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Flutopfer ohne Bleibe

Windhoek/Rundu - Japhet Iitenge, dem Direktor der Notfall und Katastrophen-Management-Behörde zufolge sind seit dem vergangenen Monat dieses Jahres keine Personen mehr in Notlagern im Norden Namibias. "Alle Menschen in den Lagern in den vier zentralen nördlichen Regionen und in der Kavango- sowie Caprivi-Region sind wieder in ihre Gebiete gezogen oder wurden umgesiedelt", sagte Iitenge. Wer die Personen in einem Zeltlager bei Rundu seien wüsste er nicht, aber der Gouverneur der Kavango-Region sollte Auskunft geben können. Nachfragen im Büro des Gouverneurs verliefen erfolglos und die AZ wurde an den Stadtrat Rundus verwiesen. Auch hier wusste niemand von den Familien in den Zelten östlich des Stadtrandes des Grenzortes am Ufer des Okavango und verwies auf den Regionalrat des Rundu-Ost ländlichen Wahlbezirks.
"Wir haben immer noch zahleiche Menschen in einem informellen Lager untergebracht, die von dem Hochwasser des Okavango vertrieben wurden und nicht wieder zurück in ihre Hütten in den Flutgebieten ziehen können", sagte Regionalrat Michael Shikongo gestern auf Nachfrage. Die Zelte in denen die Hochwasseropfer wohnen, seien vom Roten Kreuz und von dem Notfall-Komitee im Büro des Premierministers geliehen. "Wir haben ein Problem, denn diese Menschen sind arbeitslos und haben kein Einkommen. Sie können deshalb kein Grundstück im Stadtbereich Rundus kaufen, da sie weder das Grundstück noch für Wasser bezahlen können", sagte Shikongo. In ihre alten Hütten könnten die Familien nicht zurückkehren, da diese zerstört oder beschädigt wurden und das Gebiet beim nächsten Anschwellen des Flusses wieder überflutet werde. "Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten die Personen in Rundu auf höherem Gebiet unterzubringen. Ich bin in Verhandlungen mit der Stadtverwaltung, aber bisher ohne Erfolg", sagte der Regionalrat für den ländlichen Rundu-Ost-Wahlkreis.
"Wir sind seit April dieses Jahres hier in Zelten untergebracht", sagte Waltraut Kantana, die in einem der Zelte mit ihrem Mann und sieben Kindern wohnt. Ihren deutschen Name habe sie erhalten, weil "die Familie streng katholisch ist". Kantana zufolge sind insgesamt 71 Personen in dem Notlager und sie wüssten nicht, wann sie in ihre Hütten zurückkehren dürften. Kantana sagte, dass sie aus der Sarasungu-Gegend komme. Andere Familien seien aus dem Kaisosi-Gebiet. Es gibt in dem Lager weder sanitäre Anlagen noch fließendes Wasser. Dies müssen sich die Menschen in der Nachbarschaft oder aus dem Fluss besorgen.

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Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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