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Futsal in Namibia auf dem Vormarsch

Robby Echelmeyer
Von Robby Echelmeyer, Windhoek

Ereignisreiche Tage erlebte der DTS vergangenen Monat auf seiner Anlage in Windhoek-Olympia. Am 21. Mai bot der Traditionsverein erstmals ein Futsal-5-a-side-Hallenturnier an. Zehn Mannschaften kämpften dabei in zwei Fünfergruppen um den Halbfinaleinzug. Insgesamt rund 100 Akteure jagten auf dem durch Linien begrenzten Spielfeld dem sprungreduzierten Ball hinterher. Die Tabellenersten und -zweiten beider Staffeln spielten in der K.o.-Phase um den Cup. Für die dritt- und viertplatzierten Teams ging es nach der Vorrunde im Shield-Wettbewerb weiter.

Am Ende sicherten sich die Patriots durch einen 3:1-Finalerfolg über die 7 Chiefs den Titel. Im Endspiel der Trostrunde triumphierten die Alten Herren des SKW (Sportklub Windhoek) mit dem gleichen Ergebnis gegen die aus Walvis Bay angereisten Kaiser Chiefs. Großen Anteil daran hatte mit neun Paraden der vom Innenverteidiger zum Torhüter umfunktionierte Ernst Kubirske, der daraufhin sogar zum besten Keeper des Turniers ernannt wurde. Der Preis für den Torschützenkönig ging an den achtmal erfolgreichen Rashid Rashad (Kaiser Chiefs). Nur einmal weniger traf SKW-Spielertrainer Arend von Stryk, der an der etwas anderen Art des Budenzaubers durchaus seine Freude hatte. „Beim Futsal springt der Ball kaum, was gewöhnungsbedürftig ist. Zudem war es für uns als die mit Abstand älteste Mannschaft echt anstrengend, aber es hat insgesamt riesigen Spaß gemacht. Das Turnier war sehr gut organisiert“, blickte der 37-Jährige im AZ-Gespräch zurück.

Zufrieden zeigte sich auch Wieland Klinger: „Die Resonanz war super. Es gab mehr als 20 Anmeldungen, aber aus logistischen Gründen mussten wir die Zahl der teilnehmenden Teams begrenzen.“ Gemeinsam mit dem Leiter der Sportaktivitäten am St. Paul's College, André Benjamin, versucht der DTS-Jugendkoordinator, die vom Weltfußballverband (FIFA) anerkannte Hallenvariante in der hiesigen Szene zu etablieren. Klinger: „Wir sind dabei, die Strukturen für eine namibische Futsal-Organisation in Form einer NGO (Nichtregierungsorganisation, Anmerkung der Redaktion) zu schaffen. In einigen Monaten dürfte alles in trockenen Tüchern sein.“

Noch zwei weitere Futsal-Turniere für Erwachsene soll es in diesem Jahr beim DTS geben - eins voraussichtlich Ende August, das andere im November. Das Starterfeld könnte sich dann auf bis zu 20 Mannschaften vergrößern, „wenn wir einige der Vorrundenspiele draußen auf dem Rasenplatz austragen lassen“, ergänzte Klinger. Zudem soll im September, Oktober und November jeweils ein Event für Spieler der Altersklassen U9 bis U13 angeboten werden. Für kommendes Jahr sind mindestens vier Futsal-Jugendturniere geplant. „Wir wollen den Kids auch in den Monaten außerhalb der Hauptsaison möglichst viel Spielpraxis ermöglichen“, betonte Klinger.

Nach seiner rundum gelungenen Turnierpremiere richtete der DTS dann vom 23. bis 27. Mai ein Futsal-Feriencamp für 59 Nachwuchskicker aus. Die sieben bis 13 Jahre alten Talente der vereinseigenen Akademie machten dabei laut Klinger rund 80 Prozent des Teilnehmerfeldes aus. Hinzu kamen einige Spieler des benachbarten SKW sowie der Ramblers und des Otjiwarongo FC. Betreut wurden die Kinder von acht Trainern, darunter der professionelle Futsal-Coach José Cabral. Die Anreise des 51-jährigen Brasilianers aus seiner südafrikanischen Wahlheimat Stellenbosch hatte die Windhoeker Tischlerei Strödike mit ihrer finanziellen Unterstützung möglich gemacht. Weitere Sponsoren des Camps waren Vita Juice, Interpack und CSV Construction. Am Montag und Dienstag sowie Donnerstag und Freitag feilten die Jungkicker in ihren jeweiligen Altersgruppen immer von 8 bis 13 Uhr an ihrer technischen Finesse und taktischen Entwicklung - geübt wurde immer abwechselnd auf Rasen, in der Halle und auf Sand. Am Feiertag dazwischen (Africa Day) wurde ein Turnier veranstaltet. „Die Kids haben unglaublich viel gelernt“, freute sich Klinger.

Dies galt auch für ihn selbst. An zwei Abenden der Woche drückte der 29-Jährige für insgesamt neun Stunden die Schulbank, um mit 17 anderen Futsal-Trainern unter Anleitung von Cabral das Level-1-Zertifikat zu erwerben. „Im November 2015 habe ich mit einem Einsteigerkurs beim St. Paul's College den Grundstein gelegt und nun konnte ich den nächsten Schritt machen“, berichtete Klinger. Dreizehn der 18 neuen Level-1-Trainer hatten indes keinerlei Vorerfahrung und absolvierten daher beim DTS beide Lehrgänge binnen vier Tagen. Vertreten waren hierbei neben dem Ausrichterclub und dem St. Paul's College auch der SKW und die Ramblers.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-27

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