Freund und Helfer auf der Jagd: Hunde als unverzichtbare Begleiter
Seit 20 Jahren ist Gunther Schwalm im Trophäenjagdgeschäft und zu jeder Jagd hat er mindestens einen Hund dabei. Angefangen hat er als Jagdführer, ist inzwischen seit 13 Jahren Berufsjäger und kann bereits elf Jahre lang Gäste auf Großwild führen. "Bei der Nachsuche auf Leopard und Löwe sind immer mehrere Hunde dabei, vor allem bei einem verwundeten Leoparden" sagte Schwalm. Ein Hund sieht und riecht ein Raubtier oder verwundetes Tier, lange bevor ein Mensch es trotz aller Erfahrung entdeckt. "Vor allem hier bei uns auf den Farmen südlich des Etoscha-Nationalparks im Dickbusch haben wir Menschen kaum eine Chance, das Tier jedoch viele Vorteile", erklärt der Berufsjäger.
Sein Hund ist auf jeder Pirsch dabei und so abgerichtet, dass er stets dicht bei ihm bleibt und nicht nach dem Schuss losläuft. "Wenn ich ihm den Befehl gebe, dem Tier zu folgen, dann läuft mein Hund los", sagt Schwalm. Fast jedes angeschossene Tier haben er und sein Gast mit Hilfe von einem oder mehreren Hunde finden können. Leider hat er in den Jahren auch einige Hunde durch waidwunde Tiere verloren. "Zwei Hunde wurden von Oryxantilopen und drei von Elenantilopen getötet", sagte Schwalm. Die geraden und spitzen Hörner der Oryxantilope sind sehr gefährlich und weder der Berufsjäger noch der Jagdgast dürfen sich einem Oryx von vorne nähern. Auch Schwalm hat schon erlebt, dass der Hund am "erlegten" Tier war, während er selber und der Jagdgast etwas entfernt standen und die Antilope plötzlich wieder sehr lebendig und wehrhaft wurde. Ungemütlich kann es für die Hunde beim Zusammentreffen mit Elenantilopenbullen werden: Diese drücken ihren mächtigen Kopf und die Hörner in einen dichten Busch und treten jeden Hund, der sich von hinten nähert, mit den scharfen und großen Hufen. Auf diese Weise sind auch Schwalms Jagdhunde getötet worden, erinnert sich der Berufsjäger traurig.
"Für die Trophäenjäger sind die Hunde eine absolute Beruhigung. Die meisten Gäste aus Europa kennen nur eine Jagd, bei der abgerichtete Hunde dabei sind", so Schwalm. Er habe in all den Jahren immer nur Deutsche Jagdterrier gehalten, weil diese klein, schnell und wendig sind. Wird einer der Hunde älter, schafft sich Schwalm einen neuen jungen Hund an, der mit Ihm und dem erfahrenen Hund auf die Jagd geht und von dem älteren Hund lernt.
Schon mancher Hund hat durch seinen feinen Spürsinn gefährliche Situationen vermieden, so Schwalm. Auf einer Jagd hatte sein Gast einmal eine Oryxantilope geschossen. Das Tier brach auf der Stelle zusammen, er und der Gast seien zu dem Tier geeilt. Als sie nur noch wenige Meter von dem vermeintlich toten Oryx entfernt waren, stand der Bulle plötzlich auf griff sofort an. "Der Hund ist sofort auf den Oryx losgegangen und hat ihn abgelenkt, so dass wir die Gelegenheit bekamen, ihm einen Fangschuss zu geben", sagt Schwalm. Der Hund, da ist er sich sicher, habe ganz bestimmt eine gefährliche Situation verhindert, die schlimme Folgen hätte haben können. Später habe man festgestellt, dass der Oryxbulle einen "Krellschuss" abbekommen hatte. Dabei trifft die Kugel den Zapfen des Halswirbels, der Schlag lähmt das Tier augenblicklich. Nach einiger Zeit jedoch kann es sich wieder ungehindert bewegen und greift entweder an oder verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
"Leider habe ich jedoch auch viele meiner Hunde durch Schlangenbisse und sogar durch von Farmern ausgelegtes Gift verloren", so Schwalm, der nicht nur auf seiner Farm Gross Ottlau und Palmenhof jagt, sondern als Berufsjäger auch auf vielen andern registrierten Farmen Gäste führen darf. Oft legen die Nachbarfarmer an den Grenzen vergiftete Fleischbrocken gegen Raubwild und Problemtiere aus. Der Hund findet diese vergifteten Stückchen - und frisst sie meist unbemerkt.
