Gegen den Ausverkauf der Ressourcen
NUNW will in Wirtschaftskrise mitreden – Kritik zu Bergbau und Wilderei
Von Stefan Fischer
Windhoek
Stellenabbau bei der Scorpion-Zinkmine, drohender Jobverlust im Uranbergbau, Entlassungen im Baugewerbe und eine Regierung mit großen Zahlungsproblemen – das Jahr 2017 habe nicht gut angefangen, meint der Dachverband der Gewerkschaften (NUNW), der die aktuelle wirtschaftliche Lage in Namibia als „besorgniserregend“ bezeichnet. Deshalb fordert NUNW von der Regierung und den Arbeitgebern, dass die Arbeitnehmer(-vertretungen) in anstehende Entscheidungen einbezogen werden. Es gehe darum, klare Konzepte für die Umstrukturierung der Wirtschaft „im besten Interesse der arbeitenden Bevölkerung und der Nation“ zu entwickeln, erklärte NUNW-Generalsekretär Job Muniaro vergangene Woche in Windhoek.
Die arbeitende Bevölkerung sei der „bedeutendste Faktor für die Produktion“ und somit der „Motor der Wirtschaft“, sagte Muniaro und führte aus: „Ohne die Arbeiter wird sich das Land nicht verändern.“ Es sei höchste Zeit, dass die Regierung das verinnerlicht. Er rief die Arbeiter auf, proaktiv, solidarisch und vereint zu sein.
Im Baugewerbe seien in den vergangenen Wochen viele Angestellte (betriebsbedingt) entlassen worden. „Das ist kein Spaß“, sagte Muniaro und wies darauf hin, dass diese Menschen nicht nur ihren sozialen Schutz und die Krankenkassen-Mitgliedschaft verloren hätten, sondern nun der Gefahr von Armut ausgesetzt seien, während die Regierung vor Armutausrottung rede. Damit nicht genug: „Internationale Firmen entlassen Arbeiter, um ihren Profit zu maximieren“, sagte der Generalsekretär, ohne Namen zu nennen.
Ein weiteres Sorgenkind sei der Bergbau. Die NUNW bleibe bei ihrer Forderung, dass die Regierung zu 50 Prozent an allen Bergbauunternehmen beteiligt sein sollte, weil der freie (private) Bergbau eines Tages nur Geisterstädte sowie ausgebeutete Erde und geplünderte Rohstoffe hinterlassen werde, erwähnte Muniaro. Ganz konkret bezog sich seine Kritik auf die Scorpion-Zinkmine, die 278 bis 400 Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen wolle (AZ berichtete). Der NUNW-Generalsekretär warnte das Unternehmen davor, fremde Firmen für die Arbeit anzuwerben. Außerdem sprach Muniaro von 81 geplanten Entlassungen bei Leuwcor und von der Kürzung von 300 Stellen bei der Uranmine Langer Heinrich.
Beim Thema Bergbau bezog der Gewerkschaftler deutlich Stellung zum geplanten Phosphatabbau vom Meeresboden und erklärte, dass die NUNW und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften dieses Vorhaben „strikt ablehnen“. Phosphatabbau sei bislang nirgendwo auf der Welt erfolgreich empfohlen oder durchgeführt worden, argumentierte er und wies auf die drohende Gefahr für die Fischerei inklusive Verlust von Arbeitsplätzen in diesem Sektor hin. „Das Thema der Schaffung von 5000 Jobs und der Zerstörung von 18000 Jobs funktioniert nicht.“ Das Meer sei zudem für die Ernährung der Nation wichtig. „Phosphat bedeutet die komplette Zerstörung der namibischen Wirtschaft, der Nahrungsmittelsicherheit und unseres Meeres.“
Im Kontext mit natürlichen Ressourcen zeigt sich NUNW auch angesichts der Wilderei, vor allem von Nashörnern und Elefanten, besorgt. Klare Kritik richtete der Generalsekretär dabei gegen Ausländer, die „alles kaputt machen“. Namibia dürfe kein Land sein, in das Ausländer „kommen und unsere natürlichen Ressourcen im eigenen Interesse und zum Wohle ihrer eigenen Länder plündern“, so Muniaro. Namibier dürften indes nicht dazu benutzt werden, „ihren eigenen Stolz zu zerstören“, sagte der Generalsekretär abschließend.
Windhoek
Stellenabbau bei der Scorpion-Zinkmine, drohender Jobverlust im Uranbergbau, Entlassungen im Baugewerbe und eine Regierung mit großen Zahlungsproblemen – das Jahr 2017 habe nicht gut angefangen, meint der Dachverband der Gewerkschaften (NUNW), der die aktuelle wirtschaftliche Lage in Namibia als „besorgniserregend“ bezeichnet. Deshalb fordert NUNW von der Regierung und den Arbeitgebern, dass die Arbeitnehmer(-vertretungen) in anstehende Entscheidungen einbezogen werden. Es gehe darum, klare Konzepte für die Umstrukturierung der Wirtschaft „im besten Interesse der arbeitenden Bevölkerung und der Nation“ zu entwickeln, erklärte NUNW-Generalsekretär Job Muniaro vergangene Woche in Windhoek.
Die arbeitende Bevölkerung sei der „bedeutendste Faktor für die Produktion“ und somit der „Motor der Wirtschaft“, sagte Muniaro und führte aus: „Ohne die Arbeiter wird sich das Land nicht verändern.“ Es sei höchste Zeit, dass die Regierung das verinnerlicht. Er rief die Arbeiter auf, proaktiv, solidarisch und vereint zu sein.
Im Baugewerbe seien in den vergangenen Wochen viele Angestellte (betriebsbedingt) entlassen worden. „Das ist kein Spaß“, sagte Muniaro und wies darauf hin, dass diese Menschen nicht nur ihren sozialen Schutz und die Krankenkassen-Mitgliedschaft verloren hätten, sondern nun der Gefahr von Armut ausgesetzt seien, während die Regierung vor Armutausrottung rede. Damit nicht genug: „Internationale Firmen entlassen Arbeiter, um ihren Profit zu maximieren“, sagte der Generalsekretär, ohne Namen zu nennen.
Ein weiteres Sorgenkind sei der Bergbau. Die NUNW bleibe bei ihrer Forderung, dass die Regierung zu 50 Prozent an allen Bergbauunternehmen beteiligt sein sollte, weil der freie (private) Bergbau eines Tages nur Geisterstädte sowie ausgebeutete Erde und geplünderte Rohstoffe hinterlassen werde, erwähnte Muniaro. Ganz konkret bezog sich seine Kritik auf die Scorpion-Zinkmine, die 278 bis 400 Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen wolle (AZ berichtete). Der NUNW-Generalsekretär warnte das Unternehmen davor, fremde Firmen für die Arbeit anzuwerben. Außerdem sprach Muniaro von 81 geplanten Entlassungen bei Leuwcor und von der Kürzung von 300 Stellen bei der Uranmine Langer Heinrich.
Beim Thema Bergbau bezog der Gewerkschaftler deutlich Stellung zum geplanten Phosphatabbau vom Meeresboden und erklärte, dass die NUNW und die ihr angeschlossenen Gewerkschaften dieses Vorhaben „strikt ablehnen“. Phosphatabbau sei bislang nirgendwo auf der Welt erfolgreich empfohlen oder durchgeführt worden, argumentierte er und wies auf die drohende Gefahr für die Fischerei inklusive Verlust von Arbeitsplätzen in diesem Sektor hin. „Das Thema der Schaffung von 5000 Jobs und der Zerstörung von 18000 Jobs funktioniert nicht.“ Das Meer sei zudem für die Ernährung der Nation wichtig. „Phosphat bedeutet die komplette Zerstörung der namibischen Wirtschaft, der Nahrungsmittelsicherheit und unseres Meeres.“
Im Kontext mit natürlichen Ressourcen zeigt sich NUNW auch angesichts der Wilderei, vor allem von Nashörnern und Elefanten, besorgt. Klare Kritik richtete der Generalsekretär dabei gegen Ausländer, die „alles kaputt machen“. Namibia dürfe kein Land sein, in das Ausländer „kommen und unsere natürlichen Ressourcen im eigenen Interesse und zum Wohle ihrer eigenen Länder plündern“, so Muniaro. Namibier dürften indes nicht dazu benutzt werden, „ihren eigenen Stolz zu zerstören“, sagte der Generalsekretär abschließend.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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