Geldspritze für Sperrgebiet
Eine Vereinbarung für die Finanzspritze haben Tom Alweendo, Generaldirektor der Nationalen Planungskommission (NPC), und Thomas Wollenzien, Direktor für das südliche und zentrale Afrika der deutschen Entwicklungsbank KfW, am vergangenen Freitag in Windhoek unterzeichnet. Den Angaben zufolge ist diese nicht rückzahlbare Zuwendung Teil des Budgets der aktuellen Entwicklungszusammenarbeit, in deren Rahmen Deutschland das Land Namibia in den Schwerpunktbereichen Transport, Management natürlicher Ressourcen und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unterstützt.
Nachdem Deutschland bereits Geld für Parke im Norden des Landes (Sambesi-Region) ausgereicht hat, werde jetzt erstmals der Süden unterstützt, genauer der Sperrgebiet-Nationalpark, für den etwa zwei Drittel des genannten Betrages vorgesehen seien, erklärte KfW-Koordinatorin Lydia von Krosigk auf AZ-Nachfrage. Ihren Angaben zufolge hatte die frühere Umweltministerin Netumbo Nandi-Ndaitwah um entsprechende Unterstützung für diesen Landesteil gebeten.
Mit dem aktuell zugesagten Betrag werde im Sperrgebiet-Nationalpark Infrastruktur (z.B. Straßen, Mitarbeiter-Unterkünfte) geplant und gebaut, sagte Colgar Sikopo, Direktor für Naturschutz im Umweltministerium, auf AZ-Nachfrage. „Wir streben eine angemessene Planung und Förderung von Tourismus an und wollen sicherstellen, dass die dort lebenden Gemeinschaften vom Park profitieren“, fuhr er fort und erklärte ebenso, dass dieser Park unlängst umbenannt worden sei. Der neue Name laute Tsau //Khaeb (Sperrgebiet)-Nationalpark, was zu Jahresbeginn vom Kabinett beschlossen worden sei.
Laut Sikopo wird das Geld aber auch für die dritte Phase der Aufwertung von Nationalparken in der Sambesi-Region verwendet. Ganz konkret soll jetzt u.a. das Bwabwata Wildlige Institute and Conservation Education Centre gebaut werden. Dieses Zentrum diene der Aus- und Weiterbildung von Parkangestellten, Wildwarten, Naturschutzbeamten, Schulen sowie ansässigen und benachbarten Gemeinschaften. Sikopo machte deutlich, dass man die Parke als Einheit betrachte und die Unterstützung im Management allen Parks zugute komme.
Als Geldgeber sehe man auch „die Schwächen“ des Naturschutzes in den Parks, zum Beispiel (Kampf gegen) Wilderei, sagte KfW-Koordinatorin von Krosigk auf AZ-Nachfrage. Deshalb gebe es nicht nur Geld für Infrastruktur, sondern auch für die Einbeziehung der Menschen und Weiterbildung, wie sie im erwähnten Zentrum möglich sein soll. „Das Problem (der Wilderei, die Red.) wird nicht in zwei Jahren gelöst sein, aber das Engagement von Deutschland dauert ja viele Jahre an“, führte sie aus.
Das Abkommen sei ein „Symbol der guten Kooperation, die wir seit Jahren pflegen“, sagte der von der KfW-Zentrale in Frankfurt/M. angereiste Wollenzien und bemerkte, dass beim Management natürlicher Ressourcen „gute Erfolge“ erzielt worden seien. Er selbst habe sich bei einem Urlaub mit der Familie etwas vom Land angeschaut und sei begeistert von der „wundervollen Ressource, die Sie hier haben“.
NPC-Chef Alweendo sprach seinen Dank im Namen der Regierung für die Unterstützung Deutschlands seit der Unabhängigkeit aus. „Wir schätzen das sehr“, sagte er und fuhr fort: „Wir bekommen Unterstützung in Bereichen, in denen wir Unterstützung nötig haben.“ Im Tourismussektor gehe es darum, mehr Gäste ins Land zu locken, aber auch darum, das Bestehende zu erhalten. „Wir hoffen, dass der Empfänger des Geldes die Ressourcen effizient nutzt“, sagte er an die Adresse des Umweltministeriums.
Namen, Zahlen, Fakten:
Laut Colgar Sikopo, Direktor für Naturschutz im Umweltministerium, wurde der Sperrgebiet-Nationalpark im Süden umbenannt und heißt nun: Tsau //Khaeb (Sperrgebiet)-Nationalpark. Außerdem wurde der Mamili-Nationalpark in Nkasa-Rupara-Nationalpark umbenannt – dieser liegt im Caprivi-Streifen, der vor kurzem in Sambesi-Region umbenannt wurde. Diese Umbenennung der Parks hat Sikopo zufolge das Kabinett zu Jahresbeginn getroffen; die neuen Namen seien aber noch nicht im Regierungsamtsblatt (Government Gazette) veröffentlicht worden und sind damit noch nicht offiziell.
Von Stefan Fischer, Windhoek
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Allgemeine Zeitung
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