Geingob nimmt an COP26 teil
Erstaunen über Zynismus des Präsident und Umweltministers nach ReconAfrica
Von F. Steffen & S. Noechel, Windhoek
Die namibische Delegation, die demnächst an der COP26-Konferenz in Glasgow (Schottland) teilnehmen soll, wird voraussichtlich durch den namibischen Präsidenten, Hage Geingob, angeführt werden. Seit fast drei Jahrzehnten bringt die UN fast jedes Land der Erde zu globalen Klimagipfeln zusammen. COP steht für „Conference of the Parties“ (Konferenz aller Parteien) und diese Treffen werden mittlerweile als Klimawandel-Konferenzen verstanden.
Die nunmehr 26. Versammlung dieser Art, wird als einzigartig dringende Gelegenheit gewertet, ein stichhaltiges Abkommen zu erstellen, um den inzwischen akuten Klimawandel zumindest ansatzweise in den Griff zu bekommen. Geingob wird wahrscheinlich von Pohamba Shifeta, dem namibischen Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), begleitet. Der in Namibia bekannte Umweltaktivist Reinhold Mangundu konnte nur staunen: „Unser Präsident und der Umweltminister nehmen an COP26 teil. Die Ironie liegt darin, dass sie eine mögliche Klimabombe im Herzen des Kavango hinterlassen.“ Mangundu ist studierte Umweltfachkraft mit Schwerpunkt auf die nachhaltige Entwicklung.
Dagegen setzt Kanada ganz andere Zeichen und so berichtet die Financial Post: „Premierminister Justin Trudeau hat Steven Guilbeault, einen ehemaligen Greenpeace-Aktivisten und Gründer der Quebecer Umweltgruppe Équiterre, am Dienstag zum nächsten Umweltminister des Landes, ernannt. Insider der Ölindustrie bezeichnen dies als enttäuschend und besorgniserregend.“ Die Ernennung Guilbeault geschah im Rahmen der neuen Kabinettsbildung der Liberalen Partei, wenige Tage vor der Abreise der kanadischen Delegation zur COP26.
Zeigt sich die kanadische Öl-Lobby besorgt, so scheint dies nicht in Namibia zuzutreffen, denn hier versteht sich das Umweltministerium scheinbar geradezu als Anwalt des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmens Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica). Als der Vorsitzende des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für Natürliche Ressourcen, Tjekero Tweya, vor zwei Tagen von MEFT-Staatsekretär Frans Nghitila wissen wollte, ob- und wann ReconAfrica Konsultationsgespräche mit den traditionellen Führungskräften der Kavango-Regionen geführt hatte, rasselte Nghitila sämtliche bereits in der Vergangenheit gehörten Beteuerungen von ReconAfrica herunter, ging aber nicht näher sofort auf die spezifische Frage ein. Er beteuerte lediglich: „21 Versammlungen wurden während des Projektanlaufs unter der Bevölkerung abgehalten.“
Nghitila hatte als ehemaliger Umwelt-Kommissar den Phosphatabbau im Atlantik vor der namibischen Küste gutgeheißen und hatte daran festgehalten bis der Umweltminister die Umwelt-Unbedenklichkeitsbescheinigung infolge öffentlichen Drucks zurückzog. Als sich die AZ im März mit der Lokalbevölkerung unterhielt, gab es einige Frauen (vor allem in Ncaute), die behaupteten, ihren Namen auf eine ReconAfrica-Kontaktliste gesetzt zu haben, weil ihnen die Firma versichert hatte, die Kontaktadressen würden dazu dienen, ihnen einen Arbeitsplatz anzubieten - bei dem Treffen seien keine Bohrvorhaben besprochen worden, von Erklärungen zu dem Prozess ganz zu schweigen.
Die namibische Delegation, die demnächst an der COP26-Konferenz in Glasgow (Schottland) teilnehmen soll, wird voraussichtlich durch den namibischen Präsidenten, Hage Geingob, angeführt werden. Seit fast drei Jahrzehnten bringt die UN fast jedes Land der Erde zu globalen Klimagipfeln zusammen. COP steht für „Conference of the Parties“ (Konferenz aller Parteien) und diese Treffen werden mittlerweile als Klimawandel-Konferenzen verstanden.
Die nunmehr 26. Versammlung dieser Art, wird als einzigartig dringende Gelegenheit gewertet, ein stichhaltiges Abkommen zu erstellen, um den inzwischen akuten Klimawandel zumindest ansatzweise in den Griff zu bekommen. Geingob wird wahrscheinlich von Pohamba Shifeta, dem namibischen Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT), begleitet. Der in Namibia bekannte Umweltaktivist Reinhold Mangundu konnte nur staunen: „Unser Präsident und der Umweltminister nehmen an COP26 teil. Die Ironie liegt darin, dass sie eine mögliche Klimabombe im Herzen des Kavango hinterlassen.“ Mangundu ist studierte Umweltfachkraft mit Schwerpunkt auf die nachhaltige Entwicklung.
Dagegen setzt Kanada ganz andere Zeichen und so berichtet die Financial Post: „Premierminister Justin Trudeau hat Steven Guilbeault, einen ehemaligen Greenpeace-Aktivisten und Gründer der Quebecer Umweltgruppe Équiterre, am Dienstag zum nächsten Umweltminister des Landes, ernannt. Insider der Ölindustrie bezeichnen dies als enttäuschend und besorgniserregend.“ Die Ernennung Guilbeault geschah im Rahmen der neuen Kabinettsbildung der Liberalen Partei, wenige Tage vor der Abreise der kanadischen Delegation zur COP26.
Zeigt sich die kanadische Öl-Lobby besorgt, so scheint dies nicht in Namibia zuzutreffen, denn hier versteht sich das Umweltministerium scheinbar geradezu als Anwalt des kanadischen Gas- und Ölexplorationsunternehmens Reconnaissance Energy Africa (ReconAfrica). Als der Vorsitzende des Ständigen Parlamentarischen Ausschusses für Natürliche Ressourcen, Tjekero Tweya, vor zwei Tagen von MEFT-Staatsekretär Frans Nghitila wissen wollte, ob- und wann ReconAfrica Konsultationsgespräche mit den traditionellen Führungskräften der Kavango-Regionen geführt hatte, rasselte Nghitila sämtliche bereits in der Vergangenheit gehörten Beteuerungen von ReconAfrica herunter, ging aber nicht näher sofort auf die spezifische Frage ein. Er beteuerte lediglich: „21 Versammlungen wurden während des Projektanlaufs unter der Bevölkerung abgehalten.“
Nghitila hatte als ehemaliger Umwelt-Kommissar den Phosphatabbau im Atlantik vor der namibischen Küste gutgeheißen und hatte daran festgehalten bis der Umweltminister die Umwelt-Unbedenklichkeitsbescheinigung infolge öffentlichen Drucks zurückzog. Als sich die AZ im März mit der Lokalbevölkerung unterhielt, gab es einige Frauen (vor allem in Ncaute), die behaupteten, ihren Namen auf eine ReconAfrica-Kontaktliste gesetzt zu haben, weil ihnen die Firma versichert hatte, die Kontaktadressen würden dazu dienen, ihnen einen Arbeitsplatz anzubieten - bei dem Treffen seien keine Bohrvorhaben besprochen worden, von Erklärungen zu dem Prozess ganz zu schweigen.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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