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Fokus auf Trinkwasser und SOE
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Fokus auf Trinkwasser und SOE

Verhandlungen beendet: Deutsch-namibische Kooperation mit neuen Ansätzen
Stefan Fischer
Von Stefan Fischer, Windhoek

Alle drei Schwerpunkte der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit (EZ) blieben bestehen; also werde die Bundesrepublik weiterhin das Management natürlicher Ressourcen, den Transport und die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unterstützen. Das sagte Christian Grün, Referent für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei der deutschen Botschaft in Windhoek, gestern im AZ-Gespräch. Am Wochenende war er von den Regierungsverhandlungen zurückgekehrt, die in Katima Mulilo stattgefunden haben.

„Deutschland bleibt ein verlässlicher Entwicklungspartner für Namibia“, resümierte Grün. Wie viel Geld die Bundesrepublik diesmal locker macht, wollte er mit Verweis auf eine Pressekonferenz von Botschaft und namibischer Planungskommission (NPL) am morgigen Donnerstag nicht vorwegnehmen. Nur soviel: „Es ist deutlich mehr als bei den letzten Verhandlungen.“ Im jüngsten Zeitraum 2015/16 hatte Namibia 76,9 Millionen Euro (derzeit ca. 1,2 Mrd. N$) erhalten.

Neben den genannten Schwerpunkten gebe es andere Bereiche, die weiterhin gefördert würden. Grün nannte die kommunale Landreform und den Kampf gegen Wilderei. Auch die Wasserversorgung gehöre dazu. So werde Deutschland eine Machbarkeitsstudie zum Bau einer Meerwasser-Entsalzungsanlage sowie einer Rohrleitung ins Inland finanzieren. Die Studie, für deren Anfertigung 1,3 Millionen Euro (ca. 20,4 Mio. N$), inklusive der Arbeit des Vergabeagenten (Ausschreibungsprozess), zur Verfügung stünden, soll das Gesamtvolumen des Projekts beziffern, das die Botschaft auf 600 Millionen Euro (ca. 9,4 Mrd. N$) schätzt. Grün bezeichnete dies als ein „strategisch wichtiges Projekt“.

Völlig überraschend sei ein weiterer Bereich hinzugekommen, bei dem die namibische Regierung um Hilfe gebeten habe: Unterstützung des Managements der Staatsunternehmen. Dies sei bei den bilateralen Konsultationen im Februar noch nicht genannt worden, sagte Grün, und weiter: „Aber wir sind gern bereit, da zu helfen.“ Weitere Details wollte er noch nicht nennen.

EZ-Experte Grün machte indes darauf aufmerksam, dass im Rahmen der künftigen Kooperation nach einer Pause wieder Kredite vergeben würden. Empfänger der Darlehen seien PostFin (die Bankabteilung von NamPost), der Straßenfinanzierungsfonds RFA, die Entwicklungsbank DBN und die Stadt Windhoek. Zur Höhe der Kredite wollte sich Grün nicht äußern, wies aber darauf hin, dass es sich um „zinsvergünstigte Darlehen“ handele, die durch eine Staatsgarantie gedeckt seien sowie in der Lokalwährung ausgegeben und zurückgezahlt würden. Die Stadt Windhoek wolle das geliehene Geld für die Trinkwassersicherung, speziell für den Ausbau der Gamams-Kläranlage nutzen, fügte er hinzu.

Die langjährige Unterstützung durch Deutschland als „unseren größten bilateralen Entwicklungspartner“ ist während der Verhandlungen von NPC-Vizeministerin Lucia Iipumbu gelobt worden. Als Hauptfokus der Kooperation nannte sie den Abbau von Armut und Arbeitslosigkeit, die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen, die Stärkung der Infrastruktur und die Förderung der ökonomischen Entwicklung. - Seit 1990 hat die Bundesrepublik rund eine Milliarde Euro an Namibia gezahlt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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