Gebrüll aus Gips und Glasfaser
Auasblick, unser ureigenes Capitol Hill, wird demnächst zum Wallfahrtsort, wenn die Wachen es zulassen. Wie das Staatshaus auf kleine Menschen ausstrahlt und was daran moi und nich so lekker is, damit müssen wir uns noch stief befassen. Wir fangen zunächst von der Seite an, dort wo der nordkoreanische Gitterzaun mit der bronzen-goldenen Welwitschia - nur der Farbe nach, weil aus Glasfaser und Plastik - die Welt in zwei Regionen einteilt: die Welt drinnen und die Welt draußen. Nur so nebenbei, der bleddy Gatterzaun ist eigentlich ein Thema für sich.
Aber heute geht es zunächst um das Viehzeug aus Gips und Kunststoff im Gelände. Am Zaun stehen auf jeden Fall schon die Wachtürme. Auf diese Wachtürme mit Boxen als Beobachtungsnester aus spiegelfreiem Glas, vielleicht sogar mit Klima-Anlage, wären DDR-Grenzer neidisch geworden, wenn es sie denn noch gäbe, von ehemaligen KZ-Posten ganz zu schweigen.
Die Regierenden haben zu jeder Zeit schon Sinn für Viehzeug gehabt. Auf den mit Draht eingezäunten Hängen hinter dem Tintenpalast grasten einst Springböcke und - waren es zwei? - Giraffen, wovon die eine Gretel hieß. Angeblich ist nach Landesbrauch von den Springböcken immer 'mal einer verschwunden, ob aus eigenem Antrieb oder unfreiwillig zum Verzehr, bleibt der eigenen Erfahrung überlassen. Irgendwann und aus irgendeinem Grund hat der Naturschutz schon lange vor der Unabhängigkeit die Spalthufer von den Hängen der abgezäunten Hügel wieder fortgeschafft. Dass die Springböcke von Rossmund bei Swakopmund erst einmal in Gefahr standen, zum Schmaus herangezogen zu werden, muss als Indiz des gestiegenen Lebensstandards der Swakopmunder und Zugereister gelten.
Auf dem Gelände des Südwestafrika-Hauses, wo zuvor die Residenz des kaiserlichen Gouverneurs stand, und die letzten 16 Jahre der Hofstaat des namibischen Staatshauses für Omupräsidente I und nunmehr für Omupräsidente II betrieben wurde, durften sich zeitweilig krakeelende Pfauen und lärmende Perlhühner tummeln.
Wir sehen, dass auf dem Freiluftgelände prominenter Adressen bisher lebendige Viecher bevorzugt wurden. Das wird jetzt mit dem neuen Staatspalast und Adlerhorst auf Auasblick muhts anders. Für alle künftigen Gäste, ob einheimisch oder ausländisch, gibt es fortan das virtuelle Naturerlebnis aus Gips, Glasfaser, Plastik und Glaskugeln (für Augen natürlich). Tonangebend, wie ein Staatshaus und sein Gelände sein müssen, kommt neuer Geschmack in Umlauf. Damit kommen wir vor allem denjenigen Gästen entgegen, die "noch nie" in Afrika oder eben nur in solchen Ländern des Kontinents waren, wo es solches Viehzeug nicht mehr gibt und wo der Staat auch kein Ovimariva oder eben keine Koreaner oder auch beides nicht hat, ihm künstliche Vierbeiner, Rüsseltiere oder Pyjamapferde ins Gras zu stellen. Außerdem wird ja nicht jeder Besucher, der sich zum Adlerhorst auf Auasblick begibt, genug Zeit haben, auch noch den Daan Viljoen- oder den Etoscha- Nationalpark zu besuchen.
Jong, wir werden mit dem virtuellen Tierpark auf dem südlichen Promontorium von Ovenduka noch stief Sports haben, egal ob wir die Perspektive von innen oder von außen bemühen.
Aber heute geht es zunächst um das Viehzeug aus Gips und Kunststoff im Gelände. Am Zaun stehen auf jeden Fall schon die Wachtürme. Auf diese Wachtürme mit Boxen als Beobachtungsnester aus spiegelfreiem Glas, vielleicht sogar mit Klima-Anlage, wären DDR-Grenzer neidisch geworden, wenn es sie denn noch gäbe, von ehemaligen KZ-Posten ganz zu schweigen.
Die Regierenden haben zu jeder Zeit schon Sinn für Viehzeug gehabt. Auf den mit Draht eingezäunten Hängen hinter dem Tintenpalast grasten einst Springböcke und - waren es zwei? - Giraffen, wovon die eine Gretel hieß. Angeblich ist nach Landesbrauch von den Springböcken immer 'mal einer verschwunden, ob aus eigenem Antrieb oder unfreiwillig zum Verzehr, bleibt der eigenen Erfahrung überlassen. Irgendwann und aus irgendeinem Grund hat der Naturschutz schon lange vor der Unabhängigkeit die Spalthufer von den Hängen der abgezäunten Hügel wieder fortgeschafft. Dass die Springböcke von Rossmund bei Swakopmund erst einmal in Gefahr standen, zum Schmaus herangezogen zu werden, muss als Indiz des gestiegenen Lebensstandards der Swakopmunder und Zugereister gelten.
Auf dem Gelände des Südwestafrika-Hauses, wo zuvor die Residenz des kaiserlichen Gouverneurs stand, und die letzten 16 Jahre der Hofstaat des namibischen Staatshauses für Omupräsidente I und nunmehr für Omupräsidente II betrieben wurde, durften sich zeitweilig krakeelende Pfauen und lärmende Perlhühner tummeln.
Wir sehen, dass auf dem Freiluftgelände prominenter Adressen bisher lebendige Viecher bevorzugt wurden. Das wird jetzt mit dem neuen Staatspalast und Adlerhorst auf Auasblick muhts anders. Für alle künftigen Gäste, ob einheimisch oder ausländisch, gibt es fortan das virtuelle Naturerlebnis aus Gips, Glasfaser, Plastik und Glaskugeln (für Augen natürlich). Tonangebend, wie ein Staatshaus und sein Gelände sein müssen, kommt neuer Geschmack in Umlauf. Damit kommen wir vor allem denjenigen Gästen entgegen, die "noch nie" in Afrika oder eben nur in solchen Ländern des Kontinents waren, wo es solches Viehzeug nicht mehr gibt und wo der Staat auch kein Ovimariva oder eben keine Koreaner oder auch beides nicht hat, ihm künstliche Vierbeiner, Rüsseltiere oder Pyjamapferde ins Gras zu stellen. Außerdem wird ja nicht jeder Besucher, der sich zum Adlerhorst auf Auasblick begibt, genug Zeit haben, auch noch den Daan Viljoen- oder den Etoscha- Nationalpark zu besuchen.
Jong, wir werden mit dem virtuellen Tierpark auf dem südlichen Promontorium von Ovenduka noch stief Sports haben, egal ob wir die Perspektive von innen oder von außen bemühen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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