Frauen stärker betroffen
Arbeitsmarkt: Folgen der Pandemie unterschiedlich
Frauen bekommen die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie aufgrund ihrer Stellung auf dem Arbeitsmarkt mehr zu spüren als Männer. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Ruusa Nandago sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf, um eine Geschlechtergleichstellung in Namibia dennoch zu gewährleisten.
Von Steffi Balzar, Windhoek
Frauen sind aufgrund ihrer Stellung auf dem Arbeitsmarkt stärker von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen als Männer. So die Aussage der Wirtschaftswissenschaftlerin Ruusa Nandago. „Frauen sind in den Branchen überrepräsentiert, die am stärksten von COVID-19 betroffen sind“, so Nandago. Am deutlichsten zeige sich dies im Gastgewerbe und in der Lebensmittelbranche, in denen Frauen in Namibia 77 Prozent der Beschäftigten ausmachten. Diese Sektoren hätten stark mit den Auswirkungen der Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie anderer Vorschriften zu kämpfen, die eingeleitet wurden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Als Folge davon habe es Entlassungen, Lohnkürzungen und reduzierte Arbeitszeiten gegeben.
Ferner seien Frauen mit größerer Wahrscheinlichkeit im informellen Sektor beschäftigt. Laut der Wirtschaftswissenschaftlerin zeigt eine Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), dass Frauen in Namibia mit 53,6 Prozent einen höheren Beschäftigungsanteil im informellen Sektor haben, verglichen mit einem männlichen Anteil von 46,4 Prozent. „Der informelle Sektor ist besonders verwundbar, da die Betroffenen nicht in der Lage sind, ihre Arbeit zu unterbrechen, ohne ihr Einkommen zu verlieren“, so Nandago. Ferner gebe es in diesem Sektor auch weniger Sozialleistungen, wie beispielsweise Krankenurlaub, weshalb Frauen in dieser Branche dazu gezwungen seien, weiter zu arbeiten und sich den Gefahren einer Ansteckung auszusetzten.
Zudem tragen Frauen laut Nandago auch eine unverhältnismäßig große Last in Bezug auf unbezahlte Pflege- und Hausarbeit, die während der Pandemie zugenommen hat. „Sie neigen dazu zusätzlich zu ihren Vollzeitjobs den Großteil der Hausarbeit sowie die Pflege kranker Familienmitglieder zu übernehmen.“ Dies habe besonders auf Frauen ein Einfluss, die nicht von zu Hause aus arbeiten könnten und denen somit die Möglichkeit einer Einkommensgenerierung genommen würde.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin gibt an, dass die geschlechtsspezifischen Auswirkungen von COVID-19 nicht ignoriert werden dürften, da sie ansonsten die erzielten Fortschritte bei der Geschlechtergleichstellung zunichtemachen könnten. „Für die Zukunft ist es wichtig, dass der Status von Frauen in der Wirtschaft im Allgemeinen verbessert wird.“ Ein Weg dies zu erreichen, sei beispielsweise die Einrichtung besserer Sozialdienstleistungen.
Von Steffi Balzar, Windhoek
Frauen sind aufgrund ihrer Stellung auf dem Arbeitsmarkt stärker von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen als Männer. So die Aussage der Wirtschaftswissenschaftlerin Ruusa Nandago. „Frauen sind in den Branchen überrepräsentiert, die am stärksten von COVID-19 betroffen sind“, so Nandago. Am deutlichsten zeige sich dies im Gastgewerbe und in der Lebensmittelbranche, in denen Frauen in Namibia 77 Prozent der Beschäftigten ausmachten. Diese Sektoren hätten stark mit den Auswirkungen der Ausgangs- und Reisebeschränkungen sowie anderer Vorschriften zu kämpfen, die eingeleitet wurden, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Als Folge davon habe es Entlassungen, Lohnkürzungen und reduzierte Arbeitszeiten gegeben.
Ferner seien Frauen mit größerer Wahrscheinlichkeit im informellen Sektor beschäftigt. Laut der Wirtschaftswissenschaftlerin zeigt eine Studie des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), dass Frauen in Namibia mit 53,6 Prozent einen höheren Beschäftigungsanteil im informellen Sektor haben, verglichen mit einem männlichen Anteil von 46,4 Prozent. „Der informelle Sektor ist besonders verwundbar, da die Betroffenen nicht in der Lage sind, ihre Arbeit zu unterbrechen, ohne ihr Einkommen zu verlieren“, so Nandago. Ferner gebe es in diesem Sektor auch weniger Sozialleistungen, wie beispielsweise Krankenurlaub, weshalb Frauen in dieser Branche dazu gezwungen seien, weiter zu arbeiten und sich den Gefahren einer Ansteckung auszusetzten.
Zudem tragen Frauen laut Nandago auch eine unverhältnismäßig große Last in Bezug auf unbezahlte Pflege- und Hausarbeit, die während der Pandemie zugenommen hat. „Sie neigen dazu zusätzlich zu ihren Vollzeitjobs den Großteil der Hausarbeit sowie die Pflege kranker Familienmitglieder zu übernehmen.“ Dies habe besonders auf Frauen ein Einfluss, die nicht von zu Hause aus arbeiten könnten und denen somit die Möglichkeit einer Einkommensgenerierung genommen würde.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin gibt an, dass die geschlechtsspezifischen Auswirkungen von COVID-19 nicht ignoriert werden dürften, da sie ansonsten die erzielten Fortschritte bei der Geschlechtergleichstellung zunichtemachen könnten. „Für die Zukunft ist es wichtig, dass der Status von Frauen in der Wirtschaft im Allgemeinen verbessert wird.“ Ein Weg dies zu erreichen, sei beispielsweise die Einrichtung besserer Sozialdienstleistungen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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