Frankreich dominiert

Windhoek/Toulouse - Leidtragende waren die Welwitschias aus Namibia, die mit 10:87 unter die Räder kamen.Dabei schien Namibias Gegner angeschlagen. Trainer Bernard Laporte stand vor dem Spiel in der Kritik, die französische Öffentlichkeit war unzufrieden. Doch die Mannschaftsumstellungen zeigten Wirkung, Frankreich fand zu seinem gewohnt aggressiven Spielstil zurück und drängte Namibia von Beginn an in die Defensive. Am Ende stand gar der höchste WM-Sieg in der Geschichte Frankreichs, der bisherige Rekord war ein 77:10 gegen Fidschi im Jahr 2001.

Insgesamt dreizehn Versuche erzielte Frankreich vor dem euphorischen Publikum in Toulouse. Drei davon gingen auf das Konto von Vincent Clerc, je zwei gelangen Lionel Nallet und Sebastien Chabal. Jean-Baptiste Elissalde steuerte 27 Punkte bei. Ein zufriedener Elissalde sagte: "Die Leistung heute hat viel zu tun mit der Niederlage von letzter Woche. Wir haben uns selbst in Frage gestellt, wir haben Dinge ausdiskutiert, wir haben hart trainiert. Wir haben gut begonnen, das hat uns geholfen." Schon in der achten Minute hatte Cedric Heymans den Punktereigen mit einem Versuch begonnen. Damit nicht genug: in der 19. Minute wurde der Namibier Jacques Nieuwenhuis mit einer umstrittenen Roten Karte wegen hohen Tacklings vom Platz gestellt - ab da an hatten nur noch vierzehn Welwitschias alle Hände voll zu tun mit den nun in Überzahl spielenden Franzosen. Einen Achtungserfolg erzielten die Namibier aber dennoch. Emile Wessels markierte in der zehnten Minute ein Drop Goal und brachte damit die ersten drei Punkte für Namibia auf die Anzeigetafel. Und in der 79. Minute gab es dann richtig Grund zu jubeln für den unermüdlichen Anhang der Welwitschias: Bratley Langenhoven erzielte einen Versuch für seine Mannschaft.

Frankreich ist noch nicht sicher im Viertelfinale. Vorher muss die Equipe Tricolore ihr Spiel gegen Irland gewinnen. Kees Lensing, Kapitän der Welwitschias, zweifelt nicht am Sieg der Franzosen: "Sie sind technisch beschlagener, körperlich überlegen, besser trainiert. Sie sind einfach ein besseres Team als Irland. Ich denke, diese Mannschaft kann den Pokal gewinnen."