Loading svg Please wait while we translate the article

Gefoltert für die Überzeugung

Windhoek/Harare - Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa war der 75 Jahre alte Campbell im Zuge der Entführung von einem Uniformierten unter Todesdrohung aufgefordert worden, ein Schreiben aufzusetzen, mit dem er dem Rückzug seiner am SADC-Tribunal in Windhoek angestrengten Klage gegen den simbabwischen Staat wegen der Enteignung seiner Farm zustimmt. Weil dem 75-Jährigen die Finger gebrochen worden seien, habe seine Frau Angela (66) nach eigenem Bekunden die Erklärung geschrieben. Zuvor sei sie selber stundenlang misshandelt worden, gab sie im Gespräch mit ihrem Anwalt an. Die Milizen hätten sie nicht nur stundenlang geschlagen, sondern auch auf sie uriniert und ihr einen brennenden Stock in den Mund gesteckt, schreibt dpa.Campbells Farm Mount Carmel im Distrikt Chegutu war am Sonntag von ganz offensichtlich der Regierungspartei ZANU (PF) nahe stehenden Schlägertrupps überfallen, das Ehepaar und Schwiegersohn Ben Freeth nach wilden Schießereien zu einer nahe gelegenen Mine verschleppt und furchtbar misshandelt worden. Nach Angaben der Selbsthilfegruppe Justice for Agriculture (JAG) bedienten sich die Angreifer einer in Simbabwe vor allem bei den Mugabe-nahen Gangs "beliebten" Foltermethode, der Falanga. Dabei wird massiv auf die Fußsohlen der Opfer eingeschlagen. JAG zitiert Studien, die belegen, dass die Falanga oft dazu führt, dass die Opfer nie wieder laufen können. Mike und Angela Campbell und Ben Freeth werden immer noch wegen Gehirnerschütterung, Prellungen und Knochenbrüchen im Krankenhaus behandelt. Erst neun Stunden nach der Entführung und nach Unterzeichnung der Verzichtserklärung hatten die Schläger von ihnen gelassen und ihre verletzten Opfer bei einer alten Frau in einem Nachbarort zurückgelassen.Dieses erzwungene Dokument hat jedoch nach Ansicht des Anwalts der Campbells wahrscheinlich keine Auswirkungen für den von Campbell und Freeth am SADC-Tribunal initiierten Prozess, an dem sich mittlerweile 76 weitere Farmer beteiligen und der am 16. Juli beginnen soll. Das Gericht werde die Erklärung wohl nicht akzeptieren. Das Tribunal hatte vor einigen Monaten eine einstweilige Verfügung erlassen, die den betroffenen Farmern zumindest für die Dauer des Prozesses Schutz vor Vertreibungen oder körperlichen Übergriffen zusichert.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-23

Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu hinterlassen

Katima Mulilo: 23° | 38° Rundu: 24° | 35° Eenhana: 23° | 35° Oshakati: 25° | 34° Ruacana: 24° | 35° Tsumeb: 22° | 33° Otjiwarongo: 20° | 32° Omaruru: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Gobabis: 23° | 34° Henties Bay: 15° | 19° Swakopmund: 15° | 16° Walvis Bay: 14° | 23° Rehoboth: 21° | 34° Mariental: 21° | 36° Keetmanshoop: 18° | 36° Aranos: 22° | 36° Lüderitz: 15° | 26° Ariamsvlei: 18° | 36° Oranjemund: 14° | 22° Luanda: 24° | 25° Gaborone: 22° | 36° Lubumbashi: 17° | 34° Mbabane: 18° | 32° Maseru: 15° | 32° Antananarivo: 17° | 29° Lilongwe: 22° | 35° Maputo: 22° | 36° Windhoek: 21° | 33° Cape Town: 16° | 23° Durban: 20° | 26° Johannesburg: 18° | 33° Dar es Salaam: 26° | 32° Lusaka: 22° | 36° Harare: 20° | 31° #REF! #REF!