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Gefährlicher Drogenhändler gefasst

Swakopmund - Einer der meistgesuchten italienischen Drogenhändler, welcher bis vor kurzem in Namibia gelebt hatte, ist in Venezuela festgenommen und am vergangenen Samstag nach Italien geflogen worden. Der 52-jährige Vito Bigione wurde seit 1995 wegen Rauschgiftdelikten gesucht, konnte jedoch durch seine Flucht nach Afrika einer Festnahme entgehen. Seit 1998 lebte Bigione mit seiner Frau und seinen Kindern in Namibia und führte dort das Restaurant "La Marina" bei Langstrand südlich von Swakopmund. Wiederholt hatte die italienische Regierung Namibia um Beihilfe zur Festnahme des Mafioso gebeten. Das namibische Hochgericht hatte jedoch eine Auslieferung des Verbrechers nach Italien verweigert, da er sich in Namibia nicht strafbar gemacht habe.

Vor kurzem zog Bigione jedoch nach Caracas in Venezuela, wo er jetzt durch die internationale Zusammenarbeit der Polizei festgenommen werden konnte.

Bigione war laut einem Bericht der Presseagentur "Associated Press" einer von 30 weltweit gefährlichsten flüchtigen Mafiosi. Neben zahlreichen Drogendelikten wird er verdächtigt, jahrelang ein wichtiges Bindeglied zwischen der sizilianischen Mafia und dem kolumbischen Drogenkartell gespielt zu haben. Bigione habe sich der italienischen Polizei zufolge hauptsächlich auf den internationalen Drogenverkehr spezialisiert und sei auch Mitglied der bekannten erpresserischen Geheimorganisation "Cosa Nostra" gewesen. Außerdem habe er bei seinem Aufenthalt in Afrika auch andere flüchtige Verbrecher unterstützt.

Bigione wurde bereits im Jahr 2000 in Walvis Bay für Drogenhandel im Ausland angeklagt, kurze Zeit später jedoch wegen Mangels an Beweisen wieder freigesprochen. Italien hatte den Mafioso schon damals wegen Beihilfe an einem Transport von rund zwei Tonnen Kokain von Brasilien nach Italien angeklagt. 1993 soll er fünf Tonnen Rauschgift (Haschisch) von Marokko nach Italien geschmuggelt haben. Allein die damalige Anklage sollte Bigione eine Gefängnisstrafe von rund 40 Jahren einbringen. Doch Mafioso Bigione stritt alle Anschuldigungen ab und behauptete, er wäre ein italienischer Fisch-Händler und in diesem Bereich in Afrika tätig.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-15

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