Forschungsministerin Schavan: "Wir müssen zuhören und lernen"
Es sei "deutlich geworden, dass auf beiden Seiten großes Interesse besteht, neue Projekte zu identifizieren und im Rahmen des EU-Afrika-Dialogs umzusetzen", resümierte Schavan die Treffen mit den namibischen Ministern Willem Konjore (Umwelt und Tourismus) sowie Nickey Iyambo (Landwirtschaft). Dafür könnte eine Dialogplattform eingerichtet und für weitere Partner geöffnet werden, schlug die Ministerin vor.
Bei den politischen Gesprächen sei es vor allem um die Weiterentwicklung des von ihrem Ministerium geförderten Projekts BIOTA AFRICA, speziell die Landnutzung und das integrierte Wassermanagement, gegangen. In diesem Zusammenhang stellte Schavan zur Laufzeit von BIOTA klar: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Projekt 2009 aufhört. Wichtig ist, dass alle Akteure sich darüber klar werden, was die Erkenntnisse der Forscher sind und dass diese in Lösungsansätze münden", sagte sie auf AZ-Nachfrage. Deutschland stehe jedenfalls für weitere und intensivere Unterstützung bereit. "Im Rahmen des EU-Afrika-Dialogs wollen wir das in unserem Bereich konkret werden lassen, denn der Dialog braucht Stützpfeiler." Eine Möglichkeit dazu wäre die Einbindung Namibias in das so genannte 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (EU), welches "das größte Forschungsprogramm der Welt" sei.
Bildung und Wissenschaft seien die Schlüssel für die Zukunft, betonte Schavan und bezeichnete es für Namibia als ganz wichtig, "einen großen Teil der Bevölkerung an den Chancen teilhaben zu lassen". Als erster Schritt müsse der Zugang zu Bildung gewährleistet sein, dann könne dies in Jobs auf dem Arbeitsmarkt umgesetzt werden. Schavan: "Wir aus Europa kommen nicht mit Rezepten, sondern wollen zuhören, lernen und das einbringen, was Forschung und Wissenschaft zu bieten haben. In der globalen Anwendung liegt eine große Chance." Die deutsch-namibische Kooperation sei "Teil der internationalen Entwicklungszusammenarbeit im beiderseitigen Interesse", führte sie aus.
Auf dem Zweitages-Programm der Ministerin standen unter anderem die Einweihung der neuen Fußgängerbrücke der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) in der Churchstraße und eine Präsentation von diversen Organisationen und Einrichtungen (z.B. Geologisches Landesamt, Polytechnikum, UNAM, DRFN). Am Samstag besuchten Schavan und die mitgereiste, ca. 30-köpfige Gruppe (meist Wissenschaftler und Forscher) das BIOTA-Observatorium auf den Farmen Narais und Duruchaus (bei Rehoboth) sowie das H.E.S.S.-Teleskop im Khomas-Hochland. Insgesamt war die Ministerin sehr angetan von ihrem ersten Namibia-Besuch. "Mich beeindruckt ganz besonders der Blick in die Berge", sagte sie über ihre persönlichen Erfahrungen, die geprägt haben. Genau wie der Stadtrundgang in Windhoek: "Alle fünf Meter hat mich ein deutscher Tourist angesprochen", sagte sie abschließend.BIOTA AFRICA
Hinter der Abkürzung BIOTA AFRICA steht der Begriff "BIOdiversity Monitoring Transect Analysis in Africa". Das Projekt wurde von afrikanischen und deutschen Wissenschaftlern ins Leben gerufen, um eine Forschung zu etablieren, die eine nachhaltige Nutzung und den Erhalt der Biodiversität in Afrika unterstützt. Es gibt vier regionale Netzwerke des "Biodiversitäts-Beobachtungsnetzwerkes": BIOTA West Africa, BIOTA East Africa, BIOTA Southern Africa und BIOTA Marocco.
Während ursprünglich das Bildungs- und Forschungsministerium die Initiative finanziert hat, beteiligen sich inzwischen mehrere afrikanische Länder und Partnerinstitutionen an der Finanzierung. Seit 2001 ist BIOTA in Namibia präsent, wo es zurzeit 18 Forschungsareale (Observatorien) mit Wetterstationen gibt. Zurzeit werden Projekte in Namibia und Südafrika mit ca. 2,7 Mio. Euro pro Jahr gefördert. Die Länder Angola und Botswana haben inzwischen Interesse angemeldet, dem Netzwerk beizutreten.
