Für immer der „Wembley Whammer“
Charlie Watts hat die Musikgeschichte für lange Zeit geprägt
Von Katharina Moser, Windhoek
No Filter – das war der Name der letzten Tour, die die Rolling Stones in den vergangenen Monaten rund um den Globus führte. Ungefiltert blieb ihre Musik tatsächlich bis zum Ende, und ihre Konzerte, mit denen die Rocker trotz ihres hohen Alters noch immer Zehntausende ins Stadion lockten, konnten wohl den Eindruck erwecken, dass die Band unsterblich sei. Umso größer war der Schreck bei den Bandmitgliedern und den Fans weltweit, als Drummer Charlie Watts vor knapp einer Woche im Alter von 80 Jahren verstarb.
„Für immer in unseren Herzen“, schrieb Gitarrist Keith Richards, und er war nur einer von vielen, die in den sozialen Medien ihre Trauer zum Tod des Musikers ausdrückten. Für viele galt Watts als einer der besten Drummer aller Zeiten. Watts gehörte zu den Rolling Stones seit 1963, und blieb ihnen treu bis zu seinem Tod. Als einer der drei Kernmitglieder spielte Watts auf allen Studioalben, die die Stones je aufnahmen. Von Mick Jagger liebevoll „Wembley Whammer“ genannt, hatte vor allem Jazz großen Einfluss auf seinen Stil. Er wurde 1941 in die einfachen Verhältnisse Londons geboren – sein Vater war Lastwagenfahrer, seine Mutter Fabrikarbeiterin. Später begann er sein Geld mit Auftritten in Blues- und Jazz-Clubs zu verdienen, und dort traf er auf Jagger und Richards, die ihm zu Anfang nicht einmal Gehalt für seine Beiträge zur Band zahlen konnten. Doch Watts trug entscheidend zum legendären Aufstieg der Band bei. Hatte er zu Beginn noch gedacht, nicht länger als ein Jahr bei den Stones zu bleiben, verpasste er schließlich kein einziges Konzert der Gruppe in sechs Jahrzehnten. Schon 2016 listete das Musikmagazin Rolling Stone Watts auf Platz 12 der besten hundert Schlagzeuger aller Zeiten. Auch das Magazin Variety sagte, mit seinem Tod sei Watts als einer der besten Rock-Drummer aller Zeiten anerkannt worden. „Er war der ultimative Drum-Gott, der die Rolling Stones groß machte, indem er ihnen nichts abtrat“, so ebenso der bekannte Musikkritiker Rob Sheffield.
Sein Stil galt unter Musikern und Musikkritikern als einzigartig, und viele Gruppen standen unter seinem Einfluss. Der amerikanische Genius Questlove, Frontmann und Drummer für die einflussreiche Hip-Hop-Band The Roots, sagte jüngst: „Nur echte Drummer erkennen den wahren Wert von Charlie Watts und die Tatsache, dass er der großartigste Metronom der Welt war. Sein ernsthaftes, stoisches Drumming war meine Blaupause für The Roots. Weil Charlie weniger tat, machte ihn das zu mehr.“
Mit Songs wie „(I can’t get no) Satisfaction”, „Sympathy for the Devil”, „Gimme Shelter” oder „Miss you” erlebten die Rolling Stones eine musikalische Karriere wie wenige Bands je zuvor. Es war Rock für die Massen, und gleichzeitig Ausdruck des Anbruchs einer neuen, rebellischen, freiheitlichen Ära, die Geburt einer neuen Generation, musikalisch wie gesellschaftlich.
Die angekündigten Konzerte der „No filter“-Tour in den USA werden wie geplant stattfinden. Mit dem Tod von Charlie Watts ist aber womöglich das Ende der Rolling Stones eingebrochen, wie wir sie kennen - unsterblich sind sie dennoch, in den Gedanken aller, die ihre Musik hören.
No Filter – das war der Name der letzten Tour, die die Rolling Stones in den vergangenen Monaten rund um den Globus führte. Ungefiltert blieb ihre Musik tatsächlich bis zum Ende, und ihre Konzerte, mit denen die Rocker trotz ihres hohen Alters noch immer Zehntausende ins Stadion lockten, konnten wohl den Eindruck erwecken, dass die Band unsterblich sei. Umso größer war der Schreck bei den Bandmitgliedern und den Fans weltweit, als Drummer Charlie Watts vor knapp einer Woche im Alter von 80 Jahren verstarb.
„Für immer in unseren Herzen“, schrieb Gitarrist Keith Richards, und er war nur einer von vielen, die in den sozialen Medien ihre Trauer zum Tod des Musikers ausdrückten. Für viele galt Watts als einer der besten Drummer aller Zeiten. Watts gehörte zu den Rolling Stones seit 1963, und blieb ihnen treu bis zu seinem Tod. Als einer der drei Kernmitglieder spielte Watts auf allen Studioalben, die die Stones je aufnahmen. Von Mick Jagger liebevoll „Wembley Whammer“ genannt, hatte vor allem Jazz großen Einfluss auf seinen Stil. Er wurde 1941 in die einfachen Verhältnisse Londons geboren – sein Vater war Lastwagenfahrer, seine Mutter Fabrikarbeiterin. Später begann er sein Geld mit Auftritten in Blues- und Jazz-Clubs zu verdienen, und dort traf er auf Jagger und Richards, die ihm zu Anfang nicht einmal Gehalt für seine Beiträge zur Band zahlen konnten. Doch Watts trug entscheidend zum legendären Aufstieg der Band bei. Hatte er zu Beginn noch gedacht, nicht länger als ein Jahr bei den Stones zu bleiben, verpasste er schließlich kein einziges Konzert der Gruppe in sechs Jahrzehnten. Schon 2016 listete das Musikmagazin Rolling Stone Watts auf Platz 12 der besten hundert Schlagzeuger aller Zeiten. Auch das Magazin Variety sagte, mit seinem Tod sei Watts als einer der besten Rock-Drummer aller Zeiten anerkannt worden. „Er war der ultimative Drum-Gott, der die Rolling Stones groß machte, indem er ihnen nichts abtrat“, so ebenso der bekannte Musikkritiker Rob Sheffield.
Sein Stil galt unter Musikern und Musikkritikern als einzigartig, und viele Gruppen standen unter seinem Einfluss. Der amerikanische Genius Questlove, Frontmann und Drummer für die einflussreiche Hip-Hop-Band The Roots, sagte jüngst: „Nur echte Drummer erkennen den wahren Wert von Charlie Watts und die Tatsache, dass er der großartigste Metronom der Welt war. Sein ernsthaftes, stoisches Drumming war meine Blaupause für The Roots. Weil Charlie weniger tat, machte ihn das zu mehr.“
Mit Songs wie „(I can’t get no) Satisfaction”, „Sympathy for the Devil”, „Gimme Shelter” oder „Miss you” erlebten die Rolling Stones eine musikalische Karriere wie wenige Bands je zuvor. Es war Rock für die Massen, und gleichzeitig Ausdruck des Anbruchs einer neuen, rebellischen, freiheitlichen Ära, die Geburt einer neuen Generation, musikalisch wie gesellschaftlich.
Die angekündigten Konzerte der „No filter“-Tour in den USA werden wie geplant stattfinden. Mit dem Tod von Charlie Watts ist aber womöglich das Ende der Rolling Stones eingebrochen, wie wir sie kennen - unsterblich sind sie dennoch, in den Gedanken aller, die ihre Musik hören.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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