Für 2000 Dollar "freigekauft"
Die Abzocke deutscher Touristen durch angolanische Grenzbeamte an den Ruacana-Fällen im vergangenen Monat ist kein Einzelfall gewesen. Zwei weitere Deutsche berichteten jetzt der AZ, dass sie sich ebenfalls "freikaufen" mussten, nachdem ihnen mit Gefängnisstrafe gedroht wurde.
Windhoek - Am vergangenen Mittwoch seien Michael Olma und Roland Tacke an den Ruacana-Wasserfällen gewesen. Die Idee, sich einen angolanischen Stempel als Souvenir in den Pass stempeln zu lassen, wurde für das Duo jedoch richtig teuer. "Nachdem wir uns die Fälle angeschaut haben, sind wir zum angolanischen Grenzposten gegangen, um nachzufragen. Das Häuschen am Schlagbaum war unbesetzt, deshalb sind wir zu einem in der Nähe befindlichen Gebäude gegangen", schilderte Olma. Auch dieses sein leer gewesen. Kurz darauf sei ein angolanischer Grenzposten in Polizeiuniform "aus dem Gebüsch" zu ihnen gekommen, dem sie ihren Wunsch erklärt hätten. "Wir haben ihm unsere Pässe gegeben und sind zum Postenhäuschen gegangen", ergänzte Tacke.
Doch dann begann das Dilemma, das Michael Olma wie folgt schilderte: "Plötzlich kamen immer mehr Uniformierte dazu, darunter Einwanderungsbeamte aus Angola und Namibia. Es wurde lange diskutiert, dann mussten wir zum Büro des angolanischen Einwanderungsbeamten. Dort hat man uns gesagt, dass wir illegal die Grenze übertreten hätten. Dafür sollten wir 5000 Kwanza (Kz) oder 4000 Namibia-Dollar zahlen." Roland Tacke berichtete weiter: "Wir haben also angefangen zu verhandeln, weil wir nicht so viel Bargeld bei uns hatten. Man hat uns dann vor die Wahl gestellt: Entweder wir zahlen N$ 4000 und bekommen eine Quittung, oder wir zahlen N$ 2000 ohne Beleg. Die haben ganz schön Druck auf uns ausgeübt und auch mit Gefängnis gedroht. Am Ende hatten wir die Strafe auf N$ 1000 pro Person runtergehandelt." Nach weiteren Verhandlungen habe man sich schließlich auf N$ 1500 für beide Touristen geeinigt - ohne Quittung. "Wir haben das gezahlt und dann unsere Pässe zurückbekommen. Nach zwei Stunden waren wir wieder frei", so Tacke. Doch damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Der namibische Einwanderungsbeamte habe weitere N$ 500 verlangt und dies mit seiner Hilfe beim Übersetzen begründet.
Bereits im August waren fünf deutsche Touristen an der gleichen Stelle des illegalen Grenzübertritts bezichtigt worden und mussten nach langen Verhandlungen N$ 4000 zahlen, um wieder freizukommen. Die angolanische Botschaft ließ die AZ-Frage unbeantwortet, ob der Vorfall untersucht werde (AZ berichtete).
Windhoek - Am vergangenen Mittwoch seien Michael Olma und Roland Tacke an den Ruacana-Wasserfällen gewesen. Die Idee, sich einen angolanischen Stempel als Souvenir in den Pass stempeln zu lassen, wurde für das Duo jedoch richtig teuer. "Nachdem wir uns die Fälle angeschaut haben, sind wir zum angolanischen Grenzposten gegangen, um nachzufragen. Das Häuschen am Schlagbaum war unbesetzt, deshalb sind wir zu einem in der Nähe befindlichen Gebäude gegangen", schilderte Olma. Auch dieses sein leer gewesen. Kurz darauf sei ein angolanischer Grenzposten in Polizeiuniform "aus dem Gebüsch" zu ihnen gekommen, dem sie ihren Wunsch erklärt hätten. "Wir haben ihm unsere Pässe gegeben und sind zum Postenhäuschen gegangen", ergänzte Tacke.
Doch dann begann das Dilemma, das Michael Olma wie folgt schilderte: "Plötzlich kamen immer mehr Uniformierte dazu, darunter Einwanderungsbeamte aus Angola und Namibia. Es wurde lange diskutiert, dann mussten wir zum Büro des angolanischen Einwanderungsbeamten. Dort hat man uns gesagt, dass wir illegal die Grenze übertreten hätten. Dafür sollten wir 5000 Kwanza (Kz) oder 4000 Namibia-Dollar zahlen." Roland Tacke berichtete weiter: "Wir haben also angefangen zu verhandeln, weil wir nicht so viel Bargeld bei uns hatten. Man hat uns dann vor die Wahl gestellt: Entweder wir zahlen N$ 4000 und bekommen eine Quittung, oder wir zahlen N$ 2000 ohne Beleg. Die haben ganz schön Druck auf uns ausgeübt und auch mit Gefängnis gedroht. Am Ende hatten wir die Strafe auf N$ 1000 pro Person runtergehandelt." Nach weiteren Verhandlungen habe man sich schließlich auf N$ 1500 für beide Touristen geeinigt - ohne Quittung. "Wir haben das gezahlt und dann unsere Pässe zurückbekommen. Nach zwei Stunden waren wir wieder frei", so Tacke. Doch damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Der namibische Einwanderungsbeamte habe weitere N$ 500 verlangt und dies mit seiner Hilfe beim Übersetzen begründet.
Bereits im August waren fünf deutsche Touristen an der gleichen Stelle des illegalen Grenzübertritts bezichtigt worden und mussten nach langen Verhandlungen N$ 4000 zahlen, um wieder freizukommen. Die angolanische Botschaft ließ die AZ-Frage unbeantwortet, ob der Vorfall untersucht werde (AZ berichtete).
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Allgemeine Zeitung
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