Genie und Wahnsinn
Genie und Wahnsinn treffen sich in Namibia in vielen Planungen. Wenn man dazu noch Gier, Korruption, grenzenlose Naivität und Ignoranz nimmt, hat man in etwa die jetzige Konstellation für einige namibische Projekte zusammen.
Die Fischindustrie wurde durch BEE, gepaart mit Affirmative Action, leichtfertig fragmentiert. Direktorenposten und Fischquoten wurden freigiebig und kostenlos verteilt. Die Zeche bezahlten die entlassenen Arbeiter. Die Staatseinnahmen aus diesem Sektor sanken entsprechend. Teile der Fangflotte vergammelten durch mangelnde Wartung. Die internationale Konkurrenzfähigkeit in diesem wichtigen Sektor ist bis heute geschwächt.
Die Transkalahari-Fernstraße, deren Spezifikation auf internationalen Abkommen der SADC-Länder beruht, verschwindet einfach vor Swakopmund, um dann hinterher wieder aufzutauchen. Die Zwischenstrecke übernehmen zwei Sandstraßen sowie eine von den parkplatzverliebten Swakopmunder Ingenieuren zweckentfremdete Straße und die Dr. Sam Nujoma Avenue. Dass man damit internationale Standards und Abkommen verletzt, stört offensichtlich keinen vom Steuerzahler Beschäftigten. Hinweise werden mit der Bemerkung, dass man sich gefälligst beim Minister beschweren soll, schnippisch abgetan.
Wenn es nach den vielen Planungen des Dr. Seltsam aus der internationalen Gemeinschaft der pseudowissenschaftlichen Extremingenieure geht, ist die Stromversorgung von Namibia längst gelöst. In Kürze haben wir russische schwimmende und unsinkbare Atomkraftwerke vor der Skelettküste. Ein Windturm von 1600 m Höhe produziert Tag und Nacht jede Menge Strom samt Gemüse, Arbeitsplätzen und Trinkwasser.
Ein Windmühlenpark wurde schon lizenziert, um bei Sturm und Windstille 92 Megawatt in das - nicht vorbereitete - Netz einzuspeisen. Zusätzliche Wasserkraftnutzung am Kunene ist seit Jahren verplant. Die Gasturbinen, gespeist vom Kudu-Gasfeld, liefern Strom in Hülle und Fülle, sogar für den Export. Strom vom erweiterten Inga-Staudamm am Kongo steht - nach den Tagträumen einiger - reichlich zur Verfügung. Aus Simbabwe fließen imaginäre Megawattstunden vom Hwange-Kohlekraftwerk über nicht vorhandene Überlandleitungen nach Namibia. Auch aus Sambia holpern einige Megawatt von Zeit zu Zeit in den Caprivi-Streifen. Da fehlen nur noch die Biogasfreaks.
Die jetzige Situation vor der Steckdose sieht jedoch leider anders aus. Uranminen-Lizenzen werden aus Strommangel bis auf weiteres nicht mehr erteilt. Die Siliziumfabrik bei Omaruru starb einen lautlosen Tod. Sie hätte bestimmt soviel Strom verbraucht wie alle größeren Ortschaften Namibias zusammen. Das gleiche gilt für die vom Minister erwähnte Aluminiumschmelze. Es können keine energieintensiven Projekte angegangen werden. Der Verbraucher muss sich auf ein weit höheres Strompreisniveau einstellen, Stromausfälle sind in Kürze zu erwarten. Die Versorgungsspannung wird extrem schwanken und einigen elektronischen Geräten den Garaus machen. Die Installationen von Photovoltaik-Sonnenkollektoren für verschiedene Insellösungen sind durch schamlose Diebstähle gefährdet.
Beschwerden sind an den (die) Minister zu richten.
Bernd Hanke, Swakopmund
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Die Fischindustrie wurde durch BEE, gepaart mit Affirmative Action, leichtfertig fragmentiert. Direktorenposten und Fischquoten wurden freigiebig und kostenlos verteilt. Die Zeche bezahlten die entlassenen Arbeiter. Die Staatseinnahmen aus diesem Sektor sanken entsprechend. Teile der Fangflotte vergammelten durch mangelnde Wartung. Die internationale Konkurrenzfähigkeit in diesem wichtigen Sektor ist bis heute geschwächt.
Die Transkalahari-Fernstraße, deren Spezifikation auf internationalen Abkommen der SADC-Länder beruht, verschwindet einfach vor Swakopmund, um dann hinterher wieder aufzutauchen. Die Zwischenstrecke übernehmen zwei Sandstraßen sowie eine von den parkplatzverliebten Swakopmunder Ingenieuren zweckentfremdete Straße und die Dr. Sam Nujoma Avenue. Dass man damit internationale Standards und Abkommen verletzt, stört offensichtlich keinen vom Steuerzahler Beschäftigten. Hinweise werden mit der Bemerkung, dass man sich gefälligst beim Minister beschweren soll, schnippisch abgetan.
Wenn es nach den vielen Planungen des Dr. Seltsam aus der internationalen Gemeinschaft der pseudowissenschaftlichen Extremingenieure geht, ist die Stromversorgung von Namibia längst gelöst. In Kürze haben wir russische schwimmende und unsinkbare Atomkraftwerke vor der Skelettküste. Ein Windturm von 1600 m Höhe produziert Tag und Nacht jede Menge Strom samt Gemüse, Arbeitsplätzen und Trinkwasser.
Ein Windmühlenpark wurde schon lizenziert, um bei Sturm und Windstille 92 Megawatt in das - nicht vorbereitete - Netz einzuspeisen. Zusätzliche Wasserkraftnutzung am Kunene ist seit Jahren verplant. Die Gasturbinen, gespeist vom Kudu-Gasfeld, liefern Strom in Hülle und Fülle, sogar für den Export. Strom vom erweiterten Inga-Staudamm am Kongo steht - nach den Tagträumen einiger - reichlich zur Verfügung. Aus Simbabwe fließen imaginäre Megawattstunden vom Hwange-Kohlekraftwerk über nicht vorhandene Überlandleitungen nach Namibia. Auch aus Sambia holpern einige Megawatt von Zeit zu Zeit in den Caprivi-Streifen. Da fehlen nur noch die Biogasfreaks.
Die jetzige Situation vor der Steckdose sieht jedoch leider anders aus. Uranminen-Lizenzen werden aus Strommangel bis auf weiteres nicht mehr erteilt. Die Siliziumfabrik bei Omaruru starb einen lautlosen Tod. Sie hätte bestimmt soviel Strom verbraucht wie alle größeren Ortschaften Namibias zusammen. Das gleiche gilt für die vom Minister erwähnte Aluminiumschmelze. Es können keine energieintensiven Projekte angegangen werden. Der Verbraucher muss sich auf ein weit höheres Strompreisniveau einstellen, Stromausfälle sind in Kürze zu erwarten. Die Versorgungsspannung wird extrem schwanken und einigen elektronischen Geräten den Garaus machen. Die Installationen von Photovoltaik-Sonnenkollektoren für verschiedene Insellösungen sind durch schamlose Diebstähle gefährdet.
Beschwerden sind an den (die) Minister zu richten.
Bernd Hanke, Swakopmund
Anm. der Red.: Der Leserbrief wurde gekürzt.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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