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"Gebt uns Saatgut - den Rest machen wir schon"
"Gebt uns Saatgut - den Rest machen wir schon"

"Gebt uns Saatgut - den Rest machen wir schon"

Fast sein ganzes Leben hat der San Paul Chapmann bei Herero auf einer Farm bei Nau-Aib gearbeitet. Als er zu alt wurde, wurde er zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern von seinem Arbeitgeber einfach vor die Tür gesetzt.

Er war jedoch nicht der einzige Buschmann, dem es so ergangen ist. Um die 30 Erwachsene und fast ebenso viele Kinder lebten vor den Toren Okahandjas im Busch. Viele Wochen verbrachten sie in der Wildnis, wo ihnen das Erbe ihrer Vorfahren weiterhalf: sich von dem zu ernähren, was die Natur an Nahrung und Unterkunft bietet. Aufmerksam auf diese Menschen wurde die sozial engagierte Lisken Hoabes, die lange mit dem Stadtrat Okahandjas verhandelte und schließlich erreichte, dass diese Menschen ein vorläufiges Zuhause auf dem Gelände des seit langem unbenutzten städtischen Schwimmbades bekommen (AZ berichtete). So entstand das Projekt "Change our Life" (Verändere unser Leben).

Nach Berichten in namibischen Zeitungen wurden auch die Kirchen in Okahandja aufmerksam, was sich so in ihrer Nachbarschaft abspielt. Aufgrund einer Privatinitiative, unterstützt durch die Allgemeine Zeitung und die Deutsch-Evangelisch-Lutherische Kirche Okahandja, wurden Spenden gesammelt und von den Kirchen in Okahandja in der vergangenen Woche eine Weihnachtsfeier für die San veranstaltet. Ein Schaf wurde gegrillt und Speisen auf dem neuen Plastikgeschirr ausgeteilt. Zusätzlich erhielt jedes Kind eine Tüte mit Obst, Keksen und Süßigkeiten. Gerne zeigt Paul Chapmann den Garten. "Das habe ich mein Leben lang gemacht", erklärt er voller Stolz. Zusammen mit den anderen hat er den hart getretenem Boden bearbeitet und blickt nun auf ein üppig wachsendes Feld mit Kräutern wie Petersilie und Schnittlauch sowie Gemüse wie Mais, Tomaten, Gurken, Möhren und Kürbissen, um nur einige zu nennen. "In der kommenden Woche können wir das erste Gemüse ernten." Und: "Gebt mir Saat - alles weitere kann ich erledigen", so Chapmann.

Liesken Hoabes indes denkt noch weiter. "Was wichtig für uns wäre, sind vor allem Türen. Die Räume, die wir bewohnen, werden nachts oft von Schlangen und Skorpionen heimgesucht. Und diese sind nicht ungefährlich für uns. Auch benötigen wir dringend weitere Toiletten, denn hier auf dem Gelände gibt es nur eine funktionierende. Wir wollen nicht betteln, sondern für unser eigenes Leben sorgen. Doch wir haben keine Arbeit, um das nötigste zu beschaffen." Die Bescheidenheit und der Fleiß dieser San sollte vielen ein Beispiel sein. Trotz der fast 70 Menschen, die hier leben, ist das Grundstück sauber und aufgeräumt - mehr als in manchen Höfen von den so genannten Bessergestellten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-22

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