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Für Voyeure und Epikureer

Das Jahr neigt sich mit vielen lila Jakarandakuppeln in Ovenduka dem Weihnachtsgeschäft und dem namibischen Sommerloch zu. Die Kalender 2012 laufen in den Buchhandlungen schon gut. Die großen Store mit Freizeit-, Campingzubehör, Foh-Bai-Foh- und Angelgadgets lassen ihre Reklame durch die Blätter flattern. Und seit der geschrumpften Jahresmesse in Ovenduka - der Name Landesausstellung kann net nich mehr verwendet werden - is auch alles klar, dass sich etliche Damen für die bevorstehende Hochsaison an der Küste zeitig mit Hautmalerei ausstatten lassen, denn sowas am Strand macht sich mos gut.

Inzwischen sökkeln etliche Oukies und Tunten nochall mit Oktoberitis, denn Blüten- und Kalkstaub stieben uns aus Gärten und von der Schotterpad entgegen, worauf die Schleimhaut der Nase nich so lekker reagiert. Heuschnupfen sagen die Leute dann, aber es is ja eher Staub- und Rauchschnupfen, denn es kokelt im ganzen südlichen Afrika jetzt nochall kwai. Es könnte noch schlimmer sein, wenn alle Prosopisbäume noch in Ovenduka da wären, die die Stadt aus den Rivieren und von den Hängen gekappt hat. Wer's gar nich aushält, kann ja an die Küste fliehen, wo die Nase sommer xhou-xhou anders reagiert. Das können aber nur die Privatiere, die jetzt kein vorweihnachtliches Pensum zu erfüllen haben.

Oder die können einfach nach Las Vegas abhauen, wo die Unternehmer jetzt einen wüst schmarten Salon für Machos eingerichtet haben. Nee nich nur mit jungen gekurvten Frauen, das is mos universell. Dort gibt's jetzt 'nen Salon mit handlichen Weibsen und mit Schießeisen. Genau das Thema hat in unserem Land der Braaivleisfeuer noch gefehlt, wo wir beim kräuselnden Rauch und mit dem Lagertin in der Hand meistens über Rugby, Fußball, Frauen, Arbeiter, Hausgehilfen und Schießeisen reden.
Die Amis haben zum Inbegriff bürgerlicher Freiheit stets Schusswaffen im Sinn, denn das Privileg, so'n Ding am Gürtel oder in der Achselhöhle zu tragen, is mos seit High Noon und den staubigen Rindertreks huka verankert.

Im Zeitalter der Reizüberflutung haben unternehmerische Gambler von Las Vegas nun also in der Adrenalin-Action-Unterhaltung und Zerstreuung den Vogel abgeschossen und die Vegas Gun Lounge gegründet, wo, versteht sich, die Gun Girls (nich Bunny Girls) flanieren, die das Schießeisen gekonnt vorführen und die Machos mit der automatischen Plautze auf dem dazugehörigen Schützenplatz dann auf Pappziele ballern wie Osama bin Laden, Saddam Hussein und Gaddafi, um nur ein paar zu nennen ...

Wrachtach, wir ha'm zwar Vasbyt im Swakoptal, das den Amis auch gefallen würde, aber die Gun Lounge im Grünen Kranz oder am Kreuzkap fehlt mos noch. Was Amerika kann, können wir im Lande der Braven mos auch.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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