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Freiheit in Sicht

Einige der seit dreieinhalb Jahren in U-Haft sitzenden mutmaßlichen Caprivi-Separatisten sollen voraussichtlich Anfang April freigelassen werden.

Windhoek - Dies bestätigte gestern Staatsanwalt Lourens Campher, der sich jedoch noch nicht auf eine Zahl der Freizulassenden festlegen wollte. "Legal Aid (LA) schlug uns eine Verschiebung des für den 25. Februar geplanten Verhandlungsbeginns in Grootfontein vor", sagte Campher, der nach Übereinkunft mit der Behörde, die den 125 Angeklagten staatliche Rechtsbeihilfe zur Verfügung stellen muss, nun den 8. April als Prozessbeginn ins Auge fasst. Inzwischen seien laut seinem Wissen acht Häftlinge und 24 Zeugen gestorben.


Die Staatsanwaltschaft wolle zudem noch weitere Verdächtige dem Prozess hinzufügen. Darunter auch 13 Caprivier, die auf Grund eines abgewiesenen namibischen Auslieferungsantrages in Botswana bleiben dürfen. Nach Aussagen des Justizministeriums habe Namibia bereits Ende 2002 rechtliche Schritte am Obergericht in Lombatse eingeleitet, um Einspruch zu erheben.


Der Grund für die bevorstehende neunte Verschiebung des Prozessbeginns ist die immer noch ungeklärte Frage der Verteidigung durch LA. Erst kürzlich wurden neun Rechtsanwälte ernannt, die jedoch laut dem LA-Direktor Vero Mbahuurua nach einer Woche aus finanziellen Gründen wieder entlassen werden mussten. Mbahuurua zufolge prüfe LA derzeit sein Budget, um abermals neun Verteidigern das Mandat zu geben. Diese sollen die drei Regierungsanwälte bei den laufenden Untersuchungen unterstützen.


"Eine weitere Verschiebung ist völlig unakzeptabel", sagte Advokat Dave Smuts, der in das Verfahren, das den vermeintlichen Separatisten staatliche Rechtsbeihilfe zugesprochen hatte, involviert war. Er wäre nicht überrascht, wenn die Sache abermals vor Gericht käme, da das von fünf Richtern gefällte Urteil - welches zu einer verfassungstreuen Behandlung der Caprivier verpflichtet - nicht umgesetzt werde.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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