FlyAfrica bleibt in Turbulenzen
Von Marc Springer
Windhoek
Nomad Aviation verharrt auf dem Standpunkt, man habe nie Zahlungen für Flugtickets angenommen aber von der Muttergesellschaft FlyAfrica die Versicherung erhalten, dass Kunden die für nutzlose Tickets entstandenen Kosten erstattet würden. Wie die Nachrichtenagentur Nampa berichtet, sei deren Zweigstelle in Windhoek jedoch geschlossen und blieben Anrufe in das Büro im Aus Valley Einkaufszentrum in Windhoek ebenso unbeantwortet, wie E-Mails.
Auf sozialen Medien wie Facebook wird das als unverantwortlich empfundene Verhalten der zumindest vorläufig gescheiterten Fluglinie kontrovers diskutiert. Unter anderem läuft auf Facebook eine Internet-Petition, die an den Ombudsmann, das Büro des Premierministers und Verbraucherschützer übergeben werden soll. Damit wollen die Initiatoren die flügellahme Firma FlyAfrica Namibia zur Rückvergütung von Tickets drängen, die Kunden für Flüge gekauft haben, die anschließend storniert wurden.
Die Firma selbst hat in einer Erklärung um Geduld gebeten und darauf verwiesen, die Rückzahlung sei aufgrund von Überweisungsfristen der Banken „zeitaufwändig“ und könne zwischen 30 und 40 Arbeitstage dauern. Gleichzeitig jedoch versichert das Unternehmen, es werde die Kosten sämtlicher der umsonst gekauften Tickets auf jeden Fall erstatten.
Betroffene Kunden werden demnach ersucht, ihren Anspruch auf Rückvergütung an die südafrikanische Zentrale zu richten und sich telefonisch an folgende Nummern zu wenden: +27 11 086 6800 oder +27 76 383 6026 oder +27 76 045 9798 bzw. +27 73 084 5240. Per E-Mail können Ansprüche an folgende Adressen gerichtet werden: [email protected], [email protected], [email protected] sowie [email protected].
Ferner verspricht das Unternehmen weitere Auskunft auf der Internetseite des Mutterkonzerns (www.flyafrica.com) und empfiehlt Kontakt zu „Verkaufsvertretern“ unter folgenden Nummern aufzunehmen: +27 10 100 3540, +263 86 770 003 12 oder +264 83 330 0370. Die Mitteilung an die „hoch geachteten Kunden“ enthält darüber hinaus eine weitere E-Mail-Adresse an die Rückvergütungsansprüche zu richten sind und die unter [email protected] erreichbar ist.
Betroffen sollen rund 800 Kunden sein, die über FlyAfrica Namibia einen Flug nach Kapstadt oder Johannesburg gebucht hatten, aber nie in Richtung ihres Zielorts abgehoben sind. Die Flüge nach Kapstadt wurden vom Obergericht untersagt, das damit einer Klage der staatlichen Fluggesellschaft Air Namibia stattgegeben und befunden hatte, dass die Antragsgegner nicht über eine dafür notwendige Lizenz verfügten (AZ berichtete).
Wenig später ereilte das gebeutelte Unternehmen weiteres Ungemach, als die zivile Luftfahrtbehörde ihr die Flugerlaubnis entzog und damit auch daran hinderte, Passagiere von und nach Johannesburg zu transportieren. Zur Begründung gab die DCA an, der von FlyAfrica Zimbabwe geleaste Boeing 737 500 mit der die Strecke zwischen Windhoek und dem Flughafen Lanseria in Johannesburg bedient werden sollte, sei in Simbabwe die Flugerlaubnis entzogen worden.
Ungeachtet der derzeitigen Turbulenzen bleibt FlyAfrica Namibia zuversichtlich, die derzeitigen Schwierigkeiten überwinden zu können. Der Geschäftsführer von Nomad Aviation, Clifford Strydom, hatte noch vor kurzem gegenüber der AZ versichert, dass sich Billigflieger wie FlyAfrica zweifelsohne auf dem hiesigen Markt durchsetzen würden. Deren Probleme führte er damals vor allem auf angeblich unlauteren Wettbewerb seitens Air Namibia zurück, die mit allen Mitteln versuchen würden, einen unliebsamen Wettbewerber zu sabotieren.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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