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Genozid-Museum in Swakop
Genozid-Museum in Swakop

Genozid-Museum in Swakop

Aktivist Laidlaw Peringanda will Genozid-Aufnahmen ausstellen
Frank Steffen
Von Erwin Leuschner

Swakopmund

Mit diesem Beschluss ist der Stadtrat Peringanda zumindest ein Stück weit entgegengekommen, denn Peringanda wollte eigentlich ein Grundstück in Kramersdorf für diesen Zweck erwerben – dies wurde allerdings abgelehnt.

Laut der Beschlussvorlage der jüngsten Ratssitzung hat Peringanda im April dieses Jahres einen entsprechenden Antrag auf ein Museum eingereicht. Er habe die Firma Swakopmund Genocide Museum CC gegründet und im Namen jener ein Grundstück nahe des bestehenden Friedhofs an der südlichen Stadtgrenze beantragt.

„Laut Peringanda möchte er im Museum Genozid-Aufnahmen und afrikanische Artefakte ausstellen und eine Genozid-Forschungsbibliothek einrichten“, heißt es in der Beschlussvorlage. Er wolle einen Profit aus dem Museum generieren und diese Gelder nutzen, um die Kriegsgräber beim bestehenden Friedhof (von 1904 bis 1908) zu restaurieren, die seit mehr als 115 Jahren vernachlässigt würden.

Ferner heißt es, dass der Stadtrat über kein geeignetes Grundstück für diesen Zweck im Stadtteil Kramersdorf verfüge, weshalb jener die Alternative vorgeschlagen habe, dass Peringanda einen Raum im Woermannhaus mieten dürfe. Der Stadtrat habe bereits einen Raum dafür identifiziert und die Monatsmiete mit 1131,83 N$ festgelegt. „Die Lage ist zentral und es stehen dann keine aufwändigen Kosten an, ein Museum zu errichten“, heißt es dazu.

Allerdings handele es sich dabei nur um eine kurzfristige Lösung. Denn nahe dem Martin-Luther-Museum am östlichen Ortseingang soll in absehbarer Zukunft ein einzigartiges 3D-Museum errichtet werden. „Das Genozid-Museum kann nach der Fertigstellung in das 3D-Museum integriert werden“, heißt es weiter.

Laidlaw Peringanda macht schon seit Jahren in den Medien Schlagzeilen. Er setzt sich besonders für den Abriss des Marinedenkmals ein, dass ihm zufolge „zurück nach Deutschland“ geschifft werden sollte. Diese Initiative bezeichnet er als „Operation back 2 Germany“ (AZ berichtete).

Im vergangenen Jahr hatte er eine weitere Forderung parat und jeweils 100 000 Häuser und zusätzlich 500 000 Grundstücke in Swakopmund, Windhoek, Omaruru, Keetmanshoop, Okahandja, Karibib, Lüderitzbucht und Windhoek-Brakwater gefordert. Diese Maßnahme begründete er damit, dass in den genannten Gegenden Konzentrationslager für nama- und hererosprachige Personen gebaut worden seien und die Nachkommen darum einen Anspruch auf diesen Grund und Boden hätten.

Kommentar

Allgemeine Zeitung 2024-11-16

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