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Fragwürdiger Erfolg der namibischen U20-Kicker schlägt hohe Wellen
Fragwürdiger Erfolg der namibischen U20-Kicker schlägt hohe Wellen

Fragwürdiger Erfolg der namibischen U20-Kicker schlägt hohe Wellen

Nachdem Namibias U20-Fußballnationalmannschaft vor rund anderthalb Wochen ein internationales B-Jugendturnier im westfälischen Theesen gewonnen hatte, regte sich in der vergangenen Woche Widerstand gegen diesen Sieg. Die Veranstalter vom VfL Theesen hatten ihr Turnier nämlich als U17-Wettbewerb ausgeschrieben und gingen davon aus, dass im Rahmen der Kooperation zwischen dem Namibischen Fußballverband (NFA) und dem Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) auch Namibia mit einer dieser Altersklasse entsprechenden Auswahl an Spielern antreten würde.
Laut Wolfgang Klee, sportlicher Leiter des VfL Theesen, mache es auch gar keinen Sinn, mit älteren Spielern an einem B-Jugendturnier teilzunehmen, da man auf diese Weise keine Rückschlüsse bezüglich der Entwicklung der eigenen Nachwuchskicker im Vergleich mit ihren Altersgenossen ziehen könne. "Als Vertreter des namibischen Fußballverbandes würde ich mich schämen, wenn sich Repräsentanten öffentlich mit dem Sieg einer nationalen U20-Auswahl bei einem B-Jugendturnier brüsten", sagte Klee gestern im Telefoninterview mit der AZ. "Sollte Namibia tatsächlich mit Spielern aus älteren Jahrgängen angetreten sein, dann hatte ihr Aufenthalt hier kaum sportlichen Wert, dann war es vielmehr Tourismus."
Gegenüber den hiesigen Medien hatte die NFA in Pressemitteilungen über die Deutschland-Reise und den überraschenden Turniersieg stets von einer U20-Mannschaft gesprochen (die AZ berichtete) und nach Aussage ihres Generalsekretärs Barry Rukoro sollen auch die Verbandskollegen aus Westfalen gewusst und gebilligt haben, dass Namibia seit Jahren keine reine U 17-Nationalmannschaft nach Theesen schicke, sondern eine mit U20-Spielern verstärkte Auswahl.
In der FLVW-Zentrale in Kaiserau wird dies allerdings bestritten. "Davon ist mir nichts bekannt", wurde der beim westfälischen Verband für Jugendarbeit zuständige Manfred Deister am vergangenen Freitag im "Westfalen-Blatt" zitiert. Den Stein ins Rollen gebracht haben soll laut der in Bielefeld beheimateten Zeitung ein Anruf des Ex-Profifußballers Andreas Thom. Er hatte während des Theesener Turniers die U17-Auswahl des Neu-Bundesligisten Hertha BSC Berlin betreut; während der Rückfahrt seines Teams hätten Spieler im Internet recherchiert, dass die namibischen Medien, darunter die AZ, der nationalen U20-Auswahl zum Turniersieg gratuliert hätten.
Wolfgang Klee hatte gegenüber dem "Westfalen-Blatt" zunächst noch gesagt: "Wir gehen erstmal ganz naiv davon aus, dass es irgendwo einen Fehler gegeben hat." Angesichts der vorliegenden Indizien hat er sich inzwischen allerdings ein eigenes Urteil gebildet. "Die einzige nachvollziehbare Erklärung scheint zu sein, dass die Verbandsoberen in Kaiserau den Turnierorganisatoren in Theesen die Wahrheit vorenthalten haben." Die Theesener hätten das Alter der Fußballer nicht überprüft, da Namibias Fußballer auf Einladung des FLVW nach Deutschland gekommen waren. Eine Überprüfung und damit Infragestellung der Angaben des Verbands wäre laut Klee "respektlos" gewesen.
Der unter Beschuss geratene westfälische Landesverband erklärte derweil in einer Pressemitteilung, dass er "die entstandenen Irritationen zur Altersbezeichnung der namibischen Mannschaft" bedauere. Dennoch deklariert er die namibische Auswahl weiterhin als U17-Nationalteam. Man habe die U17-Nationalmannschaft Namibias zum Austausch eingeladen und "nach unseren bisherigen Erkenntnissen wurde die Begegnung auch mit dem entsprechenden Jahrgang durchgeführt." Im Gegensatz zu allen anderen teilnehmenden Teams hatte die namibische Delegation eine Spielerliste ohne Geburtsdaten eingehändigt.
Für den Montag vergangener Woche forderte der FLVW nun eine Auflistung der namibischen Spieler mitsamt Geburtsdaten seitens der NFA an und kündigte an, diese künftig im Vorfeld des Turniers anfordern zu wollen. Ob der westfälische Verband die Liste inzwischen erhalten hat, ist bislang nicht bekannt. Allerdings erreichte Michael Haselhorst, der beim VfL Theesen für die Organisation des B-Jugendturniers zuständig war, im Verlauf der vergangenen Woche ein Schreiben des FLVW mit bislang noch unbekanntem Inhalt. "Michael war im Urlaub, sodass er den Inhalt des Schreibens den weiteren Verantwortlichen des VfL Theesen erst morgen Abend mitteilen wird", erklärte Wolfgang Klee.
Unabhängig vom Ausgang dieser Farce sind Altersangaben im namibischen Fußball ein weit verbreitetes Problem. Auch beim kürzlich in Otjiwarongo abgehaltenen Jugendturnier wurden zwei Teams des gastgebenden Otjiwarongo-Fußballclubs wegen zu alter Spieler disqualifiziert. Während dieser Betrug nachgewiesen werden konnte, ist dies an anderen Stellen schlicht unmöglich: Denn oft sind eigentlich zu alte Spieler im Besitz amtlicher Geburtsurkunden mit falschen Daten, die sie auch offiziell zum Auftritt in unteren Altersklassen berechtigen. Daher darf bezweifelt werden, dass die Vorlage von Spielerlisten mit Geburtsdaten dazu führt, dass wirklich nur Spieler auflaufen, deren Alter sie dazu berechtigt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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