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FNB feuert jetzt zurück

Windhoek - Vize-Finanzminister Tjekero Tweya hatten vorher behauptet, dass die größten Banken Namibias aufgrund ihrer Zentralen im Ausland (Südafrika) ihre namibischen Kunden unter anderem mit überzogenen Bankgebühren ausnehmen würden. Die Banken, gegen die sich der Vorwurf richtet, sind vornehmlich First National Bank of Namibia, Nedbank Namibia und Standard Bank Namibia.

Der Geschäftsführer von FNB Namibia, Vekuii Rukoro, wies auf einer Pressekonferenz diesen Vorwurf zurück und drehte den Spieß um. Die geplanten Änderungen der namibischen Bankengesetzgebung, denen zufolge die Zentralbank (Bank of Namibia) unter anderem mehr Kontrolle über die Gebührenstrukturen hiesiger Handelsbanken haben soll und neue ausländischen Investoren im Bankensektor künftig vorteilhafte Sonderkonditionen bekommen sollen, seien "unüberlegt und diskriminierend". Die Bankenvereinigung werde sich mit Händen und Füßen gegen diese "verfassungswidrigen" Änderungen wehren und notfalls Präsident Hifikepunye Pohamba davon überzeugen, die Gesetzte nicht zu unterschreiben. "In einer Demokratie und nach 20 Jahren Unabhängigkeit darf man erwarten, als Interessenträger bei solch schwerwiegenden Veränderungen zu Rate gezogen zu werden", ärgerte sich Rukoro. Der Bankensektor sei bei der Überarbeitung der bestehenden Gesetze weitgehend ignoriert worden.

In puncto Bankgebühren meinte Rukoro: "Wenn die Regierung durch die Zentralbank uns sagt, dass ihnen unsere Betriebskosten egal sind und uns vorschreibt, wie unsere Gebühren auszusehen haben, nehmen wir daran Anstoß und wehren uns. Welcher Maßstab wird hier angesetzt?" Rukoro zufolge seien die Kosten der Banken in Namibia viel höher als in anderen Ländern, was unter anderem an der kleinen Bevölkerung und den großen Distanzen zwischen Geschäftszentren und Filialen liege. Internationale Vergleiche würden nicht greifen.

Die Kostenstrukturen namibischer Banken seien mit dem Ausland nicht vergleichbar. "Wir haben unsere Gebührenerhöhung nur der Inflationsrate angepasst. Die wirklichen Erträge kommen vom Wachstum der Anzahl Kontoinhaber bei FNB." Zudem will er von der Regierung wissen: "Wenn das Bankengeschäft hierzulande so einfach und lukrativ sein soll, warum stehen die Auslandsbanken dann nicht Schlange, um in Namibia zu investieren?"

Rukoro zufolge würden 80 Prozent des Einkommens von FNB in Namibia behalten. "Von dem letzten Vorsteuergewinn in Höhe von 550 Millionen Namibia-Dollar sind weniger als 100 Millionen Namibia-Dollar nach Südafrika überwiesen worden. Das heißt, der Mehrheitsaktionär (die Firstrand-Gruppe, die Red.) hat nur 18 Prozent des Ertrags vor Steuern erhalten." Rund 40 Prozent des Stammkapitals von FNB Namibia befinde sich in namibischen Händen. Unter anderem besitzt der staatliche Pensionsfonds GIPF fast 15 Prozent von FNB Namibia. Das Unternehmen beschäftige fast ausschließlich Namibier und sei mit 3,1 Milliarden Namibia-Dollar die an der Marktkapitalisierung gemessen größte Erstnotierung an der namibischen Börse. "Es ist daher klar, dass FNB keines dieser ausländischen Unternehmen ist, die angeblich das Land ausbeuten", so Rukoro.

FNB Namibia hat wie die anderen großen Handelsbanken in Namibia die weltweite Finanzkrise relativ unbeschadet überstanden. So betrug der im zweiten Halbjahr 2009 erzielte Ertrag nach Steuern 232 Millionen Namibia-Dollar. Dies war eine Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresergebnis. Die Eigenkapitalrendite betrug 26 Prozent, was auch eine gute Rentabilität hinweist. Die südafrikanische Muttergesellschaft Firstrand hat vergangene Woche ihr aktuellstes Zwischenergebnis veröffentlicht. Demnach sei im ersten Halbjahr (bis Dezember 2009) ein Gewinn in Höhe von rund 4,6 Milliarden Rand erzielt worden - etwa genau soviel wie im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-28

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