Fußballschule sorgt für Begeisterung

Die Fußballschule ging vergangene Woche zum bereits 18. Mal beim Swakopmund FC (SFC) über die Bühne. Cheforganisator Georg Engelbauer zeigte sich nach Abschluss der fünftägigen Veranstaltung rundum zufrieden. „Es ist super gelaufen und hat viel Spaß gemacht“, erklärte der 75-Jährige gegenüber der AZ. Zwei Mädchen und 53 Jungen konnte er zum SFC Soccer Camp 2016 begrüßen. An den ersten drei Tagen standen vielseitige Übungsformen auf dem Programm. In Kleingruppen feilten die Nachwuchskicker vor- und nachmittags auf mehrere Stationen verteilt voller Enthusiasmus und unter kompetenter Anleitung an ihren Fähigkeiten. Bei einem Kleinfeldturnier wurde das Erlernte dann an den letzten beiden Tagen direkt in die Praxis umgesetzt. Unter den jüngeren Spielern – den „Mickey Mäusen“ – holten wie auch meistens in der Bundesliga die Bayern den Titel. Köln und Deutschland reihten sich dahinter ein. Real Madrid siegte indes bei den „Big Boys“ vor Leipzig und den Knappies. Freitagmittag bekamen alle Spieler bei der Preisverleihung eine Urkunde ausgehändigt. Den Akteuren der Top-3-Mannschaften des Abschlussturniers wurde zudem jeweils eine Medaille um den Hals gehängt. Chefcoach aus Deutschland Für die sportlichen Inhalte zeichnete dieses Jahr in erster Linie Guido Kandziora verantwortlich. Von Anfang September bis Ende Oktober hatte der deutsche A-Lizenzinhaber sein Knowhow beim Deutschen Turn- und Sportverein (DTS) in Windhoek eingebracht (AZ berichtete). Über DTS-Jugendkoordinator Wieland Klinger kam schnell der Kontakt zu Engelbauer zu Stande, und schon bald stand fest: Kandziora wird für die Fußballschule eingeflogen. Nach seinem ersten SFC Soccer Camp zog der 48-Jährige schließlich ein durchweg positives Fazit: „Eine tolle Sache. Ich bin dankbar, dass ich hier dabei sein durfte. Die Kids waren großartig, und wir hatten ein starkes Trainerteam beisammen - alle haben voll mitgezogen.“ Engelbauer gab das Lob zurück: „Guido hat das hier klasse gemacht, und auch die anderen Übungsleiter waren richtig gut.“ Neben Klinger standen Kandziora noch acht weitere Co-Trainer zur Seite: Ivo Aib, Ilka Denker, Sabine Denker, Ensley Gariseb, Tim Gebhardt und Albertus Harobeb (alle SFC) sowie Oliver Baas vom Sportklub Windhoek (SKW) und Günther Ling (DTS). Zum Teilnehmerfeld gehörten Kinder von fünf Vereinen: DTS, Ramblers, SFC, SKW und Otjiwarongo FC (OFC). Möglich gemacht wurde die Austragung des diesjährigen Soccer Camps durch die finanzielle Unterstützung von Streethouse, Fruit & Veg, Spur und OTB Sport. „Ich bin den Sponsoren sehr dankbar. Sie erlauben es uns, die Tradition der Fußballschule zu pflegen“, betonte Engelbauer. Im Mai 1999 hatte der zwölf Jahre zuvor nach Namibia ausgewanderte Rheinland-Pfälzer auf der SKW-Anlage in der Hauptstadt mit einem gelungenen Camp für 120 Kinder den Grundstein gelegt. Blick in die Vergangenheit „Das war der Test“, sagt Engelbauer rückblickend. Sechs Monate später gab es die erste „Namibia Fußballschule“ beim SFC. „Die fand damals übrigens wie in diesem Jahr vom 19. bis 23. Dezember statt“, erinnert sich Engelbauer schmunzelnd. Das Auftaktkapitel der Erfolgsgeschichte war geschrieben. Zu den Übungsleitern der ersten Stunde gehörte Peter Hyballa, der aktuell beim niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen das Sagen hat. Später fungierten auch andere Größen der Branche wie Matthias Nowak (heutiger Technikcoach der Fußballfrauen des FC Bayern), Martin Gröh (von 1995 bis 96 Cheftrainer des Regionalligisten SSV Ulm 1846), Oliver Risser (namibischer Ex-Nationalspieler) und Nia Künzer (deutsche Ex-Nationalspielerin) zum Betreuerstab. Letztere erlebte 2004, wie Engelbauer 130 Kinder zusammentrommelte - noch immer der Teilnehmerrekord dieses Events. Manfred und Sandra Starke, die 1999 bei der Premiere dabei waren, gehören zu den prominentesten Absolventen der Fußballschule. Beide verdienen heute als Profis in Deutschland ihr Geld. „In den all den Jahren ist viel passiert“, schwelgt Engelbauer in seinen Erinnerungen. 2008 war er von Windhoek an die Küste gezogen und seit 2011 führt er die Camps offiziell unter dem Dach des Swakopmunder FC durch. Eigentlich wollte er die Leitung des Projekts schrittweise in die Hände der jüngeren SFC-Macher legen. Doch noch immer zieht er die Fäden selbst - mit Erfolg. Der sechs Jahre alte Jeremie Stein vom DTS nahm erstmals teil und hatte sichtlich viel Spaß. Vater Dirk gefiel die „super Organisation“. Für ihn steht fest: „Wir waren nicht zum letzten Mal hier.“ Der Termin werde fortan im Familienkalender dick markiert. Robby Echelmeyer

Fußballschule sorgt für Begeisterung

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-29

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