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GBV nimmt erneut zu
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Missbrauch und Mord – Angeklagte bestreiten Taten
Steffi Balzar
Die Polizei veröffentlicht in ihrem Wochenendbericht erneut Fälle der geschlechtsspezifischen Gewalt und des sexuellen Missbrauchs – unter den Opfern befindet sich auch eine Minderjährige. In einem der Fälle soll ein Polizist seine Ex-Freundin trotz einstweiliger Verfügung erstochen haben. Indessen sorgen zwei Gerichtsfälle für Aufsehen.

Von NMH und Steffi Balzar, Windhoek

Die namibische Polizei (Nampol) verzeichnete am Wochenende erneut Gewalttaten, die gegen junge Frauen verübt wurden. So soll ein 13-jähriges Mädchen am Samstag in dem Dorf Ondjengo in der Ohangwena-Region von einem 25-jährigen Mann vergewaltigt worden sein. „Der Verdächtige soll das Mädchen zu sich ins Gebüsch gerufen und dann sexuell missbraucht haben”, so der Bericht. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet und die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Ferner soll eine 29-jährige Frau ebenfalls am Samstag in Khorixas von ihrem 31-jährigen Ehemann tätlich angegriffen worden sein. Der Mann soll das Opfer laut Polizeibericht mit der Faust ins Gesicht geschlagen und mit dem Fuß in die Rippen getreten haben. „Die Frau wurde mit Verletzungen ins Staatskrankenhaus in Khorixas eingeliefert. Ihr Zustand ist soweit stabil”, heißt es ferner. Der mutmaßliche Täter wurde verhaftet und soll in Kürze vor dem Magistratsgericht in Khorixas erscheinen.

Die Polizei verzeichnete zudem am Samstag in Keetmanshoop den Mord an einer 38-jährigen Frau, der von ihrem Ex-Freund begangen worden sein soll. Der Verdächtige soll das Opfer bei einem Angriff mit einem Messer tödlich verletzt haben. „Die Frau soll sich in Begleitung ihres aktuellen Partners in ihrer Wohnung aufgehalten haben, als der mutmaßliche Täter sowohl sie, als auch ihren Freund, mit einem Messer angriff”, so der Polizeibericht. Der Freund des Opfers sei mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert, inzwischen aber wieder entlassen worden sein. „Es ist wichtig zu nennen, dass sich der Verdächtige und das Opfer zuvor in einer gewalttätigen Beziehung befanden und einstweilige Verfügungen gegen die beiden Ex-Partner verhängt wurden, die einen gegenseitigen Besuch untersagten“, so die Polizei. Die Nampol-Pressesprecherin, Vizekommissarin Kauna Shikwambi, bestätigte indessen, dass es sich bei dem Verdächtigen um ein Mitglied der namibischen Polizei handelt. Der Beamte wurde verhaftet.

Gerichtsfälle

Indessen sorgen zwei Gerichtsfälle in der lokalen Bevölkerung für Aufsehen. Bei dem ersten Fall handelt es sich um das Verfahren gegen den Pastor Joe Diergaardt, der ehemals für die Rheinisch-Evangelisch-Lutherische Kirche in Namibia (RELK) in Khomasdal tätig war. Ihm wird vorgeworfen vier minderjährige Jungen vergewaltigt zu haben. Diergaardt erschien am Freitag vor dem Magistratsgericht in Katutura, wo ihm mittgeteilt wurde, dass das Verfahren auf den 20. Juli vertagt wird, damit die Polizei ihre Ermittlungen abschließen kann. Laut seinem Anwalt Garth Joseph wird der Angeklagte auf nicht schuldig plädieren. „Wir bestreiten die Vorwürfe in aller Deutlichkeit”, so Joseph. Dieergaardt, der am 29. Januar dieses Jahres verhaftet wurde, nachdem die Mutter von einem der Opfer Anzeige erstattet hatte, befindet sich inzwischen auf freiem Fuß. Die Kirche hatte sich nach einer internen Untersuchung von Dieergaardt losgesagt.

Im zweiten Fall will der Geschäftsmann Sindano Hango das Urteil des Obergerichts in Oshakati anfechten, wonach er 2014 seine Cousine vergewaltigt und ihr Schweigegeld in Höhe von 10000 Namibia-Dollar angeboten haben soll. Worauf die Anfechtung genau beruht, gab er bisher nicht bekannt.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

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