Auch Meisterjagdführer Hagen Eggert hat immer seinen Hund und mehrere andere Hunde dabei. Allerdings bleiben die Tiere oftmals beim Fahrzeug, wenn er mit dem Jagdgast durch den dichten Busch pirscht. "Die Hunde haben mir und den Gästen schon sehr viel Geld und Zeit gespart", meint Eggert. Angeschossene Tiere, die er allein oder mit Fährtenlesern niemals in dem dichten Busch und auf dem steinigen Boden hätte verfolgen können, haben die von ihm selbst abgerichteten Hunde immer gefunden. "Besonders bei der Nachsuche von Oryxantilopen, Warzenschwein, Impala und Kuhantilopen kann man auf einen gut abgerichteten Jagdhund nicht verzichten", betont der Meisterjagdführer. Diese Tierarten stellen sich verwundet dem Hund und bieten somit dem Jagdgast und dem Jagdführer die Gelegenheit, es einzuholen und zur Strecke zu bringen. "Kudu und Elenantilope dagegen sind mit Hunden schwer einzuholen und laufen trotz Verwundung weiter", erklärt Eggert.
In der bergigen und dicht bewachsenen Gegend seiner Farm Askevoldt hat er deshalb weniger Erfolg bei diesen beiden Wildarten. Bei der Jagd auf Leoparden seien jedoch Hunde unverzichtbar.
Nur einmal haben seine Hunde versagt. Das hat Eggert sein Bein gekostet. Am 5. Dezember 2003 hatte ein Jäger einen Leoparden angeschossen. Bei der Suche mit drei Hunden war das große Leopardenmännchen plötzlich wenige Meter neben Eggert aufgesprungen und hatte ihn angegriffen. Der Gast schoss aus nächster Nähe, traf jedoch den Unterschenkel des Meisterjagdführers, der dann amputiert werden musste.
"Amerikanische Trophäenjäger sind froh, mit Hunden auf die Jagd zu gehen, obwohl sie diese Art der Jagd nicht direkt aus ihrer Heimat kennen, wo Hunde mehr bei der Flugwildjagd und bei der Jagd auf Pumas eingesetzt werden", meint Eggert. Große Jagdhunde hat er noch nie gehabt. Im Augenblick ist sein wichtigster Jagdhund ein Mischling. Große Hunde, so sagt Eggert, werden viel zu schnell von wehrhaften Antilopen und Leoparden verletzt oder getötet. Dies werde sogar mit dem zunehmenden Alter der Hunde immer schlimmer: Dann würden sie nämlich mutiger, griffen die verletzten Tiere an und bissen sogar zu. Dabei werden viele von ihnen verletzt oder gar getötet.
Vor einiger Zeit hatte einer seine Jagdgäste einen großen Pavian verwundet. Eggerts Hund konnte den Affen stellen, aber anstatt einen sicheren Abstand zu halten, wollte er den Pavian packen. Dabei biss dieser dem Hund in den Kopf. Es dauerte Wochen, bis der wieder vollständig gesund war. Ein anderes Mal hatte ein Gast einen Warzenschweinkeiler verwundet. "Mit Hilfe des Hundes folgten wir dem Tier und kamen zu der Stelle, an der ich den Keiler zuletzt gesehen hatte. Der Hund lief immer wieder in eine bestimmte Richtung. Ich rief ihn allerdings zurück, da ich vermutete, dass das Schwein in eine andere Richtung geflüchtet war", erinnert sich Eggert. Zunächst wurde die Suche wegen Erfolglosigkeit abgebrochen, dann aber wieder aufgenommen - und tatsächlich: Der Hund lief wieder in die zuvor eingeschlagene Richtung und scheuchte den verwundeten Keiler aus einem Busch heraus. "Wir waren zuvor nur wenige Meter an dem Tier vorbeigelaufen. Rückwärts schob sich der Keiler in ein Erdloch, der Hund packte das Warzenschwein an der Nase." Doch der Keiler war rabiat: Mit einem Schwung schleuderte er den Hund in einen direkt hinter dem Loch wachsenden Dornbusch, schlug immer wieder mit dem Kopf nach hinten und traf dabei Eggerts Hund. Der musste einige tiefe Wunden davontragen - aber er hat überlebt.
In Namibia gibt es keinen Verein oder Personen, die Hunde speziell für die Jagd abrichten. Jeder Farmer oder Berufsjäger muss dies gemäß seiner Ansprüche selbst tun. Nur wenige Jagdführer, Meisterjagdführer oder Berufsjäger verzichten auf die Hilfe eines Hundes. Im Falle von Jagdkonzessionen in Parks jedoch sind keine Hunde erlaubt.
Sein Hund ist auf jeder Pirsch dabei und so abgerichtet, dass er stets dicht bei ihm bleibt und nicht nach dem Schuss losläuft. "Wenn ich ihm den Befehl gebe, dem Tier zu folgen, dann läuft mein Hund los", sagt Schwalm. Fast jedes angeschossene Tier haben er und sein Gast mit Hilfe von einem oder mehreren Hunde finden können. Leider hat er in den Jahren auch einige Hunde durch waidwunde Tiere verloren. "Zwei Hunde wurden von Oryxantilopen und drei von Elenantilopen getötet", sagte Schwalm. Die geraden und spitzen Hörner der Oryxantilope sind sehr gefährlich und weder der Berufsjäger noch der Jagdgast dürfen sich einem Oryx von vorne nähern. Auch Schwalm hat schon erlebt, dass der Hund am "erlegten" Tier war, während er selber und der Jagdgast etwas entfernt standen und die Antilope plötzlich wieder sehr lebendig und wehrhaft wurde. Ungemütlich kann es für die Hunde beim Zusammentreffen mit Elenantilopenbullen werden: Diese drücken ihren mächtigen Kopf und die Hörner in einen dichten Busch und treten jeden Hund, der sich von hinten nähert, mit den scharfen und großen Hufen. Auf diese Weise sind auch Schwalms Jagdhunde getötet worden, erinnert sich der Berufsjäger traurig.
"Für die Trophäenjäger sind die Hunde eine absolute Beruhigung. Die meisten Gäste aus Europa kennen nur eine Jagd, bei der abgerichtete Hunde dabei sind", so Schwalm. Er habe in all den Jahren immer nur Deutsche Jagdterrier gehalten, weil diese klein, schnell und wendig sind. Wird einer der Hunde älter, schafft sich Schwalm einen neuen jungen Hund an, der mit Ihm und dem erfahrenen Hund auf die Jagd geht und von dem älteren Hund lernt.
Schon mancher Hund hat durch seinen feinen Spürsinn gefährliche Situationen vermieden, so Schwalm. Auf einer Jagd hatte sein Gast einmal eine Oryxantilope geschossen. Das Tier brach auf der Stelle zusammen, er und der Gast seien zu dem Tier geeilt. Als sie nur noch wenige Meter von dem vermeintlich toten Oryx entfernt waren, stand der Bulle plötzlich auf griff sofort an. "Der Hund ist sofort auf den Oryx losgegangen und hat ihn abgelenkt, so dass wir die Gelegenheit bekamen, ihm einen Fangschuss zu geben", sagt Schwalm. Der Hund, da ist er sich sicher, habe ganz bestimmt eine gefährliche Situation verhindert, die schlimme Folgen hätte haben können. Später habe man festgestellt, dass der Oryxbulle einen "Krellschuss" abbekommen hatte. Dabei trifft die Kugel den Zapfen des Halswirbels, der Schlag lähmt das Tier augenblicklich. Nach einiger Zeit jedoch kann es sich wieder ungehindert bewegen und greift entweder an oder verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
"Leider habe ich jedoch auch viele meiner Hunde durch Schlangenbisse und sogar durch von Farmern ausgelegtes Gift verloren", so Schwalm, der nicht nur auf seiner Farm Gross Ottlau und Palmenhof jagt, sondern als Berufsjäger auch auf vielen andern registrierten Farmen Gäste führen darf. Oft legen die Nachbarfarmer an den Grenzen vergiftete Fleischbrocken gegen Raubwild und Problemtiere aus. Der Hund findet diese vergifteten Stückchen - und frisst sie meist unbemerkt.
Auch Meisterjagdführer Hagen Eggert hat immer seinen Hund und mehrere andere Hunde dabei. Allerdings bleiben die Tiere oftmals beim Fahrzeug, wenn er mit dem Jagdgast durch den dichten Busch pirscht. "Die Hunde haben mir und den Gästen schon sehr viel Geld und Zeit gespart", meint Eggert. Angeschossene Tiere, die er allein oder mit Fährtenlesern niemals in dem dichten Busch und auf dem steinigen Boden hätte verfolgen können, haben die von ihm selbst abgerichteten Hunde immer gefunden. "Besonders bei der Nachsuche von Oryxantilopen, Warzenschwein, Impala und Kuhantilopen kann man auf einen gut abgerichteten Jagdhund nicht verzichten", betont der Meisterjagdführer. Diese Tierarten stellen sich verwundet dem Hund und bieten somit dem Jagdgast und dem Jagdführer die Gelegenheit, es einzuholen und zur Strecke zu bringen. "Kudu und Elenantilope dagegen sind mit Hunden schwer einzuholen und laufen trotz Verwundung weiter", erklärt Eggert.
In der bergigen und dicht bewachsenen Gegend seiner Farm Askevoldt hat er deshalb weniger Erfolg bei diesen beiden Wildarten. Bei der Jagd auf Leoparden seien jedoch Hunde unverzichtbar.
Nur einmal haben seine Hunde versagt. Das hat Eggert sein Bein gekostet. Am 5. Dezember 2003 hatte ein Jäger einen Leoparden angeschossen. Bei der Suche mit drei Hunden war das große Leopardenmännchen plötzlich wenige Meter neben Eggert aufgesprungen und hatte ihn angegriffen. Der Gast schoss aus nächster Nähe, traf jedoch den Unterschenkel des Meisterjagdführers, der dann amputiert werden musste.
"Amerikanische Trophäenjäger sind froh, mit Hunden auf die Jagd zu gehen, obwohl sie diese Art der Jagd nicht direkt aus ihrer Heimat kennen, wo Hunde mehr bei der Flugwildjagd und bei der Jagd auf Pumas eingesetzt werden", meint Eggert. Große Jagdhunde hat er noch nie gehabt. Im Augenblick ist sein wichtigster Jagdhund ein Mischling. Große Hunde, so sagt Eggert, werden viel zu schnell von wehrhaften Antilopen und Leoparden verletzt oder getötet. Dies werde sogar mit dem zunehmenden Alter der Hunde immer schlimmer: Dann würden sie nämlich mutiger, griffen die verletzten Tiere an und bissen sogar zu. Dabei werden viele von ihnen verletzt oder gar getötet.
Vor einiger Zeit hatte einer seine Jagdgäste einen großen Pavian verwundet. Eggerts Hund konnte den Affen stellen, aber anstatt einen sicheren Abstand zu halten, wollte er den Pavian packen. Dabei biss dieser dem Hund in den Kopf. Es dauerte Wochen, bis der wieder vollständig gesund war. Ein anderes Mal hatte ein Gast einen Warzenschweinkeiler verwundet. "Mit Hilfe des Hundes folgten wir dem Tier und kamen zu der Stelle, an der ich den Keiler zuletzt gesehen hatte. Der Hund lief immer wieder in eine bestimmte Richtung. Ich rief ihn allerdings zurück, da ich vermutete, dass das Schwein in eine andere Richtung geflüchtet war", erinnert sich Eggert. Zunächst wurde die Suche wegen Erfolglosigkeit abgebrochen, dann aber wieder aufgenommen - und tatsächlich: Der Hund lief wieder in die zuvor eingeschlagene Richtung und scheuchte den verwundeten Keiler aus einem Busch heraus. "Wir waren zuvor nur wenige Meter an dem Tier vorbeigelaufen. Rückwärts schob sich der Keiler in ein Erdloch, der Hund packte das Warzenschwein an der Nase." Doch der Keiler war rabiat: Mit einem Schwung schleuderte er den Hund in einen direkt hinter dem Loch wachsenden Dornbusch, schlug immer wieder mit dem Kopf nach hinten und traf dabei Eggerts Hund. Der musste einige tiefe Wunden davontragen - aber er hat überlebt.
In Namibia gibt es keinen Verein oder Personen, die Hunde speziell für die Jagd abrichten. Jeder Farmer oder Berufsjäger muss dies gemäß seiner Ansprüche selbst tun. Nur wenige Jagdführer, Meisterjagdführer oder Berufsjäger verzichten auf die Hilfe eines Hundes. Im Falle von Jagdkonzessionen in Parks jedoch sind keine Hunde erlaubt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen