Gemüseknappheit in Namibia

Windhoek - Eine Kartoffelknappheit im Nachbarland Südafrika hat die Preise in Namibia in die Höhe schießen lassen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr seien die Kartoffelpreise um knapp das Vierfache gestiegen, sagte Louis Peens, Namibia-Geschäftsführer der Ladenkette Fruit & Veg City.

Laut Peens ist dies eine direkte Folge der Kartoffelknappheit in Südafrika. Im vergangenen Jahr seien dort 50000 Hektar Kartoffeln angebaut worden, in diesem Jahr seien es nur 30000 Hektar. Hinzu komme der Import: Südafrika habe in diesem Jahr "wegen einer Krankheit" keine Kartoffeln importiert. "Es war einfach nicht möglich", so Peens weiter.

Im Jahr 2008 habe der Ankaufspreis von Kartoffeln bei rund 1,36 Rand/kg gelegen. Derzeit liege dieser bei rund 5,30 Rand/kg. Der Durchschnittspreis für den Endverbraucher in Windhoek liegt zurzeit bei rund 15 N$ je Kilo. Bei Fruit & Veg City kostet das Kilo 14,99 N$ (Loose Table Potatoes) beziehungsweise 64,99 N$ (Washed Medium Pocket) für einen Sieben-Kilogramm-Sack. Peens zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass sich die Preise im Monat November "stabilisieren" werden. Er begründete diese Aussage damit, dass die Ernte hierzulande demnächst beginne.

Norbert Shivoro vom namibischen Ackerbaurat sagte auf Nachfrage der AZ, dass es nicht nur eine Kartoffelknappheit gebe. Auch bei den Tomaten sowie Zwiebeln seien die Preise in die Höhe geschossen. "Der Bedarf an diesen drei Gemüsesorten ist sehr hoch", sagte er. Ihm zufolge ist die Knappheit darauf zurückzuführen, dass es in Namibia "nicht ausreichend Produzenten gibt" und "die Erntesaison kurz ist". Shivoro konnte die Knappheit weiter nicht erläutern und sagte lediglich, dass die Preise in Südafrika sehr hoch seien. Der Einfluss des Nachbarlandes sei hierzulande direkt zu spüren.