nicht genug Platz
„Fakt ist, dass wir derzeit die Sicherheitsanforderungen nicht erfüllen und der Flughafen unter den Fluggästen für großen Frust sorgt“, sagte Hosea-Kutako-Leiter Norman Pule. Nach ICAO-Richtlinien müsste die Abfertigung der Touristen nach der Landung höchstens 45 Minuten in Anspruch nehmen. Aktuelle dauere dieser Vorgang „bis zu zwei Stunden“. Es fehle an Abflug- sowie Immigrationsschaltern, während Ein- und Ausreisehallen zu klein seien. „Zusätzlich gibt es nicht genug Platz für weitere Einzelhändler, die eine ideale Einnahmequelle für uns wären“, ergänzte der Vorgesetzte von Pule, Albertus Aochamub.
Dem Chef zufolge wurde das derzeit genutzte Flughafengebäude Mitte der 80er Jahren als „provisorische Konstruktion“ errichtet, um jährlich 250000 Passagiere abzufertigen. „Inzwischen sind wir aber bei knapp einer Million Fluggästen und wir rechnen damit, dass sich das Aufkommen in den nächsten fünf bis zehn Jahren verdoppeln wird“, erklärte Aochamub. So sei die Ankunftshalle bei drei gleichzeitig landenden Fliegern überfordert. „Die Menschenschlange reicht dann bis vor die Tür. Ein Raum mit zwei Gepäckbändern ist einfach zu klein“, so der amtierende Hauptgeschäftsführer.
Enorme Investitionen
Somit sieht sich das Staatsunternehmen gezwungen, das Hosea-Kutako-Flughafengelände so schnell wie möglich auszubauen. Aochamub zufolge handele es sich bei diesem Vorhaben um „die vorläufige Arbeit“, die während der kommenden fünf Jahre einen geschätzten Investitionsaufwand in Höhe von 19 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 237 Mio. N$) beanspruchen werde. „Doch weil wir ein rasantes Wachstum im zivilen Luftverkehr erwarten, wird das langfristig nicht ausreichen“, so der amtierende NAC-Chef, der einen Neubau „im Wert von 4 bis 5 Milliarden N$“ für unvermeidbar hält. Doch laut Aochamub steht die Planung des neuen Gebäudes „noch ganz am Anfang“.
Ein Neubau war bereits geplant. Der Bauauftrag wurde Ende 2015 an ein chinesisches Unternehmen vergeben. „Dieser neue Flughafen sollte all die Probleme auf einen Schlag lösen“, sagte Aochamub. Allerdings wurde dieser 7 Mrd. N$ schwere Auftrag im vergangenen Jahr vom Obersten Gericht annulliert (AZ berichtete). „Daraufhin folgten große interne Ungereimtheiten und ein Wechsel an der Spitze der Flughafengesellschaft, womit eine Entscheidung über weiteres Vorgehen bisher ausblieb“, so der amtierende Hauptgeschäftsführer.
Fahrplan steht fest
Nun steht der Zeitplan für den „vorläufigen“ Ausbau des Flughafens – die Suche nach geeigneten Beratungsunternehmen habe bereits begonnen. „Bis zum 13. Juli wollen wir eine Vorauswahl getroffen haben“, erklärte NAC-Vorstand für den Fachbereich Technik, Justin Strauss. Ihm zufolge kann die Flughafengesellschaft nur die Vorbereitungen im Alleingang treffen. „Aufgrund des großen finanziellen Umfangs des Projekts, muss alles andere durch den Zentralen Beschaffungsrat (Central Procurement Board) koordiniert werden“, so Strauss, dessen Präsentation einen Abschluss der Bauarbeiten im März 2020 vorsieht.
Auf AZ-Nachfrage teilte die Chefetage allerdings mit, es werde erwartet, dass dem Projekt ein Sonderstatus gewährt und der Vorgang so erheblich beschleunigt werde. Ermöglicht werde das, durch eine „Notfall“-Klausel in der entsprechenden Gesetzgebung (Procurement Act). „Die Integrität des Vorgangs wird dabei aber nicht gefährdet“, versicherte der amtierende Hauptgeschäftsführer, der im Falle eines gewährten Sonderstatus damit rechne, dass „im November schon Arbeiten zu sehen sein werden“.
Eine weitere Problematik sei, dass gleichzeitig auch der Eros-Flughafen in Windhoek dringend saniert werden müsse. „Dieses Projekt muss mit den Hosea-Kutako-Arbeiten abgestimmt werden, da der Eros-Flugverkehr während der Rollfeld-Reparatur zum internationalen Landeplatz umgeleitet werden muss“, so Aochamub.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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