Geldforderung hilft nicht
Botswanas Präsident spricht sich gegen Reparationszahlungen aus
Von Stefan Fischer, Windhoek
Kein Geld der Welt könne das Geschehene ungeschehen machen, sagte Botswanas Präsident Ian Khama am Montag in Windhoek auf Mediennachfrage, berichtet die Nachrichtenagentur Nampa. Zu den juristischen Reparationsforderungen der Herero und Nama gegen Deutschland meinte er: „Selbst wenn sie erfolgreich sind, wird das Thema nicht beendet sein. Wenn diese Art der Gräuel in der Geschichte passieren, wird Geld sie nicht aus den Geschichtsbüchern tilgen.“
Die Lehren ziehen
Der Politiker ist der Meinung, dass der Kolonialkrieg lieber als Lektion dienen soll. „Wenn überhaupt, dann sollten wir wenigstens die Lehren daraus ziehen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht nochmal anderswo in der Welt passiert.“ Der Präsident hat dabei auf den Völkermord in Ruanda (1994) sowie die andauernde Massenermordung in Myanmar verwiesen.
Zu den Reparationsforderungen der Herero und Nama sagte Khama weiterhin: „Wir als Regierung sind darin nicht direkt involviert.“ Er wies darauf hin, dass einige Herero während des damaligen Krieges und danach ins benachbarte, heutige Botswana geflohen seien und deren Nachfahren heute noch dort lebten. Er riet den betroffenen Gruppen, den Fall auf den verfügbaren Wegen in Namibia weiterzuverfolgen, speziell durchs Parlament.
OTA reagiert auf NaDS
Unterdessen hat die Traditionelle Ovaherero-Behörde (OTA) auf die Erklärung der Namibisch-Deutschen Stiftung (NaDS) vom Wochenende geantwortet. Die Stiftung hatte sich von hetzerischen Aussagen des Herero-Chefs Vekuii Rukoro gegen die Deutsch-Namibier distanziert und auf das friedliche Miteinander dieser Gruppe mit allen Namibiern hingewiesen (AZ berichtete).
In der OTA-Erklärung distanziert sich die Ovaherero-Behörde wiederum von der NaDS-Mitteilung. Man wisse, „dass die deutschsprachigen Einwohner Namibias gute Beziehungen mit allen Volksgruppen pflegen“, darauf müsse nicht erst die NaDS hinweisen, heißt es. Die NaDS sei zudem „beim Thema Völkermord der Herero und Nama sowie deren Forderung nach Reparationen auffallend still“ gewesen. Überdies wird kritisiert, dass die NaDS in ihrer Stellungnahme nicht die Begriffe „Völkermord“ und „Enteignung“ verwende. Die Wurzel der Leugnung des Genozids und der Ablehnung von direkten Gesprächen sei „Rassismus“, so OTA.
Niemals aufhetzen
Die OTA stellt jedoch klar: „Wir würden niemals Herero und Nama gegen die Namibier deutscher Abstammung aufhetzen - wir haben friedlich zusammengelebt und wir werden weiterhin in unserem täglichen Leben und Handeln miteinander eine schwierige Vergangenheit verhandeln.“ Gleichwohl wird auf Frust und Radikalisierung junger Herero und Nama hingewiesen, die sich „vertrieben, ausgeschlossen und entmachtet“ fühlten.
Die von der NaDS erwähnte Dialogbereitschaft wird von OTA als „arrogantes Angebot“ bezeichnet. Deutschland selbst habe mit den Dreierverhandlungen mit Israel und jüdischen Opfergruppen über Forderungen einen Präzedenzfall geschaffen. „Wir als Herero und Nama fordern nicht weniger als die Einhaltung dieses Beispielsfalls“, heißt es.
Kein Geld der Welt könne das Geschehene ungeschehen machen, sagte Botswanas Präsident Ian Khama am Montag in Windhoek auf Mediennachfrage, berichtet die Nachrichtenagentur Nampa. Zu den juristischen Reparationsforderungen der Herero und Nama gegen Deutschland meinte er: „Selbst wenn sie erfolgreich sind, wird das Thema nicht beendet sein. Wenn diese Art der Gräuel in der Geschichte passieren, wird Geld sie nicht aus den Geschichtsbüchern tilgen.“
Die Lehren ziehen
Der Politiker ist der Meinung, dass der Kolonialkrieg lieber als Lektion dienen soll. „Wenn überhaupt, dann sollten wir wenigstens die Lehren daraus ziehen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht nochmal anderswo in der Welt passiert.“ Der Präsident hat dabei auf den Völkermord in Ruanda (1994) sowie die andauernde Massenermordung in Myanmar verwiesen.
Zu den Reparationsforderungen der Herero und Nama sagte Khama weiterhin: „Wir als Regierung sind darin nicht direkt involviert.“ Er wies darauf hin, dass einige Herero während des damaligen Krieges und danach ins benachbarte, heutige Botswana geflohen seien und deren Nachfahren heute noch dort lebten. Er riet den betroffenen Gruppen, den Fall auf den verfügbaren Wegen in Namibia weiterzuverfolgen, speziell durchs Parlament.
OTA reagiert auf NaDS
Unterdessen hat die Traditionelle Ovaherero-Behörde (OTA) auf die Erklärung der Namibisch-Deutschen Stiftung (NaDS) vom Wochenende geantwortet. Die Stiftung hatte sich von hetzerischen Aussagen des Herero-Chefs Vekuii Rukoro gegen die Deutsch-Namibier distanziert und auf das friedliche Miteinander dieser Gruppe mit allen Namibiern hingewiesen (AZ berichtete).
In der OTA-Erklärung distanziert sich die Ovaherero-Behörde wiederum von der NaDS-Mitteilung. Man wisse, „dass die deutschsprachigen Einwohner Namibias gute Beziehungen mit allen Volksgruppen pflegen“, darauf müsse nicht erst die NaDS hinweisen, heißt es. Die NaDS sei zudem „beim Thema Völkermord der Herero und Nama sowie deren Forderung nach Reparationen auffallend still“ gewesen. Überdies wird kritisiert, dass die NaDS in ihrer Stellungnahme nicht die Begriffe „Völkermord“ und „Enteignung“ verwende. Die Wurzel der Leugnung des Genozids und der Ablehnung von direkten Gesprächen sei „Rassismus“, so OTA.
Niemals aufhetzen
Die OTA stellt jedoch klar: „Wir würden niemals Herero und Nama gegen die Namibier deutscher Abstammung aufhetzen - wir haben friedlich zusammengelebt und wir werden weiterhin in unserem täglichen Leben und Handeln miteinander eine schwierige Vergangenheit verhandeln.“ Gleichwohl wird auf Frust und Radikalisierung junger Herero und Nama hingewiesen, die sich „vertrieben, ausgeschlossen und entmachtet“ fühlten.
Die von der NaDS erwähnte Dialogbereitschaft wird von OTA als „arrogantes Angebot“ bezeichnet. Deutschland selbst habe mit den Dreierverhandlungen mit Israel und jüdischen Opfergruppen über Forderungen einen Präzedenzfall geschaffen. „Wir als Herero und Nama fordern nicht weniger als die Einhaltung dieses Beispielsfalls“, heißt es.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
Zu diesem Artikel wurden keine Kommentare hinterlassen