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Geheimnisvolles Verhalten der Braunen Hyänen entdecken

Stundenlang folgten Medienvertreter und Angestellte der Commercial Bank of Namibia der Forscherin Ingrid Wiesel über Berge im Lüderitzbucht Erholungsgebiet und im Sperrgebiet. Am Nachmittag gelang ein kurzer Blick auf die Gesuchte, eine Braune Hyäne mit Peilsender. Alltag der Forscherin und die Gelegenheit der Sponsoren, sich mit den Schwierigkeiten des Projekts ein klein wenig vertraut zu machen.

Seit 1996 lebt die Hamburgerin Ingrid Wiesel in Lüderitzbucht im Südwesten Namibias. Hauptziel ihrer Forschungsarbeit in diesem Teil der Namib Wüste war, festzustellen, ob das Jagdverhalten der Braunen Hyäne einen Einfluss auf die Robbenkolonien an der Küste hat. Zuvor war wenig über die scheuen, nachtaktiven Einzelgänger bekannt. Inzwischen ist das Braune Hyänen-Projekt gewachsen und um die Kosten zu decken, wurde im Jahre 2002 eine Stiftung gegründet. Einer der Sponsoren ist der Go Green Fonds der Commercial Bank of Namibia. Mit Hilfe der finanziellen Unterstützung konnten zwei GPS-Peilsender angeschafft werden, die für die Bakers Bay eingesetzt werden. Hier möchte Wiesel feststellen, welchen Einfluss menschliche Aktivitäten auf den dort ansässigen Braune Hyänen-Bestand hat. Das Diamantunternehmen Namdeb hat im Sperrgebeit bei Bakers Bay wieder die Suche nach Diamanten aufgenommen. Wiesel will feststellen, ob die Braunen Hyänen ihr Verhalten ändern oder abwandern oder ihr Gebiet anders als vorher bekannt aufteilen. Eine wichtige Hilfe sind dabei die neuen Generation-Peilsender, die via Satellit und mit dem Globalen Position System (GPS) zu jeder Tages- und Nachtzeit den genauen Standort - in diesem Falle zehnmal am Tag - eines Tieres speichern. Kostenpunkt eines einzigen GPS-Peilsenders - 20000 Namibia-Dollar. Nach 370 Tagen löst sich der Peilsender automatisch von der Hyäne und kann mit Hilfe eines Signals aufgespürt werden. Sämtliche Daten können dann auf einen Computer geladen werden.

Die Arbeit mit einem herkömmlichen Peilsender ist viel schwieriger. Das Tier kann aus der Luft von einem Flugzeug geortet, die GPS-Position gespeichert und dann mit einem Fahrzeug in die Nähe des letzten Aufenthalts gefahren werden. Da die Forscherin auf der Lüderitzbucht Halbinsel und im Sperrgebiet arbeitet, muss sie sich an die bestehenden Straßen und Wege halten. Um ihre markierten Tiere aufzuspüren und zu sehen, heißt zu Fuß und mit Hilfe eines Empfängers dem Signal zu folgen. In den letzten sieben Jahren wurden 15 Braune Hyänen mit Halsbändern und Peilsendern versehen. Im Augenblick ist auf der Halbinsel im Erholungsgebiet nur ein Tier mit Peilsender versehen, von den Tieren, die sich um den Agat Strand aufhalten, zwei der Raubtiere, im Gebiet um die Atlas, Wolfs- und Eliyabethbucht auch nur eines, bei der Van Reenen Bay keine Hyäne und zwei bei Bakers Bay. Eine Braune Hyäne, die anscheinend zu keiner der Gruppen gehört, die sich in einem begrenzten Territorium aufhalten, ist ebenfalls mit einem Peilsender versehen und gilt als Nomade. Vier der Halsbänder haben einen GPS-Peilsender und vier weitere sind nur mit einer Nummer versehen.

"Braune Hyänen an der Küste Namibias, die sich um eine Robbenkolonie aufhalten, haben einen geringen Einfluss auf die Robbenbevölkerung", sagte Ingrid Wiesel. Sie töten zahlreiche junge Kap-Pelzrobben, denn die Kolonie ist wie ein Supermarkt vor der Haustür. Ungeklärt ist bisher das "Massentöten" der Braunen Hyäne, welches nur an Robbenkolonien beobachtet wurde. Die normalerweise hauptsächlich als Aasfresser lebenden Braunen Hyänen wandern in die Robbenkolonien und töten mehrere Jungrobben, indem sie ihnen mit dem kräftigen Gebiss die Schädel zerbeißen. Nur eines der getöteten Opfer wird gefressen oder mitgenommen. Ein Verhalten, das die Forscherin bis heute noch nicht erklären kann. Ungeklärt ist auch die genaue Anzahl der Braunen Hyänen in den verschiedenen Abschnitten der Namib Wüste und wohin sich die Jungen begeben, wenn sie erwachsen sind. Die Territorien einiger Individuen ist vor allem dank der GPS-Peilsender bekannt, aber von vielen Hyänen in dem selben Gebiet fehlen noch sehr viele Erkenntnisse. "Es sind einfach zu wenig Finanzen vorhanden, denn leider ist die Forschung nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern auch teuer", meinte Wiesel.

Braune Hyänen kommen nur im südlichen Afrika vor. Namibias Bestand wird auf 800 bis 1000 Tiere geschätzt, über die noch sehr wenig bekannt ist. Obwohl selten und voller Geheimnisse, werden sie oft von Farmern getötet. Der Grund: es sind große Raubtiere und diese könnten Schaden unter dem Vieh anrichten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-12-26

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