Weitere Informationen gibt's im Internet unter www.biota-africa.org
Bei den politischen Gesprächen sei es vor allem um die Weiterentwicklung des von ihrem Ministerium geförderten Projekts BIOTA AFRICA, speziell die Landnutzung und das integrierte Wassermanagement, gegangen. In diesem Zusammenhang stellte Schavan zur Laufzeit von BIOTA klar: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Projekt 2009 aufhört. Wichtig ist, dass alle Akteure sich darüber klar werden, was die Erkenntnisse der Forscher sind und dass diese in Lösungsansätze münden", sagte sie auf AZ-Nachfrage. Deutschland stehe jedenfalls für weitere und intensivere Unterstützung bereit. "Im Rahmen des EU-Afrika-Dialogs wollen wir das in unserem Bereich konkret werden lassen, denn der Dialog braucht Stützpfeiler." Eine Möglichkeit dazu wäre die Einbindung Namibias in das so genannte 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union (EU), welches "das größte Forschungsprogramm der Welt" sei.
Bildung und Wissenschaft seien die Schlüssel für die Zukunft, betonte Schavan und bezeichnete es für Namibia als ganz wichtig, "einen großen Teil der Bevölkerung an den Chancen teilhaben zu lassen". Als erster Schritt müsse der Zugang zu Bildung gewährleistet sein, dann könne dies in Jobs auf dem Arbeitsmarkt umgesetzt werden. Schavan: "Wir aus Europa kommen nicht mit Rezepten, sondern wollen zuhören, lernen und das einbringen, was Forschung und Wissenschaft zu bieten haben. In der globalen Anwendung liegt eine große Chance." Die deutsch-namibische Kooperation sei "Teil der internationalen Entwicklungszusammenarbeit im beiderseitigen Interesse", führte sie aus.
Auf dem Zweitages-Programm der Ministerin standen unter anderem die Einweihung der neuen Fußgängerbrücke der Deutschen Höheren Privatschule (DHPS) in der Churchstraße und eine Präsentation von diversen Organisationen und Einrichtungen (z.B. Geologisches Landesamt, Polytechnikum, UNAM, DRFN). Am Samstag besuchten Schavan und die mitgereiste, ca. 30-köpfige Gruppe (meist Wissenschaftler und Forscher) das BIOTA-Observatorium auf den Farmen Narais und Duruchaus (bei Rehoboth) sowie das H.E.S.S.-Teleskop im Khomas-Hochland. Insgesamt war die Ministerin sehr angetan von ihrem ersten Namibia-Besuch. "Mich beeindruckt ganz besonders der Blick in die Berge", sagte sie über ihre persönlichen Erfahrungen, die geprägt haben. Genau wie der Stadtrundgang in Windhoek: "Alle fünf Meter hat mich ein deutscher Tourist angesprochen", sagte sie abschließend.BIOTA AFRICA
Hinter der Abkürzung BIOTA AFRICA steht der Begriff "BIOdiversity Monitoring Transect Analysis in Africa". Das Projekt wurde von afrikanischen und deutschen Wissenschaftlern ins Leben gerufen, um eine Forschung zu etablieren, die eine nachhaltige Nutzung und den Erhalt der Biodiversität in Afrika unterstützt. Es gibt vier regionale Netzwerke des "Biodiversitäts-Beobachtungsnetzwerkes": BIOTA West Africa, BIOTA East Africa, BIOTA Southern Africa und BIOTA Marocco.
Während ursprünglich das Bildungs- und Forschungsministerium die Initiative finanziert hat, beteiligen sich inzwischen mehrere afrikanische Länder und Partnerinstitutionen an der Finanzierung. Seit 2001 ist BIOTA in Namibia präsent, wo es zurzeit 18 Forschungsareale (Observatorien) mit Wetterstationen gibt. Zurzeit werden Projekte in Namibia und Südafrika mit ca. 2,7 Mio. Euro pro Jahr gefördert. Die Länder Angola und Botswana haben inzwischen Interesse angemeldet, dem Netzwerk beizutreten.
Weitere Informationen gibt's im Internet unter www.biota-africa.org
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Allgemeine Zeitung
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