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Gebäude dem Erdboden gleichgemacht

Die beiden Häuser aus der deutschen Kolonialzeit, Ecke Love-/Conradiestraßen in Windhoek, wurden vom Ministerium für Öffentliche Arbeiten und Transport abgerissen. Nach Angaben des Ministeriums und dem Historiker Dr. Andreas Vogt, wurden die Häuser um 1910 gebaut und dienten als Beamten-Wohnungen. An ihrer Stelle soll nun der neue Hauptsitz für das Ministerium für Information- und Kommunikationstechnologie entstehen. „Verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen, dass die Häuser abgerissen werden müssen“, teilte Balbina Pienaar Stellvertretende Staatssekretärin des Ministeriums für Öffentliche Arbeiten und Transport mit. Die Faktoren konnte sie jedoch nicht aufzählen oder erklären. Vogt meint, dass es sehr schade sei, dass die Häuser nun nicht mehr bestehen, da sie Teil der Windhoeker Geschichte waren. Diese beiden historischen Gebäude, die unterhalb des Tintenpalastes als Beamten-Wohnungen dienten, bildeten zusammen mit dem Bezirksamt, Tintenpalst und der Alten Feste eine Art Beamten-Viertel entlang der heutigen Robert Mugabe Avenue. Immer wieder erscheinen sie auf alten Stadtbildern und dienten oft als Anhaltspunkt. Jetzt wird das historische Bild von Windhoek systematisch zerstört. „Seit einiger Zeit herrscht eine gewollte Vernachlässigung alter Gebäude durch den Staat, sodass diese abgerissen werden können“, erklärt Vogt. „Die beiden Häuser wurden über Jahre hin sich selbst überlassen, so wie auch die Alte Feste, und jetzt werden sie abgerissen, weil es sich anscheinend nicht lohnt, sie zu renovieren“. Seiner Meinung nach hätte der Staat die Häuser renovieren lassen und wegen der guten Lage und ihrem historischen Wert, an eine Kultur-Organisation vermieten sollen. „Kulturgut hat einen Wert, der unabhängig von Politik ist und der muss geschützt werden. Aber das wird hier im Land leider noch nicht begriffen“, meint Vogt weiter. Das wäre jedoch nichts Neues, denn die südafrikanische Regierung habe schon von der Unabhängigkeit landesweit viele deutsche Kolonialbauten abgerissen. Nach der Unabhängigkeit setzte die namibische Regierung das einfach fort. „Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, die Häuser mit in den neuen Entwurf einzuschließen, so wie es beim Franco-Namibischen-Kulturzentrum (FNCC) und The Village gemacht wurde“, meint Jacqueline Louw vom Gachiku-Kamau-Architekten-Büro. „Somit kann die alte Architektur, die die Landschaft von Windhoek prägt, bewahrt werden.“ Sie meinte auch, dass alte Gebäude auf keinen Fall die Entwicklung der Stadt behindern sollen, dass sie jedoch für die nächsten Genrationen bewahrt werden sollen. Sie sagte, dass viele Architekturbüros heutzutage mehr und mehr sogenannte „Grüne Gebäude“ entwerfen. Das heißt, bestehende Gebäude oder Häuser werden in die neuen integriert und nicht abgerissen. „Das hat alles mit Wiederverwendung, dem Schutz des Milieus und dem Kulturerbe zu tun“ fügte Louw hinzu. Von Tanja Bause, Windhoek

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Allgemeine Zeitung 2024-11-30

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