Frustrierende deutsche Gegenangebote
Nandi-Ndaitwah: Genozid-Debatte darf nicht das Volk spalten
Von Brigitte Weidlich, Windhoek
In ihrem Beitrag zur Ratifizierung des Genozid-Grundsatzabkommens mit Berlin, mahnte Justizministerin Yvonne Dausab davor, Namibier gegen Namibier auszuspielen. Laut Dausab war die Gewalt gegen Herero- und Nama-Frauen und -Kinder institutionalisiert. Bis 1905 waren etwas mehr als 5000 Frauen und mehr als 4000 Kinder der Herero und Nama von Deutschen gefangengenommen worden. Der (sexuelle) Missbrauch von Nama- und Herero-Frauen sei systemisch vorgenommen worden.
„Der Vernichtungsbefehl und die Tötung unseres Volkes war nicht unser Werk. Die Damara- und die San-Gemeinden sollten in den Text der Absichtserklärung mit einbezogen werden. Ich finde den Text problematisch, “ sagte sie. In der Präambel werde Deutschland zuerst erwähnt, aber die Nachfahren der Opfer sollten die Abfassung des Textes bestimmen. „Er muss widerspiegeln, was wir verloren haben und was Wiedergutmachungen für unser Leben und unsere Würde bedeuten“, sage Dausab. Der angebotene Betrag von Deutschland von rund 18 Mrd. N$ komme keiner Rückerstattung gleich.
Anschließend schilderte die Vize-Premierministerin und Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah ausführlich das Zustandekommen der Verhandlungen mit Berlin. „Die namibische Regierung hatte der Bundesrepublik zu Beginn der Verhandlungen einen Betrag für die Wiedergutmachung vorgelegt. Dieses Angebot fasste den berechneten Betrag des Verlustes von Leben, Land der Vorfahren und Vieh sowie Kulturgüter und Erbe der Ovaherero- und Nama-Gemeinden zwischen 1904 und 1908 zusammen. Diese Angelegenheit erwies sich jedoch insofern als ein Knackpunkt, da das deutsche Verhandlungsteam allmählich frustrierende Gegenangebote machte, die einen zügigen Fortschritt verzögerten, “ teilte sie mit.
Die namibische Regierung habe nach Abschluss der Verhandlungen durch die Zusammenarbeit zwischen ihr und Außenminister Heiko Maas „Fragen zu einer Reihe von Aspekten im Zusammenhang mit der Höhe und dem Auszahlungszeitraum aufgeworfen“. Technische Arbeitsgruppen seien nun angewiesen, eventuelle Nachbesserungen zu identifizieren.
Es gehe nicht nur darum, sich vor den Opfern und Überlebenden zu verneigen, sondern „steht unsere Ehre als Namibier auf dem Spiel“. Nandi-Ndaitwah fügte hinzu: „Ungeachtet unserer kulturellen Hintergründe, gilt es jetzt, die Einheit des namibischen Volkes zu erhalten“, sagte Nandi-Ndaitwah. Die schwierige Thematik sollte Namibier nicht entlang der Stammeslinien spalten, wie man es bereits während der Debatte habe spüren können.
Die Debatte wird voraussichtlich in dieser Woche abgeschlossen.
In ihrem Beitrag zur Ratifizierung des Genozid-Grundsatzabkommens mit Berlin, mahnte Justizministerin Yvonne Dausab davor, Namibier gegen Namibier auszuspielen. Laut Dausab war die Gewalt gegen Herero- und Nama-Frauen und -Kinder institutionalisiert. Bis 1905 waren etwas mehr als 5000 Frauen und mehr als 4000 Kinder der Herero und Nama von Deutschen gefangengenommen worden. Der (sexuelle) Missbrauch von Nama- und Herero-Frauen sei systemisch vorgenommen worden.
„Der Vernichtungsbefehl und die Tötung unseres Volkes war nicht unser Werk. Die Damara- und die San-Gemeinden sollten in den Text der Absichtserklärung mit einbezogen werden. Ich finde den Text problematisch, “ sagte sie. In der Präambel werde Deutschland zuerst erwähnt, aber die Nachfahren der Opfer sollten die Abfassung des Textes bestimmen. „Er muss widerspiegeln, was wir verloren haben und was Wiedergutmachungen für unser Leben und unsere Würde bedeuten“, sage Dausab. Der angebotene Betrag von Deutschland von rund 18 Mrd. N$ komme keiner Rückerstattung gleich.
Anschließend schilderte die Vize-Premierministerin und Außenministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah ausführlich das Zustandekommen der Verhandlungen mit Berlin. „Die namibische Regierung hatte der Bundesrepublik zu Beginn der Verhandlungen einen Betrag für die Wiedergutmachung vorgelegt. Dieses Angebot fasste den berechneten Betrag des Verlustes von Leben, Land der Vorfahren und Vieh sowie Kulturgüter und Erbe der Ovaherero- und Nama-Gemeinden zwischen 1904 und 1908 zusammen. Diese Angelegenheit erwies sich jedoch insofern als ein Knackpunkt, da das deutsche Verhandlungsteam allmählich frustrierende Gegenangebote machte, die einen zügigen Fortschritt verzögerten, “ teilte sie mit.
Die namibische Regierung habe nach Abschluss der Verhandlungen durch die Zusammenarbeit zwischen ihr und Außenminister Heiko Maas „Fragen zu einer Reihe von Aspekten im Zusammenhang mit der Höhe und dem Auszahlungszeitraum aufgeworfen“. Technische Arbeitsgruppen seien nun angewiesen, eventuelle Nachbesserungen zu identifizieren.
Es gehe nicht nur darum, sich vor den Opfern und Überlebenden zu verneigen, sondern „steht unsere Ehre als Namibier auf dem Spiel“. Nandi-Ndaitwah fügte hinzu: „Ungeachtet unserer kulturellen Hintergründe, gilt es jetzt, die Einheit des namibischen Volkes zu erhalten“, sagte Nandi-Ndaitwah. Die schwierige Thematik sollte Namibier nicht entlang der Stammeslinien spalten, wie man es bereits während der Debatte habe spüren können.
Die Debatte wird voraussichtlich in dieser Woche abgeschlossen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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