Forum über "Waterberg 1904 - 2004"
Das Menschenrechts- und Dokumentationszentrum der Universität von Namibia und die Allgemeine Zeitung planen am Dienstag, 16. September 2003, 20 Uhr, ein gemeinsames und öffentliches Forum im Museum von Swakopmund.
Die Wogen gehen derzeit hoch in Namibia über das Thema der richtigen Einschätzung der Ereignisse am Waterberg 1904, der Folgen für die Herero und der heutigen Bedeutung des Ganzen. Während die einen insbesondere den bundesdeutschen Historikern krampfhafte Versuche zur Begründung der "Völkermordthese" anlasten wollen, bemängeln die anderen fehlende Sensibilität für die historische Verantwortung, die sich aus dem Vorgehen der damaligen deutschen Schutztruppe auch noch für spätere Generationen - und so auch für deutschsprachige Namibier - ergibt.
Aber das ist nicht das einzige Problem, das die innernamibischen Beziehungen gefährdet. Starke Gruppierungen innerhalb der Herero-Gemeinschaft leiten aus der besonderen Betroffenheit der Herero durch die Schlacht am Waterberg und dem anschließenden "Genozid" auch besondere Anrechte auf Wiedergutmachung ab. Diese Ansprüche rufen nicht nur die Ablehnung der unmittelbaren Adressaten, Deutschlands und einiger deutscher Unternehmen, hervor. Schon die Klage der Herero vor einem US-Gericht wurde auch von der namibischen Regierung mit Unwillen kommentiert.
Der interne Streit unter den Opfern des Kolonialismus geht aber weit darüber hinaus. Während die Herero auf ihre Sonderrolle als Geschädigte bestehen, wollen Vertreter der Ovambo und vor allem die Swapo das Gedenken an Waterberg 1904 nur eingebettet in den gesamten Befreiungskampf zulassen. Dessen ungeachtet, gehen Riruako und seine Anhänger noch weiter. Letztlich gründet auch ihre wiederholt vorgetragene Forderung nach einem föderalen System in Namibia und größerer Eigenständigkeit der Herero-Gemeinschaft auf ihrer Meinung, unter dem deutschen Kolonialismus besonders gelitten zu haben.
Um etwas Licht in diese komplexen Fragen zu bringen und einen offenen Meinungsaustausch darüber zu ermöglichen, haben sich die Allgemeine Zeitung und das Menschenrechts- und Dokumentationszentrum der Universität von Namibia zusammengetan, um ein Diskussionsforum zu veranstalten. Prof. Manfred Hinz, Unesco Lehrstuhl für Menschenrechte und Demokratie in Namibia, und Thomas Gatter, Vorsitzender des Bremer Afrika Archivs an der Universität Bremen, moderieren die Diskussion.
Die Wogen gehen derzeit hoch in Namibia über das Thema der richtigen Einschätzung der Ereignisse am Waterberg 1904, der Folgen für die Herero und der heutigen Bedeutung des Ganzen. Während die einen insbesondere den bundesdeutschen Historikern krampfhafte Versuche zur Begründung der "Völkermordthese" anlasten wollen, bemängeln die anderen fehlende Sensibilität für die historische Verantwortung, die sich aus dem Vorgehen der damaligen deutschen Schutztruppe auch noch für spätere Generationen - und so auch für deutschsprachige Namibier - ergibt.
Aber das ist nicht das einzige Problem, das die innernamibischen Beziehungen gefährdet. Starke Gruppierungen innerhalb der Herero-Gemeinschaft leiten aus der besonderen Betroffenheit der Herero durch die Schlacht am Waterberg und dem anschließenden "Genozid" auch besondere Anrechte auf Wiedergutmachung ab. Diese Ansprüche rufen nicht nur die Ablehnung der unmittelbaren Adressaten, Deutschlands und einiger deutscher Unternehmen, hervor. Schon die Klage der Herero vor einem US-Gericht wurde auch von der namibischen Regierung mit Unwillen kommentiert.
Der interne Streit unter den Opfern des Kolonialismus geht aber weit darüber hinaus. Während die Herero auf ihre Sonderrolle als Geschädigte bestehen, wollen Vertreter der Ovambo und vor allem die Swapo das Gedenken an Waterberg 1904 nur eingebettet in den gesamten Befreiungskampf zulassen. Dessen ungeachtet, gehen Riruako und seine Anhänger noch weiter. Letztlich gründet auch ihre wiederholt vorgetragene Forderung nach einem föderalen System in Namibia und größerer Eigenständigkeit der Herero-Gemeinschaft auf ihrer Meinung, unter dem deutschen Kolonialismus besonders gelitten zu haben.
Um etwas Licht in diese komplexen Fragen zu bringen und einen offenen Meinungsaustausch darüber zu ermöglichen, haben sich die Allgemeine Zeitung und das Menschenrechts- und Dokumentationszentrum der Universität von Namibia zusammengetan, um ein Diskussionsforum zu veranstalten. Prof. Manfred Hinz, Unesco Lehrstuhl für Menschenrechte und Demokratie in Namibia, und Thomas Gatter, Vorsitzender des Bremer Afrika Archivs an der Universität Bremen, moderieren die Diskussion.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen