Geldgier trumpft scheinbar Tierleiden
Anvisierter Export von Lebendvieh per Seeweg in den Nahen Osten nicht vom Tisch
Von Jana-Mari Smith & Frank Steffen, Windhoek
Eine im vergangenen Monat ins Leben gerufene Petition gegen den anvisierten Export von Lebendvieh aus dem Nordkap über Lüderitzbucht in den Nahen Osten, stieg von knapp 1000 Unterschriften am Anfang des Septembers auf mehr als 6700 Unterschriften in dieser Woche. Das Landwirtschaftsministerium noch behauptet, dass aufgrund der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Südafrika „keine Einfuhr von Vieh und Paarhufern aus Südafrika erlaubt ist“ (AZ berichtete).
TradePort-Direktor Monty Ndjavera hatte im September erklärt, der Antrag sei zurückgezogen worden, doch Vilho Mtuleni von Enviro-Leap Consulting bestätigte inzwischen, dass er noch keinen Auftrag empfangen hebe, die Umweltverträglichkeitsstudie einzustellen. Laut Mtuleni wird der Prozess „neutral und objektiv gehandhabt“.
Der Protest widerspiegelt indessen den wachsenden internationalen Widerstand gegen die Verschiffung von Tieren, nachdem das unklar geratene Frachtschiff „Gulf Livestock 1“ auf dem Weg von Neuseeland nach China infolge von starken Winden und schwerer See kenterte und außer der Besatzung auch 6000 eingesperrte Rinder in den Tod riss. Das Schiff lief unter der Fahne der deutschen Marconsult Schiffahrt GMBH, gehörte aber der in Jordanien ansässigen Hijazi & Ghosheh Co.
„Jede Tierschutzorganisation der Welt ist wegen des damit verbundenen Tierleidens sowie der inhärenten Risiken, die niemals überwunden werden können, grundsätzlich gegen den Export von Lebendvieh auf dem Seeweg“, erklärte nun Dr. Chris Brown, Direktor der Namibischen Umweltkammer (NCE). Die Risiken für den Handel seien so wesentlich und unvermeidbar, dass die Regierung Australiens erst dann eine Untersuchung einleite, wenn mehr als ein Prozent der verladenen Tiere unterwegs verendet sei. „Das entspricht Tausenden von Tieren, die jedes Jahr auf See verenden und einigen Millionen seit Australien lebendes Vieh auf dem Seeweg exportiert“, so Brown. „Abgesehen von den Umweltschäden, die durch unbehandeltes Abwasser entstehen, weil hunderte Tonnen Abwasser jeden Tag im Meer entsorgt werden. Die Schäden an den Ökosystemen der Ozeane können nicht ignoriert werden“, fügte er hinzu.
Anfang September war bekannt geworden, dass TradePort Namibia bis zu 70 000 Schafe, 50 000 Ziegen und 5 000 Rinder entlang des Trans-Oranje-Korridors und über die namibischen Häfen von Lüderitzbucht und Walvis Bay in den Nahen Osten exportieren wolle (AZ berichtete). „Im Jahr 2020 gibt es keinen berechtigten Grund, Tiere 7000 Kilometer auf dem Seeweg zu verschiffen“ hatte der namibische Tierschutzverein SPCA moniert. Der Nahe Osten führe seit langem gekühltes und gefrorenes Fleisch ein.
Bei TradePort handelt es sich um dieselbe Firma, die vor zwei Jahren für Schlagzeilen sorgte, als sie mit aller Macht versucht hatte namibische Verordnungen zu missachten und ohne die erforderliche Umweltverträglichkeitsstudie und diesbezügliche Bescheinigung, Manganerz aus dem Nordkap in die Hafenstadt Lüderitzbucht brachte. Trotz Protest der Lüderitzbuchter Bevölkerung und Geschäftswelt hatte die Hafenbehörde NamPort der Firma beigestanden, die notwendigen Genehmigungen über das Umweltministerium zu erhalten - seitdem wird Mangan aus Südafrika nach Namibia importiert und über den Lüderitzbuchter Hafen exportiert.
Eine im vergangenen Monat ins Leben gerufene Petition gegen den anvisierten Export von Lebendvieh aus dem Nordkap über Lüderitzbucht in den Nahen Osten, stieg von knapp 1000 Unterschriften am Anfang des Septembers auf mehr als 6700 Unterschriften in dieser Woche. Das Landwirtschaftsministerium noch behauptet, dass aufgrund der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Südafrika „keine Einfuhr von Vieh und Paarhufern aus Südafrika erlaubt ist“ (AZ berichtete).
TradePort-Direktor Monty Ndjavera hatte im September erklärt, der Antrag sei zurückgezogen worden, doch Vilho Mtuleni von Enviro-Leap Consulting bestätigte inzwischen, dass er noch keinen Auftrag empfangen hebe, die Umweltverträglichkeitsstudie einzustellen. Laut Mtuleni wird der Prozess „neutral und objektiv gehandhabt“.
Der Protest widerspiegelt indessen den wachsenden internationalen Widerstand gegen die Verschiffung von Tieren, nachdem das unklar geratene Frachtschiff „Gulf Livestock 1“ auf dem Weg von Neuseeland nach China infolge von starken Winden und schwerer See kenterte und außer der Besatzung auch 6000 eingesperrte Rinder in den Tod riss. Das Schiff lief unter der Fahne der deutschen Marconsult Schiffahrt GMBH, gehörte aber der in Jordanien ansässigen Hijazi & Ghosheh Co.
„Jede Tierschutzorganisation der Welt ist wegen des damit verbundenen Tierleidens sowie der inhärenten Risiken, die niemals überwunden werden können, grundsätzlich gegen den Export von Lebendvieh auf dem Seeweg“, erklärte nun Dr. Chris Brown, Direktor der Namibischen Umweltkammer (NCE). Die Risiken für den Handel seien so wesentlich und unvermeidbar, dass die Regierung Australiens erst dann eine Untersuchung einleite, wenn mehr als ein Prozent der verladenen Tiere unterwegs verendet sei. „Das entspricht Tausenden von Tieren, die jedes Jahr auf See verenden und einigen Millionen seit Australien lebendes Vieh auf dem Seeweg exportiert“, so Brown. „Abgesehen von den Umweltschäden, die durch unbehandeltes Abwasser entstehen, weil hunderte Tonnen Abwasser jeden Tag im Meer entsorgt werden. Die Schäden an den Ökosystemen der Ozeane können nicht ignoriert werden“, fügte er hinzu.
Anfang September war bekannt geworden, dass TradePort Namibia bis zu 70 000 Schafe, 50 000 Ziegen und 5 000 Rinder entlang des Trans-Oranje-Korridors und über die namibischen Häfen von Lüderitzbucht und Walvis Bay in den Nahen Osten exportieren wolle (AZ berichtete). „Im Jahr 2020 gibt es keinen berechtigten Grund, Tiere 7000 Kilometer auf dem Seeweg zu verschiffen“ hatte der namibische Tierschutzverein SPCA moniert. Der Nahe Osten führe seit langem gekühltes und gefrorenes Fleisch ein.
Bei TradePort handelt es sich um dieselbe Firma, die vor zwei Jahren für Schlagzeilen sorgte, als sie mit aller Macht versucht hatte namibische Verordnungen zu missachten und ohne die erforderliche Umweltverträglichkeitsstudie und diesbezügliche Bescheinigung, Manganerz aus dem Nordkap in die Hafenstadt Lüderitzbucht brachte. Trotz Protest der Lüderitzbuchter Bevölkerung und Geschäftswelt hatte die Hafenbehörde NamPort der Firma beigestanden, die notwendigen Genehmigungen über das Umweltministerium zu erhalten - seitdem wird Mangan aus Südafrika nach Namibia importiert und über den Lüderitzbuchter Hafen exportiert.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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