Frisches Bier aus Okahandja
Von Clemens von Alten, Okahandja
Das Ministerium für Handel, Industrialisierung und SME-Entwicklung will vor allem mit der Wertschöpfung die Wirtschaft Namibias ankurbeln und so Wohlstand sowie Arbeitsplätze schaffen. „Ich bin daher sehr erfreut, dass SABMiller diesem Appell gefolgt ist und die Welwitschia-Brauerei errichtet hat. Somit trägt es zu den Entwicklungszielen der namibischen Regierung bei, da dies die Industrialisierung vorantreibt, den Vermögensaufbau stützt und die Armut bekämpft“, sagte gestern der neue Wirtschaftsminister Immanuel Ngatjizeko, ehemals vom Ressort Arbeit, bei der offiziellen Eröffnung der neuen Brauerei in Okahandja.
Der Finanzaufwand der neuen Brauerei beläuft sich jüngsten Angaben des Getränkekonzerns zufolge auf 450 Millionen N$ (bzw. 35,8 Millionen US-Dollar); insgesamt beschäftigt SABMiller Namibia 184 Angestellte; 32 Prozent davon seien Frauen. Die Brauerei produziert die drei Produkte Castle Lager, Castle Lite und Carling Black Label in 750-Milliliter-Flaschen. „Zudem haben wir in eine Verpackungsstraße für 750-ml-Mehrwegflaschen sowie Lagereinrichtungen investiert. Konsumentenverpackungen – Dosen und 275- bzw. 340-ml-Flaschen – werden weiterhin importiert“, erklärt das Unternehmen schriftlich. Die Gesamtkapazität der Welwitschia-Brauerei betrage jährlich rund 260000 Hektoliter (bzw. 26 Millionen Liter), was bei Bedarf auf 400000 Hektoliter im Jahr ausgebaut werden könne. Eigenen Angaben zufolge besitzt SABMiller in Namibia einen Marktanteil von 22 Prozent; die Namibia Breweries Limited (Tafel Lager, Windhoek Lager usw.) sprach sich selbst im September 2014 knapp 87 Prozent des Marktes zu.
„Dies ist ein bahnbrechender Moment für SABMiller in Namibia und unsere jüngste Investition des Konzerns auf dem afrikanischen Kontinent. Die Brauerei wird nicht nur hervorragend schmeckende Biere herstellen, sondern auch dem Entstehen eines dynamischen Fertigungssektors“, so Cobus Bruwer, Geschäftsführer von SABMiller Namibia. Eigenen Angaben zufolge verbraucht die in Okahandja errichtete Anlage 3,25 Liter Wasser, um einen Liter Bier zu produzieren und gehört damit „gegenwärtig zu den effizientesten und umweltfreundlichsten Brauereien“.
Im Jahr 2009 wurde dem weltweit zweitgrößten Brauereikonzern, der ursprünglich aus Südafrika stammt, heute aber seinen Hauptsitz in London hat, von der namibischen Regierung eine Braulizenz gewährt; im Jahr darauf wurde die hiesige Tochterfirma SABMiller Namibia gegründet. Ende Mai 2013 folgte dann der erste Spatenstich auf dem 7,2 Hektar großen Grundstück am Rande der Ortschaft Okahandja. Der Betriebsstart folgte dann im August bzw. September vergangenen Jahres, als die ersten Flaschen abgefüllt wurden (AZ berichtete).
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Allgemeine Zeitung